Geschenke unauffällig zurücknehmen vor Beziehungsaus?

vom 12.09.2016, 20:50 Uhr

Als ich mit meinem ersten Partner zusammen war, war es irgendwann mehr oder weniger klar, dass die Beziehung bald in die Brüche gehen würde. Wir hatten uns dann gegen Ende immer seltener gesehen und hatten immer seltener Kontakt, wobei wir uns auch viel gestritten haben.

Jedenfalls war es dann so, dass mein Exfreund ganz plötzlich die Festplatte, die er mir erst kurz davor geschenkt hatte, mal "ausleihen" wollte, genauso wie auch noch einige andere Dinge, die er mir im Laufe der Beziehung geschenkt hatte. Das meiste war Elektronik, wobei er da gute Gründe nannte, weshalb er die Sachen "brauchte". Natürlich wollte ich mich da nicht weigern, sie im zu leihen, wobei ich die Sachen dann natürlich nie wieder sah.

Im Prinzip ist die Masche des Kerls ja gar nicht schlecht. Man wird sich ja kaum weigern, dem Partner etwas zu leihen, wobei man Sachen, die man geschenkt bekommen hat, ja wiederum nicht zurückfordern kann. Allerdings finde ich so ein Verhalten einfach mies und armselig. Habt ihr so etwas schon gemacht? Würdet ihr die Sachen überhaupt verleihen, wenn euch klar wäre, dass ihr sie nicht mehr bekommt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Also diese Art und Weise ist schon sehr berechnend, findest Du nicht? Das heißt, dass er sich wirklich Gedanken gemacht hat, wie man eigentlich geschenktes wieder zurückbekommt. Im Übrigen finde ich, dass geschenkt geschenkt bedeutet und ein wiederholen für mich niemals in Frage kommen würde.

Ich habe zwar vieles weggeworfen, weil Ringe usw. für mich keinen materiellen Wert rechtfertigen, als das ich mich ständig an den Arsch namens Ex-Freund oder die Ex-Freundin erinnere, sodass ich sowieso kein Problem hätte, wenn sich jemand die geschenkten Sachen zurückholt. Doch eigentlich ist es eben so, dass geschenkt das Wort "behalten" für immer ja irgendwie inbegriffen hat. Deswegen schenke ich!

Ich finde das schon irgendwie armselig, wenn man geschenkte Dinge noch vor der Trennung sich unter einem Vorwand zurückholt. Da hat jemand das Prinzip des Schenkens nicht verstanden, aber zeigt gleichwohl auch, wie berechnend man eigentlich war. Nun ja, jedem das seine, aber meines wäre es nicht.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Geschenkt ist doch geschenkt, das sollte man sich nicht wiederholen wollen. Die Art und Weise wie das dein Ex gemacht hat finde ich charakterlich absolut mies. Dass man vorher schon über das Aus nachdenkt ist klar, aber man sollte doch nicht darüber nachdenken, wie man möglichst ohne großen Ärger seinen Kram wieder bekommt.

Ich habe die Geschenke meines Ex Freundes ehrlich gesagt entsorgt. Er hat noch Dinge wieder haben wollen, die habe ich ihm auch gegeben, aber ich habe den Rest dann einfach entsorgt. Er hat mir nichts wieder gegeben, aber ich wollte auch nichts wieder haben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich finde es ebenfalls wenig charakterlich würdig, wenn man diese Masche braucht um Geschenke wieder zurück zu holen. Geschenkt ist geschenkt und wiederholen ist gestohlen. Von daher ist er hier auch nichts anderes, denn eine Absicht die Sachen wirklich nur zu leihen kann ich nicht erkennen und somit scheint es seine Absicht gewesen zu sein, dass er die Dinge einfach wieder bekommt.

Legal ist das dennoch nicht, da es offiziell eine Leihgabe ist und das Eigentum immer noch bei dir liegt. Von daher würde ich es mir auch zurück holen und wenn der Herr sich weigert dann weitere Konsequenzen ziehen. Wenn das auch schon bekannt ist, dass er nichts wieder gibt was er sich nur mal leihen wollte, dann würde ich dorthin auch kein weiteres Stück mehr verleihen. Denn so würde sein Plan doch nur weiterhin unterstützt werden.

Ich habe mir keine Geschenke meiner Ex Partner wieder geholt und wollte davon auch nichts haben. Auch keiner meiner Ex Partner stand vor der Tür und wollte das eine oder andere wieder haben, so etwas kenne ich nicht und nachdem es geschenkt worden ist, kann man damit machen was man möchte. Somit ist es mir egal was meine Ex Partner mit den Geschenken machen und anders herum ist es genauso. Ich verwende die meisten Sachen durchaus noch, aber es waren auch sinnvolle Geschenke und das ich diese nur entsorge weil sie von Person X stammen finde ich einfach lächerlich. Solange sie noch gut sind und funktionieren, wird es auch verwendet und nicht wegen falsch interpretierten Emotionen entsorgt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Das kommt nämlich auch dazu. Es handelt sich um geschenkte Produkte, die Dir gehören. Wer also eine Leihgabe nicht zurückgibt, macht sich sogar strafbar. Vor allem, wenn es schon eine Art "Motto" ist, um sich geschenkte Produkte zurückzuholen. Da kann man jetzt sogar sagen, dass dies einen strafrechtlichen relevanten Posten hat, wenn Frau jetzt ein richtiges A-Loch wäre.

Weiterhin bleibt natürlich, dass ein charakterloser Mensch genau so etwas tut. Womöglich muss man es nicht akzeptieren, wie geschrieben, aber es ist doch schon aussagekräftig genug, dass man einen derart miesen Charakter aufweist, um Geschenktes zurückzuholen. Vielleicht beruhigt das ein wenig über die Sachlage, dass eigentlich und vielleicht gute Geschenke nun wieder weg sind.

Manchmal, das kann ich hier jedoch nicht beurteilen, ist das auch eine Art von Macht. Je nach Trennungsgrund ist das bei vielen sogar so, dass sie mit dem Wegnehmen der Geschenke nochmals etwas Macht auf die Emotionen ausüben wollen. Gerade, wenn Frau sich getrennt hat, um nochmal einen Denkzettel zu verteilen.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Von daher würde ich es mir auch zurück holen und wenn der Herr sich weigert dann weitere Konsequenzen ziehen.

Das wäre mir wirklich nie im Leben eingefallen. Das Letzte, was ich in so einem Fall machen würde, wäre zu betteln, die Geschenke wiederzubekommen. Ich habe auch meinen Stolz und wenn ich nicht auf die Sachen angewiesen bin, dann ist es mir letztendlich egal, was damit passiert. Natürlich ist es eine absolut miese Sache, aber ich würde mich niemals auf dieses Niveau herablassen und die Sachen dann auch noch zurückfordern.

Es war ja so, dass er sich die Sachen "geliehen" hat, als wir uns ohnehin nur noch sehr selten gesehen haben. Dann hatte er sie einige Male "vergessen" zu mir mitzubringen oder sie noch weiter gebraucht, bis die Beziehung dann aus war. Da war mir natürlich auch mehr als klar, dass es nur eine Masche war, zumal ich ja auch wusste, dass er selbst an den Sachen interessiert war, aber zu geizig war, um sie sich selbst zu kaufen.

Ich wäre ihm da nie hinterhergerannt, um die Geschenke dann einfach zurückzufordern. Das fände ich ja völlig albern, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich etwas wirklich haben will, dann kaufe ich es mir einfach selbst, ohne mich da von jemandem abhängig zu machen. Diebstahl hin oder her - wenn es sich wirklich um Sachen gehandelt hätte, die ich gekauft hätte, würde ich sie mir sicher zurückholen. Bei Sachen, die er gekauft hatte, wäre mir es den Aufwand und die Scham nicht Wert gewesen, da noch einen Aufstand nach der Trennung zu machen.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Diesen Spruch "Geschenkt ist Geschenkt, Wiederholen ist Gestohlen" kenne ich aus der Grundschule und ich assoziiere das mit kindlichem Denken und einer gewissen Unbedarftheit. Das kann mir niemand erzählen, dass man sich nicht ärgert, wenn man dem Partner etwas geschenkt hat und er erweist sich dann als undankbar oder nach kurzer Zeit geht die Beziehung wieder auseinander. Na klar ist das blöd, wenn man vielleicht etwas Teures geschenkt hat und dann hat sich die Beziehung erledigt.

Ich finde diese Art, Gegenstände zurückzubekommen, gar nicht dumm. Und so fies und hinterhältig, wie das hier vermutet wird, war es vielleicht auch nicht, denn die Freundin hat doch in dem Fall bestimmt auch schon geahnt, dass das bald auseinander geht. Das merkt man ja meistens irgendwie.

Geschenke sind eine Art Investition. Man schenkt, um jemandem eine Freude zu machen, aber auch um etwas zurückzubekommen. Es würde ja beispielsweise jeder als unfair ansehen, wenn der eine immer nur schenkt, der andere aber nichts zurückgibt und nur nimmt. Und das Zurückbekommen muss ja nicht materiell sein. Man kann ja auch schenken, weil man die Beziehung stärken will und dann als Gegenleistung eine tiefere Bindung oder ein nettes Verhalten oder einen gut gelaunten Partner bekommt.

Und eine Trennung würde ja bedeuten, dass man gegeben hat und nichts mehr zurückbekommt. Dann hätte man ein Minus gemacht und da ärgert sich sicherlich jeder darüber. Ich würde auch sagen, dass es rechtlich fragwürdig ist, ob man dieses Wiederholen belangen kann. Denn wer beweist, dass das verschenkt wurde? Und gibt es nicht auch in der Rechtssprechung so etwas wie "sich eines Geschenks unwürdig erweisen"?

Ich habe auch mal Geschenke wiederhaben wollen. Da hatte ich jemandem ein Plüschtier geschenkt und das hätte mir leid getan, wenn er es behalten hätte, weil ich auch gemerkt hatte, dass er es nicht so toll fand wie ich. Wenn ich dann hier lese, dass manche die Geschenke nach der Trennung vernichten, dann hätte es mir super leid getan, dass das arme Plüschtier in den Müll gekommen wäre.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es ist Allumfassend einfach nur armselig etwas Geschenktes vom Beschenkten zurückzufordern oder es ihm sogar zu stehlen. Selbst wenn die Liebe verloren geht, so sollte man sich nicht an materiellen Dingen stören, das zeugt nicht gerade von Charakterstärke. Mit so jemandem würde ich keinen Kontakt mehr haben wollen, der könnte dahin gehen wo der Pfeffer wächst und auch dort bleiben.

» halloschorle » Beiträge: 38 » Talkpoints: 1,42 »


Die Argumentation, da nicht mehr hinterlaufen zu wollen, kann ich zwar schon gut verstehen, allerdings hätte ich den guten Herren schon noch eine ganze Weile genervt, um die Sachen wieder in meinen Besitz zu bringen. Einfach aus Prinzip und dann hätte ich sie alle bei Ebay eingestellt. :mrgreen: Oder noch besser: Alles verschenkt und gespendet und ihn das wissen lassen. Ja, ist sicher auch ein wenig kindisch, aber diese geschilderte Art finde ich wirklich furchtbar.

Ich hatte mal eine Trennung nach einer sehr langen Beziehung, wo materielle Streitigkeiten involviert waren, das war wenig schön, aber da ging es nicht nur um eine Festplatte oder eine Kleinigkeit. Der Kerl wollte sich auch alles mögliche mitnehmen bzw. hat sich vor der Trennung auch noch Geld von mir geliehen, was er mir später unter fadenscheinigen Begründungen nicht einsah, wieder zurück zu zahlen. Unter dem Aspekt kann ich schon verstehen, wenn jemand sagt, er bzw. wohl eher sie würde da nicht mehr aktiv werden.

Die Argumentation mit der Investition dagegen kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich habe auch schon einige Kosten und Mühen in Geschenke investiert und die Beziehung ging einige Zeit später in die Brüche und trotzdem wäre ich im Leben nicht auf die Idee gekommen, da irgendetwas zurückzufordern. Ich wollte dieses Geschenk verschenken und damit ist die Sache für mich erledigt. Noch nie habe ich gedacht, dass das jetzt blöd war und ich das doch gerne zurück hätte.

Mal von der Tatsache abgesehen, dass die Geschenke auf den Betreffenden und nicht auf mich zugeschnitten waren und ich bei vielen Sachen ohnehin keinen Verwendungszweck gesehen hätte, hat das Geschenk doch seinen originären Zweck erfüllt und ich habe keinerlei wie auch immer geartete Rechte mehr daran. Umgekehrt ist es mir auch noch nie passiert, dass jemand etwas zurückgefordert hätte, das hätte ich auch sehr erbärmlich und peinlich gefunden.

» Verbena » Beiträge: 4943 » Talkpoints: 1,99 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wenn ich jemandem etwas schenke, dann tue ich das, weil ich dem anderen eine Freude machen möchte. Mit seiner Freude, dem überraschten Blick, dem freudigen Glanz in den Augen und dem Lächeln ist die Nummer erledigt. Wenn man unbedingt von einer Investition reden möchte, dann ist die genau in diesen Moment gesteckt worden.

Ich schenke, wenn ich gerne gebe. Die Denkweise, dass der Beschenkte mich jetzt besonders mögen müsste, sich mit einer in Wert und Aufwand ähnlichen Gabe zu revanchieren hat, sich besonders freundlich verhalten oder gefälligst treu, sexuell sehr motiviert, besonders fleißig oder was auch immer sein müsste, ist mir vollkommen fremd.

Ich knüpfe weder Erwartungen, noch Bedingungen an ein Geschenk. Das sollte irgendwann nach dem Sandkasten aufhören. Folglich möchte ich auch kein Geschenk wieder zurück haben, wenn eine Beziehung scheitert. Als ich es gegeben habe, wollte ich das so. Wenn sich später das Verhältnis ändert, dann verändert das nichts an der Situation damals. Ich würde es jetzt eben nicht wieder tun. Aber warum sollte ich das Damals bedauern?

» cooper75 » Beiträge: 13412 » Talkpoints: 516,00 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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