Gericht mit Zutat kochen, die man nicht mag?
Wir waren neulich bei meiner Schwiegermutter zu Gast, wobei diese ein sehr köstliches neues Rezept ausprobiert hatte. Es war ein Kartoffelauflauf, in dem auch Champignons enthalten waren und da ich Champignons sehr gerne mag und die Kombination der Zutaten an sich sehr toll fand, konnte ich schon fast nicht genug davon bekommen.
Hinterher im Gespräch hat meine Schwiegermutter dann zugegeben, dass sie Pilze - egal welcher Art - überhaupt nicht mögen würde und ihr würden die Champignons auch nicht schmecken. Mich hat das schon ein wenig irritiert und ich fragte sie dann auch, warum sie dann überhaupt Champignons verwendet hat, wenn sie diese nicht leiden kann. Daraufhin meinte sie, dass die eben gut zum Rezept gepasst hätten und daher hätte man die nicht weglassen können.
Ich verstehe das nur bedingt, wenn ich ehrlich bin. Wenn ich eine Zutat aus einem Rezept nicht leiden kann, dann lasse ich das einfach weg. Mir muss das essen ja schmecken und das würde es aber nicht, wenn ich Knoblauch verwende, wenn ich gar keinen Knoblauch mag oder eben eine andere Zutat, die mir nicht schmeckt. Mir muss das Essen ja schmecken und das würde es nicht, wenn ich das Rezept mit den falschen Zutaten "ruiniere". Wie seht ihr das? Würdet ihr bei einem Gericht auch Zutaten verwenden, die ihr nicht mögt und die euch nicht schmecken?
Ich mache das durchaus auch schon mal so. Bei Champignons erschließt sich mir der Grund aber auch nicht so recht, wieso man sie in einem Gericht verarbeiten soll, wenn man sie nicht mag. Ich mache das durchaus bei Zutaten so, die eben auf Grund des Geschmacks besser nicht fehlen sollten. So finde ich Rouladen ohne rohen Schinken nicht würzig genug und mache diesen auch mit rein, obwohl ich ihn nicht esse. Ich sortiere ich ihn dann vor dem Essen aus. Ich denke, dass es gerade bei Zwiebeln und Speck und solchen Dingen oftmals einfach leckerer ist, wenn man diese Zutaten nicht weglässt.
Ich finde es zwar oftmals etwas umständlich, wenn ich dann diese Zutat nachher wieder heraus fischen muss, aber das nehme ich dann eben in Kauf. Bei anderen Dingen wie Knoblauch oder so, mache ich dagegen eher keinen Kompromiss. Da nehme ich dann lieber Bärlauch oder lasse es ganz weg. Bei mir kommt es eben immer darauf an, wie mir ein Gericht ohne eine bestimmte Zutat geschmeckt hat.
Kommt doch immer darauf an. Manche mögen eine Zutat in einer bestimmten verarbeiteten Form nicht. So mögen manche keine rohen Tomaten, essen die Tomatensauce dann aber doch wieder gerne wie auch das Ketchup auf ihre Pommes. Somit kann man das in meinen Augen auch nicht pauschal sagen, nur weil man etwas in einer bestimmten Zubereitungsart oder Form nicht mag, generell ablehnt.
So mag ich Karotten auch nur frisch und roh, aber wenn diese gekocht worden sind dann sagen sie mir schon nicht mehr sonderlich zu. Aber mag ich sie deswegen pauschal und generell nicht? Angebraten gehen sie ebenfalls noch, nur eben gekocht damit stehe ich auf Kriegsfuß. Deswegen würde ich es aber auch in Rezepten nicht pauschal heraus lassen, denn die Karotten sind auch mit ein Geschmacksträger in einer Bolognese Sauce und gehören zu manchen Dingen einfach mit dazu, in der gekochten Variante. In der Gesamtkombination, schmeckt es dann wieder, aber einzeln gekochte Karotten gehen nicht.
Ich denke auch, dass es einfach darauf ankommt, um welche Zutat es geht. Bei den beschriebenen Pilzen in dem Gericht kann ich es auch nicht wirklich verstehen und wenn ich diese nicht mögen würde, dann würde ich sie weglassen oder ersetzen. Vielleicht wusste sie es aber, dass du so gerne Champignons magst und hat sie deswegen hinein gegeben. Das könnte ich mir auch noch vorstellen, dass ich für den Gast so etwas hinein gebe, was ich mir dann auch aussortieren kann, wenn ich es nicht mitessen möchte.
Dass man eine Zutat nicht leiden kann, hängt auch oft damit zusammen, in welchem Gericht sie enthalten ist. Ich kenne viele Leute, die zum Beispiel Möhren nur in einer bestimmten Art der Zubereitung mögen. So mögen sie zum Beispiel gekochte, gewürzte Möhren, hassen aber deren Konsistenz wenn sie ungekocht sind.
Die Idee, eine Zutat mit ins Gericht zu mixen, die man nicht mag, zielt auch wahrscheinlich darauf ab, sich diese Zutat näher zu bringen, um sie vielleicht doch kennen zu lernen und diese dann doch eines Tages zu mögen. Ich glaube zwar nicht daran, dass das klappt. Aber diesen Trend gibt es wohl.
Für mich persönlich wäre das aber nichts. Ich halte es da ähnlich und versuche halt nach Möglichkeit nur Zutaten zu wählen, die ich auch mag. Allerdings gibt es halt Gerichte, bei denen solche Zutaten einen integralen Bestandteil ausmachen, sodass es kaum möglich ist, das Gericht ohne diese Zutat zu kochen, auch wenn die übrige Würzung oder der übrige Geschmack einem eigentlich zusagt. Auf solche Gerichte muss man dann halt verzichten.
Insgesamt ist aber die Experimentierfreudigkeit niemals zu verurteilen, wenn um kulinarische Belange geht! Ich würde also jemanden, der versucht, sich eine Zutat, die er absolut nicht mag, schmackhaft zu machen, nicht davon abhalten wollen. Man kann nie wissen. Vielleicht wirkt es ja und dann wird aus einem Möhren-Hasser ein Möhren-Fan.
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