Gesünder durch eine Paartherapie?
Viele Paare möchten ja um ihre Beziehung kämpfen, weil sie sich lieben, aber die Sache irgendwie alleine einfach nicht weiter auf die Reihe bekommen. Deshalb lassen sie sich dann von einer neutralen Person, meistens einem Psychologen oder einer Psychologin durch eine Paartherapie helfen.
Nun will in Paris und London eine Studie heraus gefunden haben, dass die Paartherapie wirklich stärkere Auswirkungen auf die Gesundheit hat, als man bisher angenommen hätte. Verheiratete Männer, die das Gefühl haben, dass sich die Ehe über die Jahre hin verbessert, haben viel bessere Blutdruck und Cholesterinwerte, wenn sie alt werden.
Es handelt sich beim Ergebnis um eine britische Langzeituntersuchung die im "Journal of Epidemiology & Communitiy Health" veröffentlicht wurde. Wer in einer Partnerschaft lebt, in der sich nicht maßgeblich etwas verändert, hat keine großen Effekte zu erwarten. 600 Männer hatten die Forscher aus Großbritannien um die Bewertung ihrer Ehequalität gebeten.
Glaubt ihr auch, dass euch und euren Partner eine Paartherapie im Alter dann im Endeffekt gesünder machen könnte? Oder haltet ihr das alles für Humbug?
Der Rückschluss, dass Paartherapien Männer gesünder macht, ist aber gewagt. Schließlich hat die Studie sich gar nicht damit beschäftigt. Die beteiligten Männer wurden nur gefragt, wie sie ihre Ehe einschätzen und dazu wurden einige Werte kontrolliert.
Und es gibt Ehen, die laufen einfach. Da wird das Verhältnis gefühlt immer besser, ohne dass die Ehepartner sich besonders bemühen. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass man eine Paartherapie macht, dann muss etwas im Argen gelegen haben. Sonst würde man das schließlich nicht machen. Folglich muss nach der Logik der Studie die Gesundheit der Männer gelitten haben. Wie viel besser wird sie bei erfolgreicher Therapie? So gut wie bei denen ohne Effekt? Oder sogar besser?
Außerdem muss man dann auch annehmen, dass die Paartherapie das Paar glücklicher macht. Aber das weiß man doch gar nicht. Denn schließlich sorgt die Therapie nicht automatisch für eine bessere Beziehung. Zuerst kommen die Probleme auf den Tisch und der Status Quo wird ermittelt. Das führt häufig dazu, dass Paare erkennen, dass es Zeit für eine Trennung ist. Die ist zwar sicher auch gesünder als eine schlechte Beziehung, aber im Sinne der Studie ist das nicht.
Nicht jeder Psychologe ist auch für jedes Paar geeignet, deswegen halte ich das für eine ziemlich schwache These, die man da in den Raum stellt. Die Studie kann ich daher nicht so ganz nachvollziehen, denn woran will man das denn festmachen? Da fehlen einfach gleiche Ausgangssituationen und gleiche Bedingungen.
Generell lebt man schon gesünder, wenn man in einer glücklichen Beziehung ist, das Immunsystem soll besser sein und man soll wohl auch vom Blutdruck her bessere Werte haben. Das man mit einer guten Therapie und einer Verbesserung der Beziehung gute Ergebnisse erzielen kann, kann ich mir schon vorstellen, aber ob das dann auch dauerhaft ist, weiß man ja nicht.
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