Gerichte für Kinder als Bild anrichten
Meine Mutter hat meinen Brüdern und mir oft den Teller schön angerichtet, so dass man als Kind richtig Spaß hatte zu essen. So hat man auch Sachen gegessen, die man eigentlich gar nicht gerne mochte. Mit Gemüse hat sie ein Gesicht gelegt oder aus einem belegten Brot hat sie ein Auto gemacht und die Verzierung mit Gemüse.
Ich mache das bei meiner kleinen Cousine auch, wenn ich bei ihnen bin oder meine Cousine zu uns kommt. Sie findet das auch ganz toll. Macht ihr das für eure Kinder auch? Welche Bilder habt ihr schon angerichtet? Essen die Kinder dann mehr oder ist es für die Kinder und euch nicht wichtig, wie das Essen angerichtet wird? Habt ihr Ideen, wie man Gerichte schön anrichtet für Kinder?
Ich habe auch schon Kochbücher zu diesem Thema gesehen, dass dann beispielsweise eine Gurke so geschnitzt wird, dass sie aussieht wie ein Krokodil, das sein Maul öffnet. Ich finde solche Ideen total kreativ und wenn es darum geht, dass meine zukünftigen Kinder mehr Gemüse essen, würde ich das definitiv auch umsetzen wollen.
Ich versuche für meine kleinen Sohn und sein Vesper auch ab und zu mal irgendwas witzig zu gestalten, wenn es die Zeit zulässt. Dann sticht man die Wurst oder den Käse mit speziellen Formen aus oder macht Obst- oder Gemüsespieße. Ideen und Anregungen kann man sich das sehr viele über das Internet holen. Bei einem ansprechenden Inhalt der Brotdose wird automatisch viel mehr gegessen und viel weniger herumgemäkelt.
Wir haben zwar selbst keine Kinder, aber ich kenne das überhaupt nicht, dass Essen für Kinder extra angerichtet wird, damit sie es essen. Es wird gegessen oder sie bekommen gar nichts. Es gibt also dann auch keine Alternative für das Kind. So haben es meine Eltern gehalten und so kenne ich es auch aus dem weiteren Bekannten- und Verwandtenkreis.
Ich finde es auch blöd, bei einem Kind zu betteln, dass es bitte bitte sein Essen isst, und dafür sich extra Arbeit zu machen. Wie macht das denn bitte eine mehrfache Mutter mit vielleicht fünf Kindern? Ich kann mir vorstellen, dass wenn sie das Essen wie hier anrichtet für alle Kinder, sie zwei Stunden extra in der Küche steht und das ganze Essen ohnehin kalt sein wird. Wie dieses ungewürzte, nicht abgeschmeckte Essen dann schmeckt, kann ich mir schon vorstellen.
Ich finde es auch nicht sinnvoll, das Kind mit solchen Spielereien zum Essen zu verleiten, weil ich mich dann frage, wie das Kind sich wohl im Restaurant benehmen wird oder auf Familienfeiern. Auch im Kindergarten werden sich die Erzieherinnen bedanken, wenn sie alles erst einmal schön anrichten sollen, damit das Kind isst.
Ich finde es in Ordnung, wenn man ein klein bisschen auf das Kind Rücksicht nimmt und vielleicht auch mal dem Pfannkuchen Micky Maus- oder Teddy-Ohren gibt, indem man den Pfannkuchenteig in der Pfanne in der Form gießt. Oder indem man mit einer Soße ein Gesicht auf das Essen malt. Das Essen mit einem Ausstecher in Form bringen käme auch noch in Frage, immerhin richtet man für Erwachsene auch oft im Servierring an. Aber alles darüber hinaus wäre mir viel zu viel Spielkram, zeitaufwändig und stünde in keinem Verhältnis zum Zweck.
Ich mache das auch, damit ich meiner Tochter beibringen kann, beziehungsweise sie dazu motivieren kann, Obst und Gemüse zu essen. So mache ich ihr beispielsweise Tomaten- Mozzarella- Spieße. Diese sehen einfach total nett aus, sind schnell gemacht und passen in eine Jausenbox.
Oder ich mache ihr auf ein Butter- oder Streichkäsebrot mit dem Messer ein Herzchen hinein. Dann isst sie das auch viel lieber. Es ist ein Zeichen der Wertschätzung dem Kind gegenüber, wie man das Essen anrichtet. Auch wir Erwachsenen essen es doch lieber, wenn es nett angerichtet ist, wie wenn es wie in der Essensausgabe in der Schule einfach auf den Teller geklatscht wird.
Die Gesichter kenne ich auch, die aus Gemüse gelegt werden. Es reicht aber oft schon, Gemüsesticks zu machen, die dann mit einem Kräuterdip bei dem die Kinder noch selber mithelfen dürfen, angerichtet werden. So etwas mag ich auch total gerne.
Ein Apfel, der in Schnitze geschnitten wird, oder aus dem ein Kürbis oder ein Pinnoccio geschnitzt wurde, wird auch viel lieber gegessen, wie wenn er aussieht, als wäre er gerade frisch vom Baum herunter gefallen. Das ist ganz klar.
Das Auge isst mit und das Auge ist auch für den Appetit verantwortlich. Was nützt mir das beste Essen, wenn es aussieht, als wäre es schon einmal gegessen worden?
Immer gibt es das nicht, es soll hier etwas besonderes bleiben. Auch so isst mein Sohn sein Obst und Gemüse und sein Brot, es muss nicht immer direkt dekoriert werden damit ich mehrere Stunden in der Küche stehe. Am Wochenende wenn mehr Zeit ist, oder wenn er vorher einen schlechten Tag in der Kita hat, dann findet er so etwas auch in seiner Vesperbox und freut sich natürlich darüber. Aber wie gesagt, es sind besondere Sachen die hier nicht jeden Tag gemacht werden.
Sei es nun das Brot in das ein Muster getoastet wird, das Spiegelei in einer besonderen Form oder auch mal ein Gemüsezug, bei dem Paprikas als Wagons dienen und darin das Gemüse geladen ist und der Dip. Auch Obstsalat gibt es manchmal aus einer Melone heraus und solche Dinge, aber ich habe gar nicht die Zeit, dass ich mich jeden Tag in die Küche stelle und alles nett mache. Ich denke man muss da einfach einen Zwischenweg finden und nicht nur alles nett machen, denn dann muss man sich auch nicht wundern, wenn es in anderer Form dann abgelehnt wird obwohl es eigentlich schmeckt.
Selber habe ich keine Kinder, und aus meiner eigenen Kindheit kenne ich das eigentlich auch nicht. Bei uns ging immer Quantität vor Optik, was auch in recht gut gepolsterten Kindern resultierte damals. Aber meine Oma selig hat sich eben noch an den Krieg erinnert und ihre Enkelkinder entsprechend nicht mit Gemüse und Dip, sondern mit Pfannkuchen und Eintopf großgezogen. Das würde ich heute wohl nicht mehr so machen, aber ich finde es auch ganz verständlich, dass man die eigene Lebenserfahrung in die Art einfließen lässt, wie man seinen Nachwuchs behandelt.
Deswegen gab es bei meinen Geschwistern und mir kein liebevoll figürlich gestaltetes Essen, sondern eher den Grundsatz: Mit dem Essen spielt man nicht. Wir waren aber auch alle keine "schlechten Esser", wie es so schön hieß, sondern mussten, wie schon erwähnt, nicht gerade zum Futtern motiviert werden. Hätte ich ein mäkeliges oder mickriges Kind daheim, würde ich mir als Elternteil auch irgendwelche Tricks einfallen lassen, um das Essen angenehmer und stressfreier zu gestalten. Auch als Aufmunterung oder nette Geste kann man Essen zwischendurch auch mal etwas dekorativer anrichten.
Aber dass ich nur deswegen, weil ich es als meine mütterliche Pflicht ansehe, für ein Pausenbrot eine Dreiviertel Stunde brauche, weil die Radieschen so schwer in Pokemonform zu bringen sind, sehe ich eigentlich nicht kommen. Da sind meine Prioritäten anders gelagert.
Für meinen kleinen Enkel und seine Tante , die ja nur drei Jahre älter ist, kochte ich mal Fischlein am Erbsensee. Das war einfach nur panierter Fisch mittels Form ausgestochen, pürierte Erbsen und Kartoffelstampf. Sah echt appetitlich aus und schmeckte ihnen prima. Als Nachtisch gab es eine Fruchtampel. Das waren Quarkklekse mit Erdbeer-,Mango- und Kiwipüree. Echt nichts besonderes. Aber sie aßen als gäbe es kein morgen und waren schwer begeistert.
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