Geniale Ideen um städtischen Problemmüll zu sammeln

Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden jährlich weltweit rund 5,6 Billionen Zigaretten geraucht. Davon landen gut zwei Drittel nach dem Rauchen auf dem Boden. Nicht ganz so umweltschädlich aber dennoch ein altbekanntes Übel sind Kaugummis, die von Menschen an alle möglichen öffentlichen Stellen einfach hingeklebt werden.

Bei "Mario Barth - Räumt auf" wurde heute eine geniale Idee einer Stadt gezeigt, die den ganzen Zigarettenstummeln auf der Straße (zumindest teilweise) das Garaus macht. In dieser Stadt wurden Kästen aufgehängt, ähnlich einem Schaukasten mit zwei Fächern. Über dem Kasten stand eine Frage wie z.B. "Wer ist der weltbeste Fußballer?" Es gab dann zwei Antwortmöglichkeiten und die Menschen konnten mit Hilfe ihres Zigarettenstummels eine Wertung abgeben in dem sie ihren Zigarettenstummeln in das entsprechende Fach geworfen haben.

Ebenfalls in der Sendung von Mario Barth wurde eine Lösung für das Kaugummi-Problem vorgestellt. Hierbei handelt es sich um eine aufgehängte Tafel mit vorgezeichneten Strichmännchen. Diese man dann durch das Bekleben mit Kaugummis kreativ gestalten kann.

Auch wenn man die Stadt nicht komplett mit Schaukästen und "Kaugummi"-Tafeln behängen kann, finde ich es trotzdem eine geniale Idee um an den "Brennpunkten" ein bisschen für Entlastung zu sorgen. Was haltet ihr davon? Gibt es in euren Wohnorten eventuell auch so kreative Ideen zur Bekämpfung von städtischem Problemmüll?

Solche Spielchen machen sich sicher gut in einer Fernsehsendung, die der leichten Unterhaltung dient. Aber in der Realität bringt das doch kaum eine Verbesserung und ich möchte nicht wissen, wie eklig diese Sammelstellen nach ein paar Monaten aussehen. Macht Mario Bart die dann sauber? Oder verschwinden sie sang und klanglos und müssen als Restmüll entsorgt werden?

Die Erfahrung zeigt bei diesem Thema einfach, dass gut zureden und Aufklärung nur kurzfristig Wirkung zeigen und wahrscheinlich werden auch solche Kästen werden nicht lange interessant sein. Wer schon mal in einem Land Urlaub gemacht hat, in dem dich ein ausgespuckter Kaugummi ins Gefängnis bringen kann, weiß, dass hohe Strafen tatsächlich sehr gut wirken.

Ich bin eigentlich überhaupt nicht für immer mehr Verbote und immer mehr Strafen, aber in dem Fall geht es wohl nicht anders wenn man das Problem wirklich in den Griff bekommen will. Ich sehe so oft Müll auf der Straße liegen obwohl ganz in der Nähe ein knalloranger und schwer zu übersehender Mülleimer steht. Ich fühle mich jedenfalls nicht in meiner Freiheit eingeschränkt wenn ich meinen Müll nicht mehr ungestraft auf die Straße werfen darf.

Ich kaue zwar kein Kaugummi, aber ich rauche. Und ich finde solche Ideen nicht genial, sondern unnütz teuer. Denn realistisch betrachtet braucht man dann alle zwanzig Meter überall so etwas. Schließlich ist dieser Müll in der Vorstadt, im Park oder im Wald nicht besser.

Dabei lässt sich das Problem einfach und kostengünstig lösen, es kostet nur etwas Eigenverantwortung. Für Kaugummis reicht ein Taschentuch und für meine Kippen nutze ich schon ewig einen Taschenascher. Daher finde ich hier ausnahmsweise auch drastische Strafen angemessen. Denn die Verhaltensänderung wirkt überall und nicht nur punktuell.