Genervt von Kollegen die zu viele Fragen stellen?

vom 30.09.2015, 21:01 Uhr

Es gibt ja Betriebe die immer neue Mitarbeiter einstellen, die dann auch immer wieder angelernt werden müssen. Jetzt kann ich für mich selber sagen, dass mich das leider sehr schnell nervt, also eigentlich nur dann, wenn ich denke, dass meine Worte nicht wirklich ankommen.

Und dann gibt es ja auch die neuen Kollegen, bei denen man das Gefühl bekommt, dass sie eigentlich gar nichts lernen möchten, wenn ihr versteht was ich meine. Das macht mich dann innerlich sehr wütend. Denn mein Job ist wirklich nicht so schwierig, dass man das nach ein oder zwei mal erklären nicht verstehen könnte.

Also ich versuche immer sehr Verständnisvoll zu sein und mein bestes zu geben und ruhig immer wieder alles zu erklären, aber innerlich bin ich genervt und ich merke auch wie meine Laune dabei schlechter wird. Habt ihr dafür Verständnis?

» laraluca » Beiträge: 1068 » Talkpoints: 9,76 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne ähnliche Situationen von Praktika an den Unis. Da ist es eigentlich ja anders, denn wenn man mit jemandem zusammen arbeitet, sollten beide auf dem gleichen Stand sein und gemeinsam an etwas arbeiten. Gerade in den ersten Semestern war es aber leider so, dass viele Leute nicht so viel konnten und man bereits merkte, dass sie rausfliegen würden.

Mich hat das immer sehr genervt. Ich habe mich für die Dinge interessiert, sie vorbereitet und hatte gute Noten. Da nervt es eben, wenn man mit jemandem ein Praktikum macht, dem man nur dauernd alles erklären darf. Das ist ja auch nicht Sinn der Sache und da verliere ich auch schnell die Geduld.

Genauso nervig finde ich es, wenn ich meiner Oma 30mal erklären muss, wie man eine Email verschickt. Einmal habe ich versucht ihr zu erklären wie man eine App löscht. Das hat 30 Minuten gedauert und die Hälfte der Zeit musste ich warten, weil meine Oma Sachen wie die Einstellungen nicht gefunden hat. Da fehlt mir auch oft die Geduld.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Mich stresst so etwas auch. Ich muss gerade einen neuen Kollegen einarbeiten und merke, wie das an meinen Nerven zerrt. Das liegt vor allem daran, dass er das große Ganze noch nicht überblicken kann und manches noch nicht versteht, was eher "implizit" ist und nicht explizit erklärt werden kann.

Es gibt ja immer mal wieder Sachen, die ergeben aus dem Arbeitskontext heraus individuellen Sinn, können aber nicht allgemein gültig formuliert werden und müssen immer wieder neu entschieden werden. Ich weiß nicht, wie oft ich in letzter Zeit den Satz: "Überleg mal: Was ergibt denn Sinn in diesem Fall?" gesagt habe. Es macht mich fuchsig, dass so viele Kollegen immer starre Regeln und Vorgehensweisen für alles brauchen, anstatt einfach sinnvoll vorzugehen.

Was mich auch richtig wahnsinnig macht, ist, wenn ich etwas gesagt habe, das dann erst umgesetzt wird, ich ganz froh bin, dass es verstanden wurde, und plötzlich wird es wieder vergessen. So etwas kann ich nicht nachvollziehen. Ein Beispiel dafür: Wir müssen die beruflichen Werdegänge unserer Patienten in den Entlassbericht einpflegen. X-Mal habe ich erklärt, dass das Schema lautet: Jahreszahlen (von - bis), Berufsbezeichnung, Grund für das Ende des Beschäftigungsverhältnisses. Keine Firmennamen, keine Orte (Datenschutz).

Das funktionierte dann bei drei Berichten gut und ich dachte, der Kollege hätte verstanden (ist ja auch nicht so schwer...). Und beim vierten Bericht plötzlich: Firmennamen, Orte, dafür keine Kündigungsgründe. Aaargh! Versteh ich nicht, so was. Ich habe ihn gefragt und erhielt viel "Ich dachte..." - Antworten. Das fand ich schon extrem nervig, ihm zu erklären, dass es nicht darum geht, was er so denkt, sondern darum, dass er sich an die Vorgaben hält. Diskutieren über Punkte, die nicht diskutabel sind, nervt mich schon ziemlich.

Eine weitere Situation, die mich nervlich an meine Grenzen bringt, ist die in der Dienstbesprechung. Die ist eh schon lang und langweilig genug, aber irgendein Mitarbeiter hat immer noch irgendeine banale Frage, die meist dadurch begründet ist, dass er nicht richtig zugehört hat oder es einfach nicht kapiert. Aber da wir ja alle ach-so-wertschätzend sind, erklärt man es ihm lächelnd noch mal ganz langsam, während alle anderen weiter da sitzen müssen und aufgehalten werden. Sagen darf man das aber nicht, dann ist man "böse".

» *Malin* » Beiträge: 141 » Talkpoints: 7,82 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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