Generelles Waffenverbot für Nicht-Europäer sinnvoll?
RavenThunder hat geschrieben:Meine Zahlen sagen dir, dass du bei einer gleich großen Gruppe Deutscher und Asylsuchender bei den Asylsuchenden einfach schlechter wegkommst, was eine Kriminalisierung ansonsten legaler Waffen bei dieser Bevölkerungsgruppe auch sinnvoll macht.
Nun zeige mir aber mal den Deutschen, der wirklich täglich auf genauso viele Asylsuchende trifft wie auf Deutsche. Sehr viele wirst du da nicht finden würde ich mal behaupten. Von daher macht deine Zahlenspielerei für den Großteil der Deutschen einfach keinen Sinn und meine Interpretation bringt dann schon wieder bei der Betrachtung für den Einzelnen durchaus ihren Sinn. Du relativierst ja selbst schon, in dem du sagst die Gefahren sind nicht überall gleich.
Was ich eigentlich damit sagen wollte, dass dir deine Zahlen nun einmal wenig nützen, wenn wir über die wirkliche Gefahr reden wollen und dass du für die meisten Menschen Deutschland mit einem Waffenverbot nur für Nicht-Europäer eben keineswegs sicher machst. Noch gravierender wird es ja, wenn wir deiner Argumentation folgen, dass das Gewaltrisiko in der Nähe eines Flüchtlingsheimes wesentlich höher wäre. Wenn dem so wäre, ließe sich ja wesentlich mehr erreichen, wenn ich einfach die Nähe von Flüchtlingsheimen meide. Das wäre für die meisten Deutschen sicherlich effektiver, als ein scheinbares Waffenverbot, was du eh kaum flächendeckend kontrollieren kannst.
Doch Klehmchen, so ein Gesetz macht Deutschland für die meisten Menschen sicherer, weil jeder Opfer werden kann. Wenn grob 1,7% der Menschen in Deutschland laut Statistik für 12,2% der schweren Körperverletzungen verantwortlich sind, dann entschärft man dieses Potenzial besser. Auf wie viel Potenzial du triffst, hängt natürlich davon ab ob du in Berlin oder in Niederammerbach wohnst, das ist auch keine Relativierung, das ist nun einmal Realität. Statistik vereint die Ausschläge nach oben (Berlin) und die nach unten (Niederammerbach), dennoch machen wir nicht für jeden Flecken ein eigenes Gesetz, sondern eines für überall.
Dein Argument das man dann ja lieber Deutsche entwaffnen sollte weil man ja eher einem Deutschen begegnet...., das ist Blödsinn. Würde man das weiterspinnen könnte eine absolute Minderheit in Deutschland wahre Schlachtfeste auf den Straßen feiern bevor das Verhältnis von Anzahl der Personen zu Anzahl Straftaten kippt.
Und wie will ich das kontrollieren? Gute Frage, wenn ich deiner Argumentation folge machen die wenigsten Gesetze Sinn solange nicht jedem Bundesbürger ein Polizist zur Seite gestellt wird. Gurtpflicht? Es werden lange nicht alle Sünder angehalten, wirken tut das Gesetz dennoch. Verbot von Schusswaffen? Natürlich gibt das Illegale Waffen, die meisten Bundesbürger halten sich aber an das Gesetz. Generelles Waffenverbot für nicht Europäer? Du wirst nicht alle erwischen, aber es werden sich welche daran halten und wenn dadurch einer weniger abgestochen wird ist das doch etwas gutes oder?
RavenThunder, was du immer noch nicht beantwortet hast: Welche Waffen dürfen denn bitte Nicht-Europäer in Deutschland mit sich führen, die unbedingt verboten werden müssen? Waffen dürfen die doch jetzt schon nicht haben. Warum also ein besonderes Gesetz?
Aktuell dürfte das Messer im Fokus stehen also beziehe ich mich für dieses Beispiel nur auf Messer. Soweit ich weiß gibt es im Waffengesetz keine Unterscheidung zwischen Europäer oder Nicht-Europäer, d.h. Nicht-Europäer dürfen alle Messer besitzen und mit sich führen die auch ein Europäer besitzen und führen darf. Das bedeutet dann, dass alle nicht illegalen Messer nach Anlage 1 WaffG legal sind und mit Einschränkungen des § 42a WaffG durch Europäer und Nicht-Europäer getragen werden dürfen. Diesen Umstand gilt es dahingehend zu ändern, dass die Gruppe die einen überdurchschnittlichen Hang dazu hat diese legalen Messer zum Nachteil anderer einzusetzen, diese Messer nicht mehr tragen darf.
Du wirfst hier aber munter Dinge durcheinander! Die Messer, die du in Deutschland führen darfst, sind nicht als Waffe eingestuft. Ein Waffenverbot würde nicht greifen. Du vermischst hier die Situation in Österreich einfach mit der Situation in Deutschland.
Denn Messer, die hierzulande verboten sind, darfst du dort ab 18 Jahren führen. Die einzige Einschränkung besteht darin, dass du nicht mit einem Waffenverbot belegt sein darfst. Das ist ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Du kannst schließlich nicht ein Schusswaffenverbot für Deutschland fordern und die Rechtslage in Texas zugrunde legen.
Ich beziehe mich in meiner Aussage nicht auf ein Gesetz in Österreich und auch Texas kommt in meiner Überlegung nicht vor. Im Anfangspost wird als Vorbild ein Österreichisches Gesetz erwähnt, dieses spielt aber bei mir hier gar keine Rolle mehr. Warum auch?
Ein Waffenverbot würde noch nicht greifen. Wenn Waffen in Deutschland für die breite Masse verboten sind, können sie nicht gleichzeitig als legale Waffen gelten. Eine juristische Ausarbeitung dieses Gesetzes wäre angebracht, mein Betrag lautet aber auch nicht "beschlussfertiges Waffengesetz". Dennoch kann man nach landläufiger Meinung davon ausgehen, das ein Teppichmesser was in erster Linie ein Werkzeug ist, auch als Waffe eingesetzt werden kann.
RavenThunder hat geschrieben:Dein Argument das man dann ja lieber Deutsche entwaffnen sollte weil man ja eher einem Deutschen begegnet...., das ist Blödsinn. Würde man das weiterspinnen könnte eine absolute Minderheit in Deutschland wahre Schlachtfeste auf den Straßen feiern bevor das Verhältnis von Anzahl der Personen zu Anzahl Straftaten kippt.
Aber nur wenn du davon ausgehst, dass plötzlich alle Ausländer, weil sie es dürften mit Messern auf Deutsche losgehen. Bei der reinen statistischen Betrachtung, ob man Deutschland mit einem Messerverbot für Deutsche oder für Ausländer sicher macht, spielen deine Prozente keine Rolle, da absolut mehr Straftaten von Deutschen verübt werden. Das ist keine Relativierung oder Wertung sondern ganz einfache Mathematik.
Du magst sicherlich recht haben, wenn man den Zahlen folgt, dass von rein statistisch von einem Ausländer/Asylsuchenden offensichtlich eine höhere Gefahr ausgeht. Aber eben nur die Statistik. Die bringt aber eben zum Beispiel nichts, wenn ich auf keine Asylsuchenden treffe. Auch bringt die nichts, wenn ich jeden Tag auf die treffe, die keine Straftaten begehen und dafür den bescheuerten Deutschen treffen, der gerade Amok laufen will.
Was also genau hindert einen jetzt daran, wenn man schon Waffenverbote fordern will, egal wofür, diese für alle Menschen, die in Deutschland leben zu erlassen? Mal ganz davon abgesehen, dass etwas anderes durch das Grundgesetz auch gar nicht funktionieren wird?
Wenn 88% der Bevölkerung für 62% der Straftaten verantwortlich sind, begehen sie in absoluten Zahlen den Großteil an Straftaten, soweit richtig. Sie stellen aber auch den Großteil der Bevölkerung und im Verhältnis ihres Anteils an der Bevölkerung zu den Straftaten sind die massiv unterrepräsentiert. Wohingegen eine andere Bevölkerungsgruppe stark auffällig präsent ist. Es hat auch nichts damit zu tun das nun alle Ausländer auf Deutsche losgehen, gemessen an ihrem Anteil an der Bevölkerung ist die Anzahl der Tatverdächtigen aus dieser Bevölkerungsgruppe eben nicht so egal wie du es sagst.
Wenden wir deinen Weg einmal auf ein anderes, extrem zugespitztes Beispiel an. Wir haben 1.000 Tatverdächtige Messerstecher,, davon sind 510 Deutsche und 490 eingewanderte Bewohner vom Mittelpunkt der Erde (kurz BME). Die Gesamtzahl der BME`s in Deutschland liegt bei 1.000 Personen. In absoluten Zahlen begehen die Deutschen mehr Straftaten als die BME`s(510 zu 490), soweit gehe ich mit dir. Man trifft öfter auf einen Deutschen als auf einen BME (70.000.000 zu 1.000), auch richtig.
Die Kriminalitätsrate der Deutschen liegt in diesem Beispiel bei 0,0073 Tatverdächtige auf 1.000, bei den BME bei 490 Tatverdächtige auf 1.000. An der Rechnung war ja soweit nichts auszusetzen. Alle Eckpunkte in diesem Beispiel sind natürlich stark überzogen, jede deiner Aussagen lässt sich aber hier anwenden. Deine Lösung ist es nun alle zu entwaffnen oder nur die Deutschen, das eine Entwaffnung der BME`s wesentlich zielführender ist, wird prinzipiell ausgeschlossen. Von ihnen geht zwar eine wesentlich höhere Gefährdung aus, in absoluten Zahlen haben sie aber weniger Tatverdächtige.
Wenn ich Messer die im Moment noch legal für alle verbiete, greife ich im größeren Maße in den Lebensbereich von Deutschen ein die ein Messer im Sport, beim Hobby oder einfach so in der Freizeit im Garten nutzen. Wohingegen ich z.B. bei den 1,7% der Bevölkerung die für 12,2% der schweren Körperverletzungen verantwortlich sind keinen großen Eingriff sehen kann.
Die Gesetzgebung kennt den Unterschied zwischen Deutscher und nicht Deutscher bzw. EU-Bürger und nicht EU-Bürger. Anders könnte man das Sozialgesetz (SGB II und XII) sowie einige andere Gesetze nicht zielführend anwenden.
RavenThunder hat geschrieben:Die Kriminalitätsrate der Deutschen liegt in diesem Beispiel bei 0,0073 Tatverdächtige auf 1.000, bei den BME bei 490 Tatverdächtige auf 1.000. An der Rechnung war ja soweit nichts auszusetzen. Alle Eckpunkte in diesem Beispiel sind natürlich stark überzogen, jede deiner Aussagen lässt sich aber hier anwenden. Deine Lösung ist es nun alle zu entwaffnen oder nur die Deutschen, das eine Entwaffnung der BME`s wesentlich zielführender ist, wird prinzipiell ausgeschlossen. Von ihnen geht zwar eine wesentlich höhere Gefährdung aus, in absoluten Zahlen haben sie aber weniger Tatverdächtige.
Ihr argumentiert aber damit, dass ihr Deutschland sicherer machen wollt. In deinem Beispiel würde das bei dem verschwindend geringen Unterschied zwischen deutscher Täterschaft und Nichtdeutscher Täterschaft Deutschland in beiden Fällen in etwa gleichviel sicherer machen. Egal ob ich die Messer jetzt für Deutsche verbiete oder für Ausländer. Das macht dein Beispiel ja ganz deutlich. Ob es da nun auch noch wesentlich mehr Deutsche gibt, die unschuldig sind, ist da ja erstmal egal.
Du willst ja so wie ich dich verstehe Gewaltprävention betreiben. Das heißt wir wollen in erster Linie Straftaten verhindern und nicht nur eine handvoll Täter herausfischen die mehr Straftaten als andere begehen. Das bedeutet aber nun im Grunde, dass es sinnvoller wäre zunächst einmal die Gruppe mit den meisten Straftaten anzugehen, weil du dann absolut wesentlich mehr Straftaten verhindern kannst.
Aber abgesehen davon habe ich jetzt immer noch nicht verstanden, warum du für ein Gesetz bist, was potentiell, wenn man bei deinen Zahlen bleibt, ca. 90.000 Täter außen vor lässt und sich auf einen Teil der übrigen 55.000 Menschen stürzt. Wir wissen ja nicht mal wie viel von den 55.000 Ausländern und Asylsuchenden denn überhaupt unter so ein Gesetz fallen würden.
Warum willst da eine Unterscheidung machen? Verbiete es doch einfach für alle und wir reden hier nicht nur über 20, 30 oder 40.000 Tatverdächtige gegen die wir eine Handhabe schaffen, sondern gegen alle knapp 145.000. Macht das nicht viel mehr Sinn? Oder ist etwa jetzt ein Angriff eines Deutschen mit einem Messer nur halb so schlimm wie der Angriff eines Ausländers?
Warum sollte ich in die Rechte einer Gruppe eingreifen die sich gemessen am Bevölkerungsanteil sehr viel eher an Gesetze hält und der ich ein berechtigtes Interesse zum tragen von Messern zugestehe (Sport, Hobby, Freizeit, Sammeln usw.), wohingegen eine andere Gruppe sich gemessen an ihrem Bevölkerungsanteil weniger um Gesetze kümmert und der ich kein berechtigtes Interesse zum tragen von Messern zugestehe weil von ihr eine erhöhte Gefahr ausgeht? Diese beiden Gruppen sind nicht gleich und deswegen behandle ich sie auch nicht gleich.
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