Gerade im Sommer zu Depressionen neigen?

Die meisten Menschen werden von dem so genannten Winterblues gehört haben, der im Herbst bzw. im Winter oftmals einsetzt und wegen dem deutlich reduzierten Sonnenlicht kommt. Nun sollen auch herrliche Sommertage mit strahlend blauem Himmel bei manchen Menschen eine saisonale Depression auslösen. So sollen gerade junge und alleinstehende Frauen sich oft bei gutem Sommerwetter einsam und isoliert fühlen. Sie sollen sich alleingelassen und ausgeschlossen fühlen und das fördert natürlich das Gefühl des Unglücklichseins.

Dann sollen noch die "Problemzonen" ihren Teil dazu beitragen, da man im Sommer weniger und luftigere Kleidung trägt. Durch die Hitze fällt das Schlafen nicht immer leicht und das soll einen Leistungs- und Stimmungsabfall forcieren. Habt ihr schon von einer Sommerdepression gehört bzw. gelesen? Inwiefern seid ihr bzw. ist euer Umfeld davon betroffen? Wie geht ihr mit Betroffenen um?

Ich habe davon noch nichts gehört, aber sicherlich gibt es das. Wieso auch nicht? Depressionen kann man doch immer haben und sicherlich kann man im Jahr auch mal ein paar Tiefs haben. Ich bin ein absoluter Sommermensch und genieße alles am Sommer. Deswegen ist das auch meine absolute Hochphase im Jahr. Mal ein paar Kilo mehr oder weniger zu haben stört mich da auch nicht, wobei mein Gewicht auch immer im selben Rahmen liegt.

In meinem Umfeld habe ich so etwas auch noch nicht mitbekommen. Wobei ich schon öfter mitbekommen habe, das man vielleicht mal unzufrieden mit seiner Figur ist, aber so richtig mies war man deswegen auch nicht drauf. Ich denke, dass es einfach Sommer- und Wintertypen gibt und man dann durchaus depressive Phasen bekommt, wenn die Jahreszeit dran ist, die einem nicht so liegt.

Ich finde den Sommer generell überbewertet und kann durchaus nachvollziehen, dass manche Menschen in ein Stimmungstief rutschen oder sich bestehende Depressions-Symptome verschlimmern, wenn draußen die Sonne vom wolkenlosen Himmel strahlt und gefühlt die ganze Nation Ferien hat, Eis schleckt, im Freibad herumtollt, Aperol Spritz säuft und im fließenden Blümchenkleid Picknicks im Park veranstaltet. Schließlich entsteht so auch noch mehr gesellschaftlicher Druck: Nun freu dich endlich, lächle und sei gut drauf, es ist heiß draußen! Die Sonne scheint!

Zumindest wird der Eindruck allgemein vermittelt, vom Wetterbericht im Radio ("schönstes Freibadwetter" - Super, und ich sitze im Büro.) bis zu den sozialen Medien. Und wenn der Sommer dann die völlig überhöhten Erwartungen und Versprechen nicht erfüllt, weil man eben im erwähnten Büro sitzt, in der Dachwohnung kein Auge zubekommt und das eigene Leben eben nicht leichter wird, weil die Röcke kürzer werden, kann einen das schon runterziehen. Man bekommt das Gefühl suggeriert: Nicht mal Sommer kannst du. Wie kaputt muss man sein, bei dem schönen Wetter niedergeschlagen zu sein?