Gesetzliche Jugendsünden neuen Partner sofort beichten
A hat eine neue Partnerin kennengelernt. Sie sind nun eine Woche zusammen. A ist 30 Jahre alt und hat als 15 jähriger mal einige Ladendiebstähle begangen. Bei manchen Leuten gilt das schon als kriminelle Karriere. Nun will A gegenüber seiner Partnerin auch nicht unbedingt Geheimnisse haben. Er will sie aber auch nicht abschrecken. Er war damals mehrfach vor Gericht und hat auch Wochenendarreste abgesessen.
Sollte man einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner so etwas sofort beichten oder denkt ihr, dass es auch irgendwann in den Gedanken der Leute verjährt sein sollte? Würdet ihr geschockt sein, wenn ihr durch dritte erfahrt, dass euer Partner mal mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist? Ab welchen Straftaten sollte man seinem Partner sofort reinen Wein einschenken?
Das kommt meiner Meinung nach darauf an wie gut man sich schon versteht. Man muss es ja nicht gleich jedem direkt unter die Nase reiben. Außerdem kommt es darauf an, was man gemacht hat. Wenn man mal zu schnell fährt, ist das ja auch ein Gesetzesverstoß für den man bestraft wird, bloß das macht früher oder später ja fast jeder einmal.
Aber um bei deinem Beispiel mit dem Ladendiebstahl zu bleiben: Wenn man dafür sogar ins Gefängnis gekommen ist, muss das ja mehrfach vorgekommen sein bzw. mit größeren Beträgen. Ich finde das sollte man zumindest mal erwähnen. Frauen stehen ja oftmals auf "Bad Boys" und vielleicht findet sie dann auch nicht so schlimm.
Und noch zu deiner Frage, ab wann man sofort klaren Tisch machen soll: In den USA ist es, zumindest in einigen Bundesstaaten, Gesetz, dass sich Sexualstraftäter, wenn sie umziehen allen Nachbarn vorstellen und sagen müssen, dass sie Sexualstraftäter sind. Das müssen sie auch machen, wenn sie jemanden kennenlernen, egal wo. So etwas muss man dem Partner dann direkt sagen.
Also ich selber wäre froh, wenn ich nicht alles wüsste, was mein ehemaliger Partner damals getrieben hat. Er hat mir alles sofort unter die Nase gerieben und ab und an hatte ich den Eindruck, dass er noch stolz darauf ist, was er damals getan hat. Allerdings brachte mich das auch nicht mit ihm auseinander, weil ich ihn eben geliebt habe.
Aber ich denke, wenn es nicht unbedingt einen Anlass dazu gibt, es zu sagen, dann würde ich es ihr nicht unbedingt unter die Nase reiben. Deshalb glaube ich, dass A es nicht erwähnen sollte, wenn nicht ein guter Zeitpunkt oder ein Anlass dazu besteht. Besteht aber der Grund zur Annahme, dass die Partnerin es von jemandem anderen erfahren würde, dann würde ich natürlich selber zuerst dazu schauen, dass sie von mir persönlich die Wahrheit erfährt.
Man muss hier also abwägen, wie sich die Sache sehr wahrscheinlich entwickeln wird, denn man kann ja ungefähr abschätzen, in welchen Kreisen man sich nun aufhält und ob es sein könnte, dass alte Geschichten durch andere Leute ans Tageslicht geraten, oder eben nicht.
Das muss man schon selber entscheiden. Ich denke, dass man sich ruhig alles sagen kann und wenn man eben so etwas als Jugendsünde gemacht hat, dann kann man auch darüber reden. Ich meine, es ist ja klar, dass man das dann auch bereut, wenn man darüber spricht und es zeigt eben auch, dass man offen miteinander ist. Natürlich muss man für so eine Beichte aber auch den passenden Moment finden und nebenbei würde ich das auch nicht sagen.
Für ein klärendes Gespräch im klassischen Sinne, für eine Beichte, sehe ich überhaupt keinen Anlass. Es ist ja nicht so, dass der Mann dieser Frau irgendetwas angetan hat, dass er ihr gestehen und für das er sich entschuldigen müsste.
Im Laufe des Kennenlernens erzählt man doch eh von seiner Kindheit und Jugend und da ist dieser Abschnitt einfach Teil seines Lebens. Da sollte er das also nicht verheimlichen.
Aber gerade Jugendstrafen finde ich echt irrelevant. Die haben doch mit dem heute 30 jährigen kaum noch was zu tun, wenn er danach nichts Kriminelles mehr getan hat. Sie sind Teil seiner Vergangenheit und daher sollte er sie seiner neuen Partnerin irgendwann erzählen, so wie er alles mögliche aus seiner Vergangenheit erzählt.
Ich finde es erst relevant, wenn es sein heutiges Leben beeinflusst. Wenn man aufgrund von Straftaten Berufe nicht ausüben kann, die man gerne ausüben würde oder mal gelernt hat. Also krasses Beispiel: ein ehemaliger Polizist, der sich von der Mafia schmieren ließ. Oder wenn er immer noch auf Bewährung ist und sie eben jederzeit einen Besuch seines Bewährungshelfers miterleben könnte.
Es sei denn natürlich, der Mann hat es da mit einer Adeligen zu tun, deren Vater erst mal einen Backgroundcheck an ihm durchführen lässt und seine Tochter enterben würde, wenn da was zu Tage tritt. Oder man kann sie vom Charakter her schon so einschätzen, dass sie Fehltritte jeglicher Art verabscheuen würde. Angefangen vom Puppe wegnehmen im Sandkasten bis hin zum Kugelschreiber aus dem Büro mitnehmen. Aber ich würde nicht erwarten, dass sich eine normale Frau von so einer kleinen Jugendsünde aus einem anderen Jahrhundert beeinflussen lässt.
Ehrlich gesagt finde ich, dass man so etwas wirklich direkt als Jugendsünde abstempeln kann, vor allem, weil es ja schon über ein Jahrzehnt her ist. Diebstahl ist meiner Meinung nach etwas, worüber man ruhig reden kann. Natürlich nur, wenn das wirklich das Einzige mal war! Ansonsten finde ich das nicht allzu schlimm.
Sofort "beichten" muss man das ehrlich gesagt auch nicht, da es im Grunde etwas ziemlich harmloses ist gegen das, was er sonst noch so schlimmes hätte machen können. Aber es bewusst verheimlichen, als sei es Top Secret, sollte man es auch nicht, da sowas auch Misstrauen und Zweifel an der Person schürt und eine neue Beziehung schnell an sowas zerbrechen kann. Einfach mal bei einem lockeren Gespräch erzählen, am besten wenn es um die eigene Geschichte geht. Wenn man selbst damit abgeschlossen hat, sollte das kein Problem sein.
Grundsätzlich würde es mich schon interessieren, ob mein Partner irgendetwas auf dem Kerbholz hat. Handelt es sich dabei lediglich um irgendwelche vergleichsweise harmlosen Jugendsünden, die lange verjährt sind und nirgendwo mehr auftauchen, fände ich es einfach nur interessant, so etwas von dem Partner zu hören. Wirklich schlimm fände ich das vermutlich nicht, wobei es natürlich auch auf das jeweilige Delikt ankommt. Ich fände das Ganze aber wohl eher interessant und ich würde hinterfragen, wie es dazu gekommen ist, dass der Partner diese Straftaten überhaupt begangen hat.
Problematisch fände ich es allerdings, wenn die Straftaten im Jugendalter Auswirkungen auf die Gegenwart hätten. Ich möchte eigentlich keinen Partner haben, der vorbestraft ist und fände es auch unattraktiv, wenn mein Gegenüber bereits inhaftiert war oder aus anderen Gründen kein sauberes Führungszeugnis mehr besitzt. Wirklich schön ist so etwas nicht und ich würde mir wünschen, dass ein möglicher Partner mir so etwas auch erzählt.
Besonders problematisch ist es, wenn der Partner aufgrund seiner Vergehen beruflich deutlich eingeschränkt wäre und in diesem Bereich nicht das umsetzen kann, was er eigentlich möchte. Im schlimmsten Fall ist sein gesamtes Leben durch die Straftaten vorgezeichnet und auf so etwas hätte ich definitiv keine Lust, sondern würde auf eine Beziehung mit so jemandem verzichten. Daher wüsste ich natürlich schon gerne, ob der Partner irgendwelche Straftaten zu verantworten hat. Gerade bei schwerwiegenderen Delikten würde ich es geradezu erwarten, dass man als Partner darüber informiert wird.
Es wäre allerdings reichlich plump, wenn der (potentielle) Partner einfach aus dem Nichts heraus erzählen würde, welche Straftaten er in der Vergangenheit begangen hat. Ein solches "Geständnis" sollte schon zum richtigen Zeitpunkt erfolgen. Ich denke, dass es aber immer eine Möglichkeit geben wird, so etwas an passender Stelle zu erwähnen.
Warum sollte man denn so etwas überhaupt erzählen oder zumindest sofort? Ich kann das gar nicht nachvollziehen. Das ist doch schon über ein Jahrzehnt her, der Mann wird doch hoffentlich aus der ganzen Sache gelernt haben und im Idealfall beeinflusst das Ganze sein jetziges Leben gar nicht. Ich frage mich, weshalb er sich da überhaupt so schnell Gedanken über so etwas macht. Natürlich vergisst man so etwas nicht, vor allem dann nicht, wenn er eine saftige Strafe dafür bekommen hat, aber ich finde es merkwürdig, dass ihm so etwas als erstes in den Sinn kommt, wenn er an seine neue Freundin denkt.
Ich würde das Ganze als unwichtige Jugendsünde abhaken. Natürlich ist das, was er getan hat nicht unbedingt toll, aber er hat ja niemanden umgebracht oder krankenhausreif geprügelt und noch dazu eben auch dafür gebüßt. Von daher sollte er sich doch einfach gedanklich davon lösen. Von selbst erzählen würde ich so etwas nicht und vor allem nicht ganz am Anfang, wenn man jemanden erst frisch kennengelernt hat. Was soll das denn auch bringen?
Wenn man im Gespräch auf dieses Thema kommt oder vom Partner direkt danach gefragt wird, ist das ja eine andere Sache und da würde ich auch nicht lügen, sondern die Wahrheit sagen. Allerdings muss man damit nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen. Und auch wenn, für mich wäre das absolut kein Grund, nicht mit jemandem zusammen zu kommen.
Jeder hat doch Sachen in der Vergangenheit gemacht, auf die er jetzt nicht stolz ist. Und in dem genannten Fall handelt es sich noch dazu um eine Aktion aus der Kindheit. Das kann man einem Erwachsenen nicht unbedingt nachhängen, zumindest nicht in einem solchen Fall, wie ich finde.
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