Geschenk ablehnen, weil es einem nicht gefällt?
Also was ich an Weihnachten immer am meisten hasse, ist, wenn ich ein Geschenk bekomme, welches mir absolut nicht gefällt und dann noch so tun muss, als würde ich mich darüber sehr freuen. Mittlerweile habe ich mir schon angewöhnt, bei Geschenken, die mir nicht gefallen einfach nur ein kurzes "Danke" zu murmeln während ich bei den Geschenken, die mir wirklich gefallen, sehr viel Freude zeige.
Wenn man ein Geschenk bekommt, welches man nicht leiden kann, kann man es ja auch nicht gut ablehnen, oder? Das wäre ja auch unhöflich. Oder habt ihr auch schon Geschenke abgelehnt, weil sie euch überhaupt nicht zugesagt haben oder derjenigen Person genau gesagt, warum ihr das Geschenk nicht brauchen könnt? Wenn ja, wie haben die Personen darauf reagiert?
Als Kind war ich einmal in einer ähnlichen blöden Situation, als ich ein Malbuch von meiner Oma doppelt bekommen habe, habe ich gesagt, dass ich das schon habe. Ich denke, dass ich danach eine Ohrfeige oder einen Klaps auf den Hintern bekommen habe und das dann nie wieder gemacht habe. Seither muss ich mich immer freuen, wenn ich ein Geschenk bekomme, denn dieser Zwischenfall war mir lange in Erinnerung geblieben.
Das kenne ich gut. Auch ich habe schon Geschenke bekommen die mir leider ganz und gar nicht gefallen haben. Letztes Jahr beispielsweise war ein besonders gutes Beispiel dafür dabei. Als ich am zweiten Weihachtsfeiertag mit meiner Familie essen war, überreichte mir meine Patentante stolz mein Geschenk. Es war eine sehr kitschige blaue Vase die leider alles andere als meinen Geschmack traf.
Ich würde es aber nie jemanden ins Gesicht sagen, wenn mir ein Geschenk nicht gefällt, deshalb habe ich mich natürlich auch über die Vase "gefreut". Seitdem verstaubt das gute Stück in der Abstellkammer und wird nur herausgeholt wenn meine Patentante zu besuch kommt.
Ich bekomme seit ungefähr 10 Jahren von meiner Oma immer Geld und ein Nagelpflegeset. Meine Nägeln sehen nun nicht so schlimm aus, aber sie weiß eben nichts, was sie mir sonst kaufen kann, da ich mich aber über das Geld freue nehme ich sie dann immer in den Arm und bedanke mich.
Ich finde, dass man sich trotzdem anständig bedanken kann und nicht nur ein Danke murmeln muss und sich beim anderen Geschenk sehr freut und das überschwänglich bedankt, das fällt ja auch auf.
Meiner Meinung nach gehört es für Erwachsene zu einem altersgerechten Sozialverhalten, dass man sich seine Gefühle und seine Meinung auch mal nicht anmerken lässt. Einer Sechsjährigen würde ich es noch durchgehen lassen, wenn sie mir ins Auge blickt und sagt: Du, das Malbuch habe ich schon. Für Kinder sind ja Geschenke noch viel wichtiger, auch weil sie sich ihre materiellen Wünsche noch nicht selber erfüllen können.
Aber ab einer gewissen Reife jedoch empfinde ich es als kränkend, wenn mein Geschenk gesenkten Hauptes gnadenhalber angenommen wird und mit einem gemurmelten Dank achtlos beiseite gelegt wird. Besonder ärgern würde ich mich, wenn das nächste Geschenk offensichtlich als angemessener angesehen wird und entsprechend gehüpft und gejubelt wird. Ich glaube auch, dass ich mit dieser Einstellung nicht allein bin.
Ich finde einfach, dass man sich ab einem gewissen Alter ein bisschen zusammenreißen sollte. Wenn ich eine Person beschenken müsste, bei der ich nie weiß, ob sie sich vor Begeisterung über das Geschenk überschlägt oder eine enttäuschte Fresse zieht, würde ich mir vorher haarklein erklären lassen, welches Geschenk Gnade findet und hoffen, dass der- oder diejenige bis zur feierlichen Übergabe immer noch derselben Meinung ist.
Positiv finde ich allerdings, dass sich mittlerweile schon herumgesprochen hat, dass man Geschenke bei Nichtgefallen dem Schenker nicht wieder in die Hand drücken sollte, am besten noch mit Anweisungen, wie man es das nächste Mal besser machen kann. Aber der Spaß am Schenken wäre mir erst mal vergangen, wenn sich der Beschenkte offensichtlich eher belästigt fühlt. Alternativ gäbe es einen schlichten Gutschein über einen bescheidenen Betrag.
Ich finde es nicht richtig, wenn man einer Person offen zeigt, dass einem das Geschenk absolut nicht gefällt. Immerhin ist doch niemand dazu verpflichtet, einem etwas zu schenken. Man bekommt Geschenke, weil die Personen einem eine Freude machen wollen. Sie machen das jedoch absolut freiwillig und werden nicht dazu gezwungen, einem etwas zu schenken.
Stattdessen geben sie Geld aus, was sie für sich behalten könnten, nur um einem etwas zu schenken. Wenn man das bedenkt, dann finde ich es eigentlich nur frech, wenn man so offen zeigt, dass einem die Geschenke nicht gefallen. Immerhin ist es doch etwas Besonderes, wenn man überhaupt Geschenke bekommt und dann auch noch wählerisch zu sein, finde ich dreist.
Ich muss sagen, dass ich auch sehr gekränkt wäre, wenn ich mein eigenes Geld und meine eigene Zeit dafür verschwenden würde, um jemandem ein schönes Geschenk auszusuchen und die Person dann nur die Nase rümpfen würde. Ich wäre eben nicht dazu gezwungen der Person etwas zu schenken und bei so einer Reaktion würde ich mir dann denken, dass sie das nächste Jahr eben nichts mehr von mir bekommt, wenn sie so wählerisch ist.
Ich muss sagen, dass ich mich grundsätzlich immer über Geschenke freue, solange sie von Herzen kommen. Auch wenn damit nicht mein persönlicher Geschmack getroffen wurde, freue ich mich, dass die Person überhaupt an mich gedacht hat. Von daher würde ich auch niemals anmerken lassen, dass mir ein Geschenk nicht gefällt und ich würde erst recht nicht auf die Idee kommen, der Person zu sagen, dass ich das Geschenk nicht möchte.
Das fände ich nicht nur extrem verletzend, sondern auch sehr dreist und unverschämt. So etwas gehört sich als Erwachsener nicht und man sollte wenigstens so viel Anstand haben, sich ordentlich zu bedanken und zumindest einen neutralen Gesichtsausdruck aufzusetzen, wenn man ein Geschenk in Empfang nimmt, was man nicht mag.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Ich finde es nicht richtig, wenn man einer Person offen zeigt, dass einem das Geschenk absolut nicht gefällt. Immerhin ist doch niemand dazu verpflichtet, einem etwas zu schenken. Man bekommt Geschenke, weil die Personen einem eine Freude machen wollen. Sie machen das jedoch absolut freiwillig und werden nicht dazu gezwungen, einem etwas zu schenken.
Das klingt in der Theorie zwar ganz toll, aber die Praxis sieht anders aus. Denn ich habe leider oftmals die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen nur das verschenken, das sie sich selbst auch wünschen würden als Geschenk. Man lässt also viel zu sehr den eigenen Geschmack einfließen und orientiert sich an der Auswahl der Geschenke gar nicht an dem Individuum, das beschenkt werden soll.
Ich habe zum Beispiel auch schon Bettwäsche mit Blümchenmuster als Geschenk bekommen und jeder, der mich kennt weiß, dass ich Blümchenmuster auf Tischdecken, auf Kleidung, Bettwäsche und Porzellan total scheußlich finde. Da wurde mir etwas geschenkt, was der Beschenkte selbst gerne gehabt hätte und man nahm an, ich würde mich darüber freuen.
Ein anderes Mal habe ich ein Geschenk bekommen, das rosa eingepackt und mit lauter kitschigen Motiven versehen war. Im Inneren waren unter anderem Schals und Halstücher, die ebenfalls total scheußliche Motive gehabt haben. Wer mich aber kennt weiß, dass ich bei Kleidung keine Muster und Motive mag.
Wie soll man sich also über etwas freuen, was der andere offensichtlich für sich ausgesucht hat? Das finde ich dann schon schwierig und für mich sieht "Mühe" bei der Geschenkeauswahl auch anders aus und Gedanken hat man sich dann auch nicht gemacht, wenn man nur etwas verschenkt, was man sich selbst kaufen würde und nicht, was der anderen Person gefallen könnte.
Ich denke, dass hinter jedem Geschenk jemand steckt, der einem damit eine Freude machen wollte. Ich finde es da schon recht verletzend, wenn man dann vor den Kopf sagt, dass einem das Geschenk nicht gefällt. Ich mache es selbst auch so, dass ich mir eben Gedanken darüber mache, was der Person gefallen könnte und danach dann etwas aussuche. Man gibt sich ja im Normalfalle Mühe eben das Richtige zu finden. Mich würde es sicherlich auch treffen, wenn mir dann jemand sagt, dass es ihm gar nicht gefällt.
Allerdings muss ich auch sagen, dass es sicherlich darauf ankommt, wie es eben gesagt wird. Wenn eine gute Freundin dann sagen würde, dass sie die Mühe zu schätzen weiß, aber ich mich da doch etwas vergriffen habe, ist das sicherlich weniger schlimm, als wenn man um die Ohren gehauen bekommt, was man denn da für einen Mist gekauft hat.
Ich sehe das in einem Punkt etwas entspannter und wäre nicht beleidigt, wenn mir jemand mitteilt, dass er oder sie genau dieses Objekt schon zuhause hat. Das ist doch praktisch, vielleicht kann man es dann umtauschen gegen etwas, was die Person noch nicht genauso schon besitzt. Mir ist das lieber, als wenn jemand dann ein verschämtes "Danke" murmelt und das Teil vergammelt zuhause im Schrank. Ich bin aber bei solchen Dingen und in dieser speziellen Situation mit der Dopplung mehr auf der pragmatischen Seite.
Aber etwas abzulehnen, weil es nicht den eigenen Geschmack trifft, finde ich auch schon unangemessen. Man kann doch nicht beim einen nur ein gelangweiltes "ah, danke" brummeln und dann dem nächsten Schenker kreischend um den Hals fallen. In der Situation käme ich mir auch einigermaßen verarscht vor, das ist einfach ein wirklich sehr schlechter Stil. Wie würde man sich denn selbst in dieser Situation fühlen, wenn es umgekehrt wäre?
Abgesehen davon denke ich auch, dass die Geste zählt. Und wenn mir jemand jetzt ein hochgradig kitschiges Etwas schenkt, von dem er oder sie denkt, das sei richtig toll, wundere ich mich vielleicht ein bisschen, aber kann die Geste, mir eine Freude machen zu wollen, anerkennen. Ein Geschenk muss nicht immer total perfekt den Geschmack des Schenkers treffen, um trotzdem von Wert zu sein. Ich finde, man erkennt auch immer schon, ob jemand eine Freude machen wollte oder nur ein Verlegenheitsgeschenk gewählt hat.
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