Gericht nicht sehen und dadurch weniger essen?
Angeblich soll man durchaus weniger essen, wenn man das Gericht nicht sieht. Das heißt, dass man die Töpfe oder Auflaufform nicht auf den Tisch stellen sollte, wenn man essen möchte. Man sollte sich das Essen vorher auf den Teller legen und dann mit zum Tisch nehmen, so dass man eben die Schüsseln und Töpfe nicht immer vor Augen hat.
Angeblich soll dies dann dafür sorgen, dass man sich keinen Nachschlag mehr nimmt.Und so soll man dann auch angeblich an Gewicht verlieren, da man dann ja weniger zu sich nimmt. Ich muss sagen, dass ich eigentlich selten die Töpfe oder Formen auf den Tisch stelle. Ich belade die Teller immer am Herd und stelle diese dann auf den Tisch. Ich hole aber durchaus auch schon mal einen Nachschlag, wenn ich dann noch Hunger habe. Ich kann mir nicht so recht vorstellen, dass man automatisch mehr isst, wenn man die Schüsseln und Töpfe auf dem Tisch quasi vor der Nase hat.
Meint ihr, dass man wirklich weniger isst, wenn man die Gerichte nicht sieht? Habt ihr das schon mal ausprobiert? Konntet ihr dadurch wirklich ein verändertes Essverhalten feststellen? Oder ist das wieder mal ausgemachter Blödsinn?
Ein bisschen Sinn kann ich hinter dieser Theorie schon erkennen. Oft genug bekommt man im Restaurant ja etwas vorgesetzt, das unglaublich lecker schmeckt. Am liebsten würde man sich noch einen Nachschlag holen, aber die wenigstens bestellen wohl noch einmal das gleiche Gericht gleich im Anschluss. Würde das Essen dagegen vor einem auf dem Tisch stehen, bekommt man eben mehr Lust darauf.
Da muss man eben einfach nur zugreifen. Aber das es dauerhaft wirklich große Auswirkungen auf den Gewichtsverlust hat, das glaube ich nicht. Wem wirklich nach Nachschlag ist, der geht eben in die Küche oder wo auch immer das Gericht steht und holt sich eine weitere Portion. Solange das Essen nicht weggesperrt ist, lässt man sich davon auf Dauer bestimmt nicht aufhalten.
Bei mir würde das schon ein wenig wirken. Wenn das Essen vor mir steht, nehme ich mir oft einen Nachschlag oder stochere einfach noch ein bisschen im Topf rum, wenn mein Mann noch nicht fertig gegessen hat.
Allerdings weiß ich ja ganz genau, dass noch etwas im Topf ist, ob der nun vor mir steht oder nicht. Diesen Gedanken abzustellen, würde mir sehr schwer fallen. Und oft ist es dann so, dass ich mir zwar keinen Nachschlag hole, aber wenn ich dann nach dem Essen die Küche aufräume und ständig an dem Topf vorbeikomme, in dem ja noch was drin ist, weil ich mir keinen Nachschlag geholt habe, dann nasche ich es eben doch noch auf. Kalt, zehn, zwanzig oder dreißig Minuten nach dem Essen.
Es ist also vollkommen egal, ob es vor mir steht oder nicht. Meistens ist es so: wenn es existiert, wird es gegessen. Ich kann da ganz schlecht Nein sagen. Aus den Augen, aus dem Sinn klappt manchmal ganz gut. Aber wenn ich noch nicht richtig satt bin oder irgendwie noch Gelüste habe, dann wird alles aufgefuttert. Da helfen dann keine Tricks mehr.
Ich finde, dass das keinen Unterschied macht und es eher auf den Inhalt des Tellers ankommt. Wenn ich beispielsweise auf meinem Teller eine fette Lasagne auf meinem Teller habe ist es fast schon egal ob ich noch einen Teller nehme oder nicht, denn das Gericht hat viele Kalorien.
Außerdem weiß man ja, dass die Töpfe draußen noch voll sind, wenn man gekocht hat. Ich bin da schon auch dafür, dass man alles aufisst, wenn man gekocht hat. Man sollte dann eben nicht zu viel kochen und schon vorher darüber nachdenken. Ich würde mir aber nicht nichts nachholen nur weil ich aufstehen muss.
Ich glaube schon, dass man größere Mengen isst, wenn man Töpfe und Pfannen direkt mit auf den Tisch stellt. Es bedeutet immer einen größeren Aufwand, wenn man für einen Nachschlag extra noch einmal aufstehen und in die Küche gehen muss, als wenn es ausreicht, mal eben quer über den Tisch zu greifen. Das erhöht die Hemmschwelle, sich noch etwas nachzunehmen, nachdem man seine Portion aufgegessen hat.
Außerdem kenne ich von mir selbst das Phänomen, dass ich ziemlich ungern Reste zurücklasse. Würde ich also den Topf mit einer halben übrigen Portion auf dem Tisch stehen haben, hätte ich vermutlich den Drang, diesen Rest noch irgendwie unter den Mitessenden aufzuteilen, damit ich nichts zurücklegen oder einfrieren muss, und dann würde ich mich natürlich auch beteiligen, damit das Essen leer wird. Habe ich die Reste aber in der Küche stehen und verlasse den Esstisch, um mein Geschirr wegzubringen, dann fällt es mir leichter, die Überbleibsel zu ignorieren oder zu akzeptieren. Auf Töpfe mache ich dazu auch gerne einen Deckel und angefangene Auflaufformen stelle ich in den Backofen und schließe die Tür. Dann hat man das Essen auch erstmal nicht mehr im Blick und das Sättigungsgefühl kann sich einstellen, ohne dass es vom Anblick von Resten beeinflusst wird.
Etwas anderes ist es natürlich, wenn meine Portion von vornherein zu klein war und ich noch Hunger habe. Dann nehme ich mir meinen Nachschlag, egal ob ich dafür nur den Arm bewegen, aufstehen oder sogar nochmal etwas neues kochen muss. Aber da ich meinen Hunger und meine Portionsgrößen recht gut kenne, ist das eher die Seltenheit. Daher ist es meistens reines Lustessen, wenn ich noch einmal zu einem Nachschlag greife, und das lässt sich durch das Wegpacken der Reste ganz gut vermeiden.
Also ich denke wenn man es jetzt so liest, das da schon eine gewisse Theorie hinter steckt. Aber wenn man dann mal richtig überlegt, weiß man doch das man in der Küche noch was in der Auflaufform hat. Von daher braucht man schon einen starken Willen den Teller einfach wieder zurück zu stellen und sich nicht neu auffüllen. Denn nur weil die Form nicht mit auf dem Tisch steht, in die Küche muss ich doch spätestens nach dem Essen so oder so.
Und dann steht sie da, die noch halb volle Auflaufform. Und dann liegt es wie gesagt an einem selbst ob man sich noch eine Portion auffüllt oder ob man den Teller in den Abwasch gibt. Ich persönlich würde mir wahrscheinlich eine zweite Portion auffüllen. Da müsste die Form schon zum Nachbarn gebracht worden sein oder sie ist allgemein alle weil genug Leute mit gegessen haben.
Bei mir würde diese Strategie überhaupt nichts bringen. Ich bin schließlich in der Regel die, die am häufigsten kocht bei uns zu Hause und da weiß ich als Köchin auch ganz genau, wie viel ich gekocht habe und ob da noch Reste übrig sind. Da muss ich den Topf oder die Auflaufform nicht mal sehen, das weiß ich auch so. Daher finde ich diese Strategie ziemlich albern und ich kann mir nicht vorstellen, dass das überhaupt was bringt. Vielleicht in Ausnahmefällen, aber wenn dann nur bei Personen, die nicht selbst gekocht haben und die dementsprechend auch nicht wissen können, wie groß die eigentlich verfügbare Menge ist.
Den Sinn hinter diesem Gedankengang kann ich verstehen und ich kann mir auch vorstellen, dass es durchaus etwas bringen kann, wenn man so handelt. Aber immer wird das auch nicht funktionieren. Natürlich ist es erst mal nicht verkehrt, wenn man den Nachschlag nicht im Blickfeld hat, aber wenn man selber gekocht hat, dann weiß man eben, was in der Küche noch steht und wenn man noch hungrig ist, dann wird man auch noch etwas nehmen.
Ich stelle keine Töpfe auf den Tisch weil ich das als total ungemütlich empfinde. Ich belade auch keine Teller sondern versuche das schon halbwegs ansehnlich zu gestalten. Das Auge isst schließlich mit. Die Reste bleiben in der Küche, wobei man bei nur zwei Personen aber eh recht gut kalkulieren kann, so, dass wir oft überhaupt keine Reste haben.
Wenn Töpfe vor meiner Nase stehen würden, würde ich sicher nicht mehr essen, denn wenn ich frühstücke steht auch viel mehr auf dem Tisch als ich essen kann und ich nehme mir deshalb nicht ein zusätzliches Brötchen oder richte mir eine zweite Schale mit Müsli.
Wenn man sein Essverhalten aber nicht so unter Kontrolle hat ist das vielleicht schon sinnvoll. Im Restaurant bekommt man ja auch keinen Topf vor die Nase gestellt, man isst seinen Teller leer und ist danach in der Regel satt. Und wenn man extra aufstehen muss und in die Küche gehen muss um sich den Teller noch mal zu "beladen" ist die Hemmschwelle vielleicht größer als wenn man alles direkt vor der Nase stehen hat.
Ich glaube nicht, dass es bei mir funktionieren würde, da ich meistens in der Küche stehe und koche. So weiß ich immer, wie viel noch übrig bleibt, außerdem haben wir eine offene Küche und der Weg in die Küche ist nicht weit. Deswegen könnte ich auch nie zu faul sein, um in die Küche zu gehen, da ich meistens neben der Küche esse. Dort steht nämlich unser Esstisch.
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