Genervt von übertriebenen Anforderungen beim Online-Texten

vom 11.10.2015, 13:29 Uhr

Ich schreibe ja nun auch über solche Portale wie content.de Texte. Mich nervt das manchmal, gerade wenn Leute sich an solchen Kleinigkeiten stören, an total belanglosen Dingen, die sie einfach selbst ändern könnten. Wenn z.B. ein Text angemerkt wird, mit dem Kommentar, da sei ein Rechtschreibfehler. Aber wo der ist, wird nicht verraten. Schließlich habe ich keinen extra Lektor, der für mich nochmal alles durchliest; wenn ich einen Fehler übersehe, dann mag das schade sein, aber ein Fehler in drei Seiten ist meiner Meinung nach verschmerzbar und es wäre doch von demjenigen, der den findet, zu erwarten, dass er den selbst korrigiert, anstatt alles an mich zurückzusenden.

Und dann schreiben die Leute etwa, dass das so ja gar nicht geht und dass sie den Text so nicht annehmen können und wenn man diesen einen, klitzekleinen Fehler rausmacht, dann sind sie voll des Lobes. Da denke ich mir manchmal auch, was da draußen für Spacken unterwegs sind. Anstatt diesen kleinen Fehler selbst zu korrigieren, wird alles nochmal zurückgesendet. Das wäre so, als würde ich nach einer Autoreparatur den Wagen wieder zurückbringen, weil der Rückspiegel anders eingestellt ist.

Es kommt nicht oft vor, aber es kommt vor und ich bin schon immer richtig angepisst, wenn ein Text wieder zurückkommt, weil ich den ja korrigieren muss und dafür gar nichts extra bekomme. Manchmal würde ich es dann alles am liebsten hinschmeißen und den Leuten schreiben, dass sie ihren Dreck doch alleine schreiben können. Aber das geht ja nicht, da wird man ja abgestuft.

Ich schreibe nun seit fast vier Jahren und nach einer anfänglichen Begeisterung, weil ich so jeden Monat um die 900 Euro extra habe, empfinde ich inzwischen eher Frustration und bin genervt. Wenn ich schon lese, dass jemand sich eine knackige Überschrift wünscht, dann würde ich demjenigen solche blöden Wörter wie „knackig“ am liebsten um die Ohren hauen.

Manche Texte gehen ja noch, manches schreibt sich schnell und da kann man sich was ausdenken oder einfach nur etwas umformulieren, aber generell habe ich keine Lust mehr auf die Texterei und die nervigen Kunden.

Wenn ihr auch Texte schreibt, geht euch das nicht auch manchmal auf den Keks, was Leute für Ansprüche haben? Habt ihr euch mal getraut, was dagegen zu sagen?

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich habe mir nun die Seite einmal angesehen und ohne jetzt ein Unternehmen schlecht machen zu wollen, so ist content wahrscheinlich eine seriösere Plattform als Ciao und Yopi, bei denen man nur fürs Einstellen von Testberichten bezahlt wird.

Immerhin verdienst du ja mit dem Einstellen, wie du gerade erwähnt hast, eine Menge Geld, also so fast 1000 Euro monatlich. Also kann man sich dann als Endverbraucher auch beschweren, wenn diverse Fehler in einem Text vorkommen, so finde ich.

Wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt 150 Euro für einen Text bezahle, dann möchte ich nicht, dass dort auch nur ein einziger Rechtschreibfehler vorkommt. Auch das Formatieren und die Grammatik muss natürlich passen. Denn derjenige, der den Text verfasst hat, bekommt ja immerhin auch genug Geld dafür bezahlt.

Und wenn man da nicht so streng wäre, dann hätten wir auf einmal ganz viele unqualifizierte Menschen, die sich auf solchen Seiten herum treiben und sich daran bereichern würden, indem sie irgend einen Senf an einem Samstagnachmittag dahin klatschen und diesen teuer verkaufen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Wenn ich mir vorstelle, dass ich jetzt 150 Euro für einen Text bezahle, dann möchte ich nicht, dass dort auch nur ein einziger Rechtschreibfehler vorkommt. Auch das Formatieren und die Grammatik muss natürlich passen. Denn derjenige, der den Text verfasst hat, bekommt ja immerhin auch genug Geld dafür bezahlt.

Man bekommt pro Text eher so um die 10 Euro, keine 150. Es mag Fälle geben, da sind es 150 Euro, aber das sind dann eher Aufträge, die direkt an mich gehen und das sind Ausnahmen. Meistens sind es 10 Euro. Und damit mann dann monatlich auf 900 Euro kommt, muss man eben viel schreiben.

Diese Plattform ist dafür gedacht, dass Menschen sich dort etwas dazuverdienen, also natürlich sind das Laien, die am Samstag nachmittag einen Text verfassen und keine Profi-Germanisten, die zig andere Jobangebote hätten.

Zudem lassen sich meiner Ansicht nach Rechtschreibfehler nie ganz vermeiden. Da bräuchte man noch einen extra Lektor, der alles liest und den kann man sich als Laienschreiber eben nicht leisten.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Entschuldige bitte, aber dann spiegelt dieses Unternehmen falsche Tatsachen vor, denn hier ist eindeutig auf der Homepage zu lesen, dass man für einen Text bis zu 150 Euro bekommt. Naja, aber zehn Euro für einen Text ist ja auch schon einmal nicht schlecht.

Mich nervt es auch manchmal, wenn die Leute so auf einzelnen Fehlern herum hacken, ich kann dich da schon verstehen. Aber wenn man wirklich Geld dafür bekommt, dann sehe ich auch ein, dass es einfach korrekt geschrieben sein sollte.

Seien es nun 10 Euro, die man für den Text bekommt, oder eben 150, was auch wieder ein riesengroßer Unterschied ist, das gebe ich natürlich zu. Ich hoffe, dass du trotzdem noch lange Spaß am Schreiben hast, denn du scheinst das ja trotzdem relativ gut zu machen. Laut deinen Schilderungen hast du ja nur kleine Fehler, die du sicher gleich ausbessern kannst.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Man kann es nach der alten Regel halten: "Love it, change it or leave it". Idealerweise mag man das, was man tut. Wenn nicht, sollte man versuchen, es zu verändern. Und wenn das nicht geht, gibt es immer noch die Option, aufzuhören. Das gilt sowohl für einzelne Auftraggeber als auch die Tätigkeit an sich.

Solche Situationen, die Frust bringen, gibt es aber bei jeder Art von Arbeit. Und das ist auch nicht auf das Berufsleben begrenzt, sondern passiert überall, wo man mit anderen Menschen zu tun hat. Am besten lernt man also, mit solchen Situationen umzugehen, ohne sich großartig darüber aufregen. Ich weiß, dass das schwierig ist und ich habe auch immer mal solche Momente, aber im Großen und Ganzen habe ich gelernt, bei solchen Problemen gelassen zu bleiben.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Man kann es nach der alten Regel halten: "Love it, change it or leave it". Idealerweise mag man das, was man tut. Wenn nicht, sollte man versuchen, es zu verändern. Und wenn das nicht geht, gibt es immer noch die Option, aufzuhören. Das gilt sowohl für einzelne Auftraggeber als auch die Tätigkeit an sich.

Dass ich meine Arbeit liebe, trifft wohl bei keinem meiner Jobs zu, dafür bin ich einfach nicht der Typ und nicht begeisterungsfähig genug. Aber du hast recht, dass mir diese eine Sache, das Schreiben, besonders wenig Spaß macht. Eigentlich schreibe ich nur noch des Geldes wegen.

Ich bin aber auch nicht bereit, auf Geld zu verzichten. Ich habe mir daher vorgenommen, dass noch so lange in der derzeitigen Intensität zu machen, bis ich ca. 15.000 Euro darüber eingenommen habe - das müsste in 1,5 Jahren der Fall sein - davon kaufe ich noch mehr Garagen und kann dann dank der Garagenmiete das Schreiben entweder ganz sein lassen oder so weit zurückfahren, dass es mich nicht mehr so nervt oder ich nur noch für ausgewählte Leute schreibe.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Es geht ja auch nicht unbedingt darum, Begeisterung aufzubringen. Mir persönlich fällt es sogar sehr viel leichter, gelassen zu bleiben, wenn ich nicht so sehr begeistert bei der Sache bin, weil mir dann das Ergebnis nicht so wichtig ist. Letztendlich geht es aber einfach nur, etwas Gelassenheit zu lernen. Das sollte eigentlich jeder normale Mensch zu einem gewissen Grad schaffen.

Es ist ja auch normal, dass man sich einmal tierisch über etwas aufregt, aber wenn das Gefühl langfristig bestehen bleibt, sollte man meiner Meinung nach dringend etwas dagegen tun. Das gilt vor allem wenn es sich eigentlich nur um Kleinigkeiten handelt, was auf die von dir beschriebenen Situation zutrifft. Wenn ich mich über jede Stunde verlorene Arbeit aufregen würde, wäre ich wahrscheinlich schon längst an einem Herzinfarkt gestorben.

Ich denke das gerade das Geld bei dir eine große Rolle spielt, das liest man an fast jedem Thread heraus. Es scheint manchmal wirklich so, als dreht sich dein ganzes Leben nur um Geld. Und womöglich kommt auch daher die Frustration, weil jeder abgelehnte Auftrag für dich wahrscheinlich auch weniger Geld oder mehr Arbeit für das gleiche Geld bedeutet.

» Weasel_ » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



@nordseekrabbe: Da es solche Aufträge gibt ist es doch keine falsche Auskunft auf der Webseite, wenn dort steht, dass man bis zu Betrag X pro Text verdienen kann. Dass es für diese Summen wenig Aufträge gibt oder einzelne Autoren vielleicht nie einen solchen Verdienst pro Text erreichen, ist dann etwas anderes.

Aber ansonsten ist es halt für den Auftraggeber legitim einen Text abzulehnen, wenn er Fehler drin findet. Klar, sagt man sich, dass man im umgekehrten Fall den Fehler halt korrigieren würde und die Sache ist erledigt. Allerdings habe ich da vor Jahren auch mit den Betreibern einer anderen Textbörse versucht zu diskutieren, wo wegen angeblicher Fehler meine gesamte Einstufung gedrückt wurde.

Dass die Texte vorher über mehrere verschiedene Kontrollprogramme gelaufen sind und keine Fehler beanstandet wurden, war denen egal. Die Anforderungen im Vergleich zur Vergütung sind dort einfach zum Haare sträuben, deswegen habe ich in dem Bereich schon lange die Segel gestrichen und nutze bessere Wege, um Geld zu verdienen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich weiß, warum ich nicht für irgendwelche Portale schreibe. Gerade die Kunden da scheinen extrem anspruchsvoll und gleichzeitig extrem geizig zu sein. Ich kalkuliere ein, dass ein Kunde Wünsche zu Änderungen hat. Das nehme ich locker, schließlich ist es mein Job, Texte zu erstellen, die genau den Wünschen des jeweiligen Kunden entsprechen.

Bei der Vergütung der üblichen Portale wäre ich wohl auch genervt. Denn da kann man nur lieblos runtertippen und einmal kurz drüber gucken. Sonst lohnt sich das schließlich gar nicht. Ich habe gerade einmal gerechnet, dass ich bei Content an 20 Arbeitstagen pro Monat jeden Tag fast 7.000 Worte produzieren müsste. Und das wäre die höchste Einstufung, darunter wäre es noch mehr! Das wäre der Horror, selbst wenn niemand meckert. :x

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Natürlich gibt es immer Auftraggeber, die an allem und jeden umher meckern und sich dann auch wegen Sachen beschweren, die nicht sein müssten, aber dann muss man so einen Auftrag ja auch nicht machen oder zukünftig nicht machen. Es zwingt dich ja keiner dort deine Texte zu schreiben oder überhaupt Texte zu verfassen.

An deiner Stelle würde ich es ganz normal als Job sehen und dann eben auch herunterschlucken, wenn jemand mal sinnlos Kritik äußert. Das kommt ja auch in einem normalen Job vor. Ich meine du kannst ja auch auf das Geld verzichten, dann hast du den Stress nicht, aber auf der anderen Seite ist es ja schon recht leicht verdientes Geld, wenn du mal ehrlich bist und Kritik bekommt man überall mal.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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