"Gestatten, Muslim" Tisch als Versuch der Integration

Heute habe ich am Hauptbahnhof einen "Gestatten, Muslim"-Tisch gesehen, an denen zwei Muslime standen mit viel Informationsmaterial und auch dikussionsbereit. Auch sahen sie wie Standard-Muslime gekleidet aus, sprich Kopftuch und der Herr mit Bart. Eine Frau schien positiv mit ihnen zu sprechen und ich fand es eine gute Idee, für Leute mal schnell Kontakt mit Muslime aufnehmen zu können.

Findet Ihr so einen Diskussionstisch auch gut oder würdet Ihr Euch nicht hinwagen? Sollten in jeder Stadt solche Tische aufgestellt werden oder würde das die Passanten überfordern?

Ich finde das mehr als peinlich, wenn ich ehrlich bin. Wie verstaubt in den Köpfen sind wir denn, dass sich Muslime bei uns vorstellen müssen? Ich hatte schon sehr früh im Unterricht Religionen und da wurde auch darüber gesprochen was unterschiedlich ist. Wenn man sich in der heutigen Zeit einbilden muss, dass alle Muslime schlimme Menschen sind, dann spricht das für einen schlechten Bildungsstand, meiner Meinung nach und dann wird man auch nicht zum Reden bereit sein und auf solche Leute zugehen.

Meiner Meinung nach braucht es keinen solchen Stand, sondern das offene Umgehen miteinander. Diese Muslime sind doch überall und statt sie auszugrenzen kann man durchaus das Gespräch an der Arbeit, Uni oder in der Schule suchen. Ich empfinde Muslime nicht als grüne Marsmenschen, sondern als einfach Bürger eines Landes, ein Mensch wie alle anderen.

Es ist nicht so, dass ich mich nicht zu einem solchen Diskussionstisch hinwagen würde, aber ich empfinde sie auch als überflüssig. Es gibt doch so viele Muslime in den Städten, die man jeden Tag sieht. Vielleicht sollte man sich mit den Menschen mal unterhalten, die man vielleicht als Kunden bedient oder im Sportverein kennenlernt. Das ist auf jeden Fall persönlicher als ein solcher Stand.

Auch glaube ich nicht, dass ein solcher Stand dabei helfen kann, Vorurteile abzubauen, weil ich nicht denke, dass die Menschen, die Vorurteile gegen Muslime haben, sich an den Stand stellen und mit den Standbetreibern diskutieren würden. Diese Menschen werden am Stand vorbei gehen und nur die Menschen, die sowieso schon aufgeschlossen sind, werden stehen bleiben. Zumindest kann ich mir vorstellen, dass es so sein wird.

Ich kenne auch viele Muslime aus der Türkei, Tschetschenien, Ägypten, Bosnien oder Albanien als auch Somalia. Jeder von denen ist so normal, wie wir Christen. Manche sind hyperaktiver, andere ruhiger, so wie es auch bei uns ist. Auch nicht alle Christen sind vorbildhaft und so ist es auch auf alle Religionen verteilt. Ich bewundere immer nur, dass egal welche Religion, alles süchtig nach Facebook oder What's app sind.

Einen solchen Stand finde ich nicht gut, aus dem einfachen Grunde, weil gerade die fanatischen Islamisten mit solchen Ständen angefangen sind in größeren Städten und dann auch noch den Koran verteilt haben.

Du meinst es wären Standard-Muslime gewesen, zumindest dem Aussehen nach. Ich kenne Muslime, die keinen Bart tragen und auch Frauen, die kein Kopftuch tragen. Es ist also kein Standard-Muslim, der einen Bart trägt. Vielleicht waren es die Vertreter der fanatischen Seite. Ganz normale Muslime haben keinen Grund, einen Stand mit Informationsmaterial zu betreiben, warum auch, man kennt sie und achtet sie.

Ohje, auf diesen Stand hat die Menschheit bestimmt nicht gewartet. Ich hätte mich nicht dazu gestellt und auch keine Diskussion angefangen, außerdem hätte ich auch gar kein Interesse an irgendwelchen Informationsblättern, Büchern, Hefte oder irgendwelche anderen Broschüren. Nein, darauf hätte ich echt keine Lust und man kennt doch schon die Standartaussagen der Muslime. „Ja, wir sind Muslime - Nein, wir sind keine Terroristen". Das ist auch keine neue Erkenntnis.

Um ehrlich zu sein strebe ich auch gar keine Gespräche mit Muslimen an und ich suche mir auch nicht bewusst irgendwelche muslimischen Menschen für Gespräche aus. Ich selbst wurde ohne Religion großgezogen, also ich bin weder christlich, jüdisch, buddhistisch und auch nicht muslimisch. Ich toleriere Menschen mit einem Glauben, aber brauche das nicht direkt in meinem Umfeld. Ich selbst bin auch nicht Atheistin, sondern Agnostikerin. Ich habe keine Lust mit irgendwelchen Gläubigen auf der Straße zu reden, auch nicht mit den Zeugen Jehovas und anderen Glaubensgemeinschaften.

Ich wüsste nicht, was mir das bringen sollte. Ich beurteile Menschen nach ihrem Charakter und ihren Taten und nicht danach, welche unsichtbaren Freunde sie haben und anbeten.

Ich werde mit den Religiösen nie auf einen Nenner kommen, wenn es um deren unsichtbare Freunde geht, aber das ist doch nur ein kleiner Teil von dem, was diese Leute ausmacht. Die meisten Menschen führen doch trotz Religion ein ganz normales Leben und haben ganz viele Interessen, die mit Religion überhaupt nichts zu tun haben.

Natürlich würde ich mich da "hin wagen", die Leute beißen ja nicht und die Fanatiker in ihren Reihen werden wohl kaum einen Informationsstand aufmachen um ihre psychopathischen Taten zu begehen. Aber für mich wäre der Stand genauso interessant wie wenn da jemand hinter einem "Gestatten, FC Bayern Fan" Stand stehen würde.

Ich finde so einen Tisch ehrlich gesagt total überflüssig. Es gibt genug Muslime hier in Deutschland und ich selbst hatte schon häufiger die Gelegenheit, mit einigen von ihnen zu tun zu haben, sogar auf privater Ebene. Wenn man wirklich will und Interesse hat, dann findet man auch so schon genug Gelegenheiten mit ihnen ins Gespräch zu kommen, dafür braucht man einen Tisch nicht.