Genitalien operieren lassen, wenn als störend empfunden?
Ich höre immer wieder von dem Trend, dass Frauen sich unter das Messer legen lassen, damit sie untenrum eben "schöner" sind. Ich habe nie kapiert, warum man das macht, denn jede Operation ist mit einem Risiko verbunden und genau genommen ist man abgesehen von wenigen Ausnahmen doch eh meist bedeckt in der Intimregion (vom eigenen Heim oder FKK vielleicht mal abgesehen).
Nun habe ich neulich einen Bericht bei Nano gesehen wo eine Psychologin zu diesem Thema befragt worden ist. Sie meinte dann auch, dass viele Frauen es als störend empfinden würden, auf dem Fahrrad zu fahren. Es wäre einfach unbequem, sodass sie sich eher dazu entschließen würden, sich soweit operieren zu lassen, dass das eben kein schmerzhaftes Problem wäre. Ein Mann würde nie auf derartige Ideen kommen, als Mann würde man höchstens einen Fahrradsattel konstruieren oder verwenden, wo man derartige unangenehme Probleme nicht hat.
Ich sehe das ehrlich gesagt genauso und ich hätte (sofern ich denn Probleme hätte) auch eher dazu tendiert, verschiedene Fahrradsattel auszuprobieren und würde dann nicht zum nächsten Chirurgen rennen. Wie seht ihr das? Würdet ihr in dem Fall eher die Umstände (also Fahrradsattel) verändern und anpassen oder würdet ihr gleich zum Chirurgen rennen, wenn euch untenrum etwas nicht passt? Was haltet ihr sinnvoller und warum?
Ich denke, dass die Mehrheit sich trotzdem nicht an den Genitalien operieren lässt, sondern dass nur Extremfälle zu solchen Maßnahmen greifen. Ich verurteile dafür niemanden, denn wieso sollte sich eine Frau nicht unters Messer legen, wenn beim Sitzen ein unangenehmes Gefühl entsteht? Vielleicht bereitet nicht nur der Fahrradsattel Probleme, vielleicht sind auch andere Sitze unangenehm.
Meine Genitalien machen mir keine Probleme, aber ich würde mir niemals das Recht nehmen und über andere zu urteilen. Ich weiß doch nicht, ob bei der anderen Frau etwas im Höschen zwickt oder ob das Sitzen auf dem Fahrradsattel so schmerzt, dass es unerträglich wird. Natürlich hat nicht jede Frau Schmerzen, aber ist ein ständiges unangenehmes Gefühl so nebensächlich, dass man es ignorieren sollte?
Wenn Frauen ihr ganzes Leben lang an zu langen inneren Schamlippen leiden und dadurch ständig Probleme bekommen, dann kann ich so eine Entscheidung nachvollziehen und ich würde mir nicht das Recht rausnehmen es als sinnvoll oder sinnlos zu bezeichnen, da ich nicht betroffen bin und nicht weiß, wie sich die Betroffenen fühlen müssen.
Es kommt doch darauf an, was man an seinen Genitalien nicht in Ordnung findet. Wenn die inneren Schamlippen eher Schamlappen gleichen und sich ständig in enger Wäsche, beim Radfahren oder beim Reiten schmerzhaft einklemmen und wundreiben, dann ist eine Operation wohl keine schlechte Idee. Ich muss eine Schamlippe bewusst falten, damit beim Reiten nichts passiert. Damit kann ich gut leben, aber wenn es schlimmer wäre?
Aber es gibt auch den anderen Aspekt. Glatt rasiert sieht man eben den Intimbereich deutlich besser. Und der sieht meist nicht so aus wie der operativ auf jugendlich getrimmte und mit Bleichcreme behandelte Intimbereich der Pornostars und Sternchen. Nicht wenige entwickeln deshalb einen Leidensdruck und schämen sich für den Schamlippen, die eher an Wirsing erinnern. Das finde dann schon ziemlich problematisch.
Naja, wenn die Schamlippen zu groß sind, dann betrifft das nicht nur den Fahrradsattel, sondern auch andere Bereiche. Große Schamlippen können beim Laufen stören, schmale Slips können nicht getragen werden, weil sie herausfallen könnten, eine Slipeinlage ist teilweise ein Muss und es gibt noch viele andere Einschränkungen, die die Schamlippen betreffen können.
Ich habe auch das Glück, dass die inneren Schamlippen zu groß geraten sind, aber noch sind sie nicht einschränkend, sie reiben sich nicht wund und ich kann damit leben, dass ich sie manchmal etwas falten muss. Wenn es schlimmer wäre, dann würde ich auch eine Operation ins Auge fassen. Dabei geht es nicht mal um den ästhetischen Aspekt, sondern um den Hygienischen, sowie um den Persönlichen.
Ich kann das absolut nicht verstehen. Eine Scheide sieht nun mal aus, wie sie aussieht. Wer sagt denn, wie groß oder klein Schamlippen sein dürfen oder müssen. Das ist ganz individuell und fertig. Allerdings habe ich mal gelesen, dass der gestiegene Pornokonsum zu einer Art Vergleichbarkeit geradezu einladen würde. Früher hat man ja höchstens in der Sauna oder beim FKK mal andere Genitalien zu Gesicht bekommen. Heutzutage kann man ja immer und überall durch das Internet verschiedenste Menschen nackt sehen. Da vergleicht man dann wahrscheinlich unwillkürlich.
Der Trend, untenrum komplett rasiert zu sein, trägt natürlich auch dazu bei. Wenn alles gut sichtbar ist, entdeckt man natürlich auch eher kleine Details, die einen stören könnten.
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