Gericht auf Papier servieren neuer Trend?
In einem amerikanischen Forum las ich über einen neuen Trend, von dem ich hierzulande noch nie etwas gehört hatte: Dass manche Restaurants ihre Gerichte nicht mehr auf einem Teller, sondern auf einem festen Papier servieren. Es gab auch diverse Beispielbilder, auf denen man dann die Nahrung auf ebenjenem Papier angerichtet sah, teilweise war es sogar bedrucktes Zeitungspapier.
Was haltet ihr von diesem Trend? Gibt es diesen hierzulande auch schon oder wird er noch kommen? Ist das jetzt umweltfreundlich, weil man den Abwasch für die Teller einspart oder kompletter Blödsinn? Würde euch die Idee oder Optik ansprechen?
Das hat den Vorteil, dass man sich den Aufwasch spart. Von daher ist es schon praktisch. Besser als Plasteschüsseln ist es auch Umweltsicht auch. Wobei, wenn man Suppen serviert, dann müsste es beschichtetes Papier sein, wie bei einem Kaffeebecher. Aber der ist besser als komplett Kunststoff oder? Da ich immer keine Lust zum Abwaschen habe, käme das im Haushalt durchaus für mich in Frage.
Ich kenne Pappteller schon seit meiner Kindheit, und die berühmten Pommestüten auch. Die Fish-and-Chips-Tüten bei den Briten drüben werden meines Wissens sogar im Zeitungsdesign hergestellt, weil man jahrzehntelang Zeitungspapier zum Warmhalten und Fettaufsaugen verwendet hat, bis es in den 1980er-Jahren aus hoffentlich nachvollziehbaren Gründen verboten wurde. Schließlich war es traditionell ein Armeleuteessen, da geht es gerne rustikaler zu.
Dennoch glaube ich nicht, dass die westliche Gesellschaft derart Rückschritte macht, dass ein bisschen Druckerschwärze im Fresschen auf einmal wieder zum guten Ton gehört. Ob man jetzt Pappteller verwendet oder "festes Papier" macht für mich keinen Unterschied. Ökologisch gesehen ist sowieso die Frage, was mehr Ressourcen verbraucht: Abspülen oder wegschmeißen.
Ich selber finde Mehrweggeschirr generell stilvoller, wenn es sich nicht um die berühmte Pommesbude oder den Döner handelt und hätte auch privat Hemmungen, meinen Müllberg noch zu vergrößern, weil ich zu faul bin, die Geschirrspülmaschine zu laden.
Fast Food in Papierverpackung und auf Papptellern gab es ja eigentlich schon immer. Die klassischen Fish & Chips gehören ja beinahe in Zeitungspapier serviert, um stilecht zu sein, und die Currywurst mit Pommes vom Imbiss am Eck kenne ich auch nur aus dem Pappschälchen mit Plastikgabel. Ebenso wird bei Subway und bei vielen Burger Restaurants das Essen in Papier eingeschlagen und auf die Hand gegeben, ähnlich wie man es auch beim Bäcker gewohnt ist, wenn man ein belegtes Brötchen zum Mitnehmen kauft. Nicht zuletzt werden im Zuge der vermehrten Nachfrage nach „Essen to go“ in Zeiten von Corona nach und nach fast überall Plastikverpackungen gegen Recycling-fähige Pappschachteln ausgetauscht - unter anderem beim McDonalds, wie man am McFlurry sieht.
Generell bin ich bei Gerichten zum Mitnehmen auf jeden Fall für eine Reduktion von Plastik und finde die neuen Pappverpackungen auch teilweise praktischer und schöner. Ich habe auch kein Problem damit, wenn mir mein Brötchen oder mein Burger im Papier serviert wird, wenn ich ihn sowieso aus der Hand esse. In Restaurants mit Sitzplätzen und regulärer Bedienung, sofern es das irgendwann mal wieder geben wird, wäre ich aber doch für herkömmliches wieder verwendbares Geschirr. Das macht einfach einen besseren Eindruck, ist mit weniger Abfällen verbunden und hat nicht den unangenehmen Effekt, dass die Soße durch die Unterlage durchrutscht oder dass sich irgendetwas verklebt.
Es gab eigentlich schon immer Restaurants, die ihre Gerichte auf Papier serviert haben. Bei McDonalds essen wir aus Pappkartons, bei Burger King ist das Essen in Papier oder Pappkartons eingepackt, in amerikanischen Restaurants wird das Essen oft in einem mit Papier ausgelegten Körbchen serviert, teilweise auch in einer Papiertüte. In Paris war ich in einem Restaurant, in dem die Rechnung auf die Tischdecke geschrieben wurde, die Speisen aber nicht auf Papier serviert wurden.
Wenn ich hier in der Stadt bei einem sehr guten Burgerladen bestelle, werden die Speisen in festen Pappkartons geliefert, im Restaurant selbst wird das Essen auf Papier serviert, zwar auf einem Tablett als Unterlagen, aber sowohl Burger wie auch Pommes liegen gemeinsam auf diesem Papier. Ob das nun ein neuer Trend ist, kann ich nicht genau sagen, aber zumindest bin ich auch schon deutschen Restaurants begegnet, die es ähnlich handhaben wie dieser eine Burgerladen.
Was soll das für ein neuer Trend sein? Mehr Verpackungsmüll, der in der grauen Tonne entsorgt werden muss weil man dieses Papier nicht mehr recyceln kann nachdem es mit Lebensmitteln in Kontakt gekommen ist? Toller Trend, genau das, was wir brauchen im Kampf gegen die Klimawandel.
Davon abgesehen würde ich gerne mal diese Beispielbilder sehen. Ich habe nur Fast Food Verpackungen gefunden bei meiner Bildersuche und das ist nun wirklich nichts neues. Fish and Chips Verpackungen, die wie Zeitungspapier aussehen auf der Außenseite, gibt es ja schon ewig. Zumindest seit kein echtes Zeitungspapier mehr verwendet wird, weil irgendwie niemand "lecker, Druckerschwärze" gedacht hat.
Auf die Schnelle finde ich den Thread bzw. das Forum leider auch nicht wieder. Aus meiner Erinnerung heraus war es vor allem so ein leicht beschichtetes wirkendes Packpapier in Braun. Da ich außerhalb des Strangs auch nur wenige Bilder gefunden habe, gehe ich fast davon aus, dass es sich um einen nur sehr lokal begrenzten Trend handeln könnte. Aber die postende Person hatte diverse Bilder zu dem Thema verlinkt.
Also ich kenne das aus einigen Fast-Food-Restaurants wo man den Burger in einer Art Zeitungspapier serviert bekommt. Aber einen wirklich tollen Trend kann ich darin jetzt nicht erkennen. Ob mein Burger nun auf einem Teller kommt oder im Zeitungspapier ist mir ja eigentlich relativ egal. Am Geschmackserlebnis ändert das jetzt nicht viel, sofern dadurch nicht die ganze Anrichtung lieblos aussieht.
Ob das jetzt wirklich umweltfreundlicher ist, glaube ich auch nicht. Für Teller aus Papier mag das vielleicht noch gelten, wenn man sie mit Kunststoff vergleicht, da auf den Tellern wohl weniger Essensreste überbleiben oder sich zumindest noch etwas leichter abwischen lassen. Aber wenn es dann wie Servietten sind, die mit Ketchup oder Mayo oder anderem voll geschmiert sind, dann kann man die ja auch nur noch im Restmüll entsorgen. Da ist doch bestimmt klassisches Mehrweggeschirr wesentlich umweltfreundlicher.
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