Geplante Obsoleszenz mit Betrug gleichsetzen?
Ich habe heute einen Bericht über geplante Obsoleszenz gesehen und möchte jetzt auch gar nicht darauf eingehen, ob es das gibt oder nicht und was ihr davon haltet. Ich glaube dazu gibt es genug Threads, sodass man diesen Aspekt durchaus vernachlässigen kann. Mich interessiert viel mehr, ob ihr dieses Phänomen - sollte es existieren - für einen Betrug haltet?
In diesem Bericht wurde gesagt, dass in Frankreich wohl ein neues Gesetz verabschiedet wurde, das geplante Obsoleszenz als "Betrug" deklariert hat und somit für illegal erklärt. Die Hersteller müssen also jetzt auf der Hut sein, sollten sie das vorher absichtlich getan haben und die Rechte der Kunden werden dadurch gestärkt. In Deutschland gibt es solche Gesetze nicht.
Ist geplante Obsoleszenz für euch Betrug wie es aktuell die französische Gesetzgebung deklariert hat? Oder findet ihr das übertrieben? Sollte es solche Gesetze auch in Deutschland geben?
Sollte es wirklich so existieren, wie es beschrieben wird, wäre das sicherlich nicht in Ordnung. Ob Betrug der juristisch richtige Begriff ist, sei mal dahingestellt. Aber da es geplante Obsoleszenz in der Form, wie sie in den Medien dargestellt gibt, nur sehr selten gibt, halte ich es tatsächlich für übertrieben, ein Gesetz dafür zu schaffen.
Man will absichtlich das etwas kaputtgeht oder schnell verschleißt, das empfinde ich schon irgendwie als Betrug am Kunden. Hätten wir die gesetzliche Gewährleistung nicht wären wir ohne Schutz von dieser Abzocke, das kann man nicht ernsthaft gut heißen.
Mich würde aber auch einmal interessieren wie man sowas in ein Produkt einbauen kann ohne das Risiko einzugehen an Gewährleistungsforderungen richtig viel Geld zu verlieren?
Man will absichtlich das etwas kaputtgeht oder schnell verschleißt, das empfinde ich schon irgendwie als Betrug am Kunden. Hätten wir die gesetzliche Gewährleistung nicht wären wir ohne Schutz von dieser Abzocke, das kann man nicht ernsthaft gut heißen.
Das stimmt so nicht. Natürlich haben die meisten Unternehmen generell ein Interesse, ein relativ langlebiges Produkt abzuliefern. Wenn alle Unternehmen schlechte, kurzlebige Produkte bauen würden, wäre es überhaupt kein Problem für ein anderes Unternehmen, bei einem langlebigen Produkt ein unschlagbares Alleinstellungsmerkmal zu bieten. Somit ist der beste Schutz gegen "geplante Obsoleszenz" schlicht und einfach die Konkurrenz. Den Gesetzgeber braucht man dafür nicht.
Natürlich kann man die meisten Produkte nicht unendlich haltbar bauen, weil es sonst im Vergleich zum Wettbewerb zu groß und zu teuer wäre. Da gibt es immer ein Optimum, das für die meisten Benutzer ein gutes Preis-Lebensdauer-Verhältnis liefert. Daran arbeiten die Firmen ja sehr hart. Dummerweise wird jegliche Tätigkeit in diese Richtung als "Forschung für geplante Obsoleszenz" gebrandmarkt, obwohl es eigentlich das genaue Gegenteil ist.
Mich würde aber auch einmal interessieren wie man sowas in ein Produkt einbauen kann ohne das Risiko einzugehen an Gewährleistungsforderungen richtig viel Geld zu verlieren?
Zumindest bei Elektronikgeräten ohne wesentliche Mechanik geht das gar nicht, und auch mit Mechanik ist das gar nicht so einfach. Die einzige wirklich sichere Methode, so etwas wie geplante Obsoleszenz einzubauen, wäre eine Software, die das Gerät abschaltet oder absichtlich beschädigt. Dass so etwas im Endeffekt nicht gut ausgeht, sieht man ja jetzt bei VW.
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus? 2396mal aufgerufen · 14 Antworten · Autor: beere · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Gesundheit & Beauty
- Wie oft mistet ihr Beautyprodukte aus?
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden? 5933mal aufgerufen · 22 Antworten · Autor: Owlytic · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Alltägliches
- Hat man nach der Schule einen großen Verlust an Freunden?