Geschmackssorten bei Chips - Deutsch besser als Englisch?
Die meisten Chipssorten verwenden ja englische Namen wie ''Sour Cream and Onion'', oder ''Cheese'', ''Honey Mustard'' oder ''Sea Salt and Black Pepper''. Dann gibt es in den meisten Supermärkten auch noch diese Edelchipssorten die meist auch damit werben, dass sie aus regionalem Anbau kommen und so weiter. Diese Chips sind oft etwas teurer und in der Regel stehen die Namen da auch auf Deutsch drauf.
Dann heißt es ''Sauerrahm mit Schnittlauch'' (nicht exakt das gleiche, aber immerhin), ''Milde Käse'' oder eben ''Salz und Pfeffer'' und ''Senf''. Ich muss zugeben, dass mir die deutschen Bezeichnungen für die Geschmackssorten deutlich besser gefallen, als die englische Variante. Ich kann mir nicht erklären warum, aber irgendwie verbinde ich die englischen Bezeichnungen in diesem Zusammenhang mit günstig und minderwertig und vor allen Dingen künstlich.
Die deutschen Bezeichnungen hingegen finde ich appetitlicher und irgendwie machen sie auf mich einen besseren Eindruck. Vermutlich sind die gleichen künstlichen Zutaten enthalten, aber das Auge isst ja auch mit und ich würde da wohl eher die Sauerrahm Chips nehmen, anstatt die Sour Cream Chips. Wie ist das bei euch, hat es bei euch auch einen Einfluss, in welcher Sprache die Geschmacksrichtung angegeben ist? Würdet ihr auch eine davon bevorzugen?
Schon das Wort "Chips" ist ja der englischen Sprache entlehnt, und angeblich sollen die frittierten, gewürzten Kartoffelscheiben ja eine Erfindung aus den USA darstellen. Eine kurze Recherche hat zudem ergeben, dass die ersten gewürzten Chips aus Irland stammen, weswegen mir logisch erscheint, dass auch die Geschmacksrichtungen auf Englisch gebräuchlich sind.
Manche Edel-Chips-Hersteller möchten sich mit ihren deutschen Bezeichnungen wohl einfach von der Konkurrenz abheben und den Eindruck erwecken, dass "deutsche" Chips höherwertiger sind als ihre "englischen" Pendants. Dabei spielt es sicher auch eine Rolle, dass viele Leute über zu viele englische Lehnwörter und Wortfetzen im Deutschen die Nase rümpfen und die deutschen Bezeichnungen aus Prinzip vorziehen.
Mir ist es egal, ob meine ungesunden Snacks nun nach "Sour Cream" oder "Sauerrahm" schmecken. Solange ich nicht "Kartoffelspäne" sagen muss, um der deutschen Sprache zu ihrem Recht zu verhelfen, bin ich schon zufrieden.
Ich bevorzuge Salz und Essig. Diese Geschmacksrichtung kommt ja ursprünglich aus England, deshalb habe ich auch noch nie darüber nachgedacht, wenn diese Chips in Deutschland dann auch eine englische Bezeichnung haben.
Generell stört es mich aber schon, wenn Produkte in Deutschland eine englische Bezeichnung bekommen. Bei mir entsteht da auch der Eindruck, dass etwas eher minderwertiges dadurch aufgewertet werden soll, weil nicht alle potentiellen Kunden genau verstehen werden, was ihnen da verkauft werden soll.
Gerade bei Lebensmitteln, die ursprünglich ihren Weg als "Exportschlager" nach Deutschland geschafft haben, ist die englische Bezeichnung ja mittlerweile so etabliert, dass es kaum noch üblich ist, die deutsche Übersetzung zu gebrauchen. Sourcreme kenne ich beispielsweise fast nur noch als solche, sowohl vom Chipsregal als auch aus dem Kino oder dem Restaurant, und ehrlich gesagt spricht mich der Klang dieses Wortes auch etwas mehr an als das Pendant "Sauerrahm", obgleich es sich im wesentlichen wirklich kaum unterscheidet. Ein anderes Beispiel ist der beliebte "Strawberry Cheesecake" als Dessert oder süßer Brotaufstrich. Da würde wohl auch keiner "Erdbeer-Käsekuchen" auf die Verpackung schreiben.
Ich denke, dass die englischen Bezeichnungen einfach "moderner" klingen und gerade ein jüngeres Publikum ansprechen sollen, da ausländische Food Trends ja ohnehin immer beliebter werden und man damit leicht neue Kunden ködern kann. Mir selbst ist weitestgehend egal, ob auf meinen Lebensmitteln von den deutschen oder den englischen Begriffen die Rede ist, solange ich das in der Packung vorfinde, was ich dort vermute, und es einigermaßen schmeckt. Verständnisprobleme gab es für mich noch nie. Allerdings kann ich mir schon vorstellen, dass Menschen, die des Englischen nicht so mächtig sind und beispielsweise der älteren Generation angehören, von solch einer Produktbeschriftung nicht allzu angetan sind, gerade wenn es sich auch noch um Umgangssprache, wie beispielsweise bei "Mac 'n' Cheese", handelt.
Wenn ich schon einmal Chips kaufe, dann mag ich ohnehin nur die gesalzenen und dabei ist es mir dann auch komplett egal, ob darauf Salt bzw. salted, Salz oder gesalzen steht. Ich habe ohnehin meinen Favoriten unter den Herstellern und etwas anderes kaufe ich dort gar nicht und dort steht es meiner Auffassung nach auf Englisch drauf, da es sich um einen englischen Hersteller handelt der es nicht wegen dem Deutschen Markt nun großartig von der Frontseite Verpackung her ändert.
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