Getragene Kleidung spenden oder verkaufen?
Ich habe von März 2019 bis circa August 2020 fast 70 Kilogramm abgenommen. Dementsprechend gab es in dem Zeitraum natürlich sehr sehr viele Kleidungsstücke, die mit zu groß geworden sind und die ich dann beim besten Willen nicht mehr hätte tragen können, weil aus einem normalen Pullover dann spontan ein Kleid geworden ist.
Je nachdem, um was für Kleidungsstücke es sich handelt, habe ich sie auf unterschiedliche Arten und Weisen „entsorgt“. Kleidungsstücke, die zum Teil nicht viel getragen waren und / oder recht teuer waren, habe ich verkauft oder ich habe sie an eine sehr gute Freundin verschenkt, die nicht sehr viel Geld hat und sich darüber sehr gefreut hat. Alles, was aber minderwertig war beziehungsweise nur wenige Centbeträge eingebracht hätte, aber ich gespendet und in die verschiedenen Kleidercontainer hier in der Stadt geworfen.
Auch wenn ich da am Ende noch 1 Euro pro Kleidungsstück hätte rausholen können, war es mir dann doch zu viel Aufwand alles extra zu fotografieren und einzustellen, sodass ich es dann lieber entsorgt habe. Was macht ihr mit eurer getragenen Kleidung? Spendet ihr sie oder versucht ihr noch sie zu verkaufen? Macht ihr es vielleicht auch von Wert und Zustand abhängig?
Da mein Gewicht seit Jahren konstant ist (alle Achtung für deinen Gewichtsverlust!) und ich mir auch schon lange nichts mehr spontan kaufe, was mir dann später nicht mehr gefällt, fällt bei mir nichts an, was ich noch verkaufen könnte. Es landet dann höchstens mal was im Kleidercontainer.
Als meine Kinder noch Kinder waren, habe ich hauptsächlich gebrauchte Kleidung gekauft, nicht nur des Preises wegen, sondern weil diese Kleidung schon gewaschen war und daher keine giftigen Farben mehr enthielt. Es war oft sogar Markenkleidung, weil ich in einer reichen Gegend wohnte. Wenn die Sachen dann dem Kleinsten nicht mehr passten und noch gut waren, habe ich sie manchmal wieder zu diesem Kleiderverkauf von der Kirche gebracht, wo ich sie auch meistens her hatte.
Wenn mir das zu kompliziert war und sich wegen weniger Stücke nicht lohnte, legte ich die Sachen auf ein Fensterbrett im Hausflur. Wir wohnten nämlich auch mal in einem Ärztehaus, wo auch ein Kinderarzt seine Praxis hatte. Abends waren die Sachen dann immer weg.
Zunächst mal kannst du super stolz darauf sein, dass du nun gesünder zu leben scheinst und so viel abgenommen hast. Ich finde deine Leistung wirklich klasse. Es ist ja kein leichter Schritt von hohem Gewicht herunterzukommen. Nun aber mal zum Thema. Ich habe eigentlich konstant eine Größe und trage daher meine Sachen auch bis ich sie nicht mehr schön finde.
Früher hatte ich dann schon mal das ein oder andere Teil, was ich nicht oft anhatte und das habe ich dann entweder im Bekannten- und Freundeskreis verschenkt oder in die Kleiderspende gegeben, selten habe ich auch mal etwas verkauft. Ich sehe es so, dass man lieber erst mal fragen sollte, wer es noch brauchen könnte und dann sehen muss, was sich lohnt vom Aufwand her und was nicht.
Von "spenden" versuche ich eigentlich abzusehen weil man damit im Endeffekt meistens doch nur für mehr Müll und Umweltbelastung. Selbst wenn die Organisation total seriös ist - die bekommen inzwischen alle so viele alte Klamotten, dass sie die gar nicht mehr bewältigen können. Und deshalb wird vieles dann direkt tonnenweise ins Ausland verkauft, wo es teilweise doch wieder auf Deponien landet oder verbrannt wird.
Bei mir fallen jetzt nicht so viele Sachen an, die ich nicht mehr tragen möchte, aber wenn dann schaue ich schon, dass ich dafür immer eine neuen Heimat finde. Wenn sich im Umfeld niemand finden und wenn sich Verkaufen nicht lohnt habe ich noch die Möglichkeit online zu tauschen oder offline einen "Tauschladen" aufzusuchen.
Die letzten Jahre habe ich auf meiner gebrauchten Kleidung gesessen wie die sprichwörtliche Bruthenne. Was ich gerade nicht tragen will oder was temporär nicht mehr passte, habe ich aus dem Kleiderschrank ausgelagert und in Rollcontainern unterm Bett verpackt. Mittlerweile bin ich in einem Alter, wo ich mich um Mode zunehmend wenig schere, sodass ich durchaus auch mal Kleidung aus den Nuller Jahren wieder anziehe.
Erst heute habe ich eine Jeans mit Bootcut wieder ausgegraben, die aus den Nuller Jahren ist, immer noch neuwertig aussieht und wo der Jeansstoff noch den Namen Jeans verdient. Aufgrund der teilweise lausigen Qualität der Stoffe der letzten Jahre werde ich mit dem Aussortieren sehr viel zögerlicher als früher. Daher komme ich nur noch selten in die Verlegenheit, mir ausdenken zu müssen, wo ich mit den alten Sachen hinsoll. In letzter Zeit habe ich nur drei oder vier Oberteile beiseite gelegt, um sie auszusortieren. Zwei davon werden wohl in die Altkleidercontainer wandern, die anderen beiden sind recht neuwertig, waren aber unterm Strich wohl doch eher Fehlkäufe.
Sowas spende ich dem Sozialkaufhaus. Hier bei dem mir nächstgelegenen ist es so, dass man immer Interesse an gut erhaltenen oder kaum getragenen Kleidungsstücken hat. Wenn ich sehe, was dort so hängt, kann ich es nachvollziehen, die Auswahl ist erschreckend. Was mich immer wieder überrascht, weil ich mich frage, wo die ganzen Konsumopfer eigentlich ihre wenig getragenen Stücke hinbringen. Vermutlich doch der Einfachheit halber in die Container.
Verkaufen lohnt sich in meinen Augen nur, wenn es sich um sehr teure Markenware oder ausgefallene Vintageteile handelt, für die es einen Markt gibt. Solche Kleidung habe ich aber nicht, von daher lohnt sich meiner Ansicht nach der Verkauf aus profanen Allerweltläden mit normaler Kleidung finanziell und dem Aufwand nach leider gar nicht. Das gilt sogar für Klamotten, die noch das Etikett aufweisen, selbst dort ist der Markt eingebrochen.
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