Genauso kochen wie Mutter, damit es schmeckt?
Mein Freund und ich sind schon eine Weile zusammen, wobei ich seine Eltern auch schon kennenlernen durfte. Ich war auch schon einige Male mit seiner Mutter kochen und wir hatten die Chance uns besser kennenzulernen und uns auszutauschen.
Mir ist dabei aufgefallen, dass sie so ganz anders kocht als ich. Zum Beispiel mahlt sie die Zwiebeln so fein, dass man sie hinterher gar nicht mehr wiederfindet. Mit Pilzen kocht sie auch so gar nicht, weil mein Freund das Essen wohl als Kind boykottiert hat, wenn er da ein Stück Zwiebel oder einen Champignon gefunden hat. Daher hat sie es sich so angewöhnt, so zu kochen.
Ich koche aber ganz anders und er isst das Essen genauso wie ich es koche. Meine Zwiebeln sind manchmal schon grob gewürfelt, aber ich wurde dafür nie kritisiert und er isst auch immer brav alles auf. Sogar die Champignons isst er auf, solange sie nicht zu groß sind. Er ist in dieser Hinsicht sehr pflegeleicht.
Ich kenne aber auch erwachsene Männer, die da alles andere als pflegeleicht sind und dann auch erwarten und sich wünschen, dass die Partnerin genauso kocht wie die eigene Mutter. Ein Bekannter von mir zum Beispiel kennt es von seiner Mutter so, dass der Milchreis beim Kochen leicht angebrannt ist und weil der Milchreis seiner Frau nie anbrennt, meckert er gerne, dass der Milchreis seiner Mutter doch viel besser geschmeckt hätte.
Würdet ihr als Partnerin genauso kochen wie die Mutter eures Partners, damit das Essen schmeckt? Oder findet ihr das übertrieben?
Ich koche eigentlich so, wie ich es eben gelernt habe. Allerdings haben wir einige Zeit im Elternhaus meines Mannes gewohnt, so dass ich das ein oder andere was kochen angeht, auch von seinen Eltern gelernt und übernommen habe.
Es ist bei meinem Mann sowie so etwas schwieriger zu kochen, da er längst nicht alles isst und sich dann auch schon mal anstellt, wenn er eben etwas neues probieren soll. Er sagt von sich selbst auch immer, dass der da schon eine kleine Diva ist und nicht für sich selbst kochen wollen würde. Bisher sind wir aber irgendwie immer zurecht gekommen.
Allerdings koche ich so ganz anders als meine Mutter. Von ihr habe ich eigentlich nicht wirklich etwas übers kochen und zubereiten gelernt, was sicherlich auch eine Rolle spielt. Im Fall mit dem Milchreis kann ich gar nicht nachvollziehen, dass der Mann es mag, wenn dieser leicht angebrannt ist. Ich finde einen Pudding oder eben Milchreis grausig, wenn er angebrannt schmeckt.
Da wir beide Vollzeit arbeiten stellt sich die Frage bei uns eh nicht. Wir wechseln uns ab beim Kochen oder wir kochen zusammen oder auch mal gar nicht, je nachdem wie sich das gerade so ergibt und wie wir Zeit und Lust haben. Bei uns muss keiner den anderen bekochen und meckern führt ganz schnell zu "dann mach es nächstes Mal doch einfach besser", was in neun von zehn Fällen übrigens gehörig in die Hose geht.
Es gibt auf jeden Fall Rezepte, die ich genauso haben möchte wie sie meine Mutter kocht und bei ihm ist das genauso. Übertrieben finde ich es nur, wenn man die Partnerin in ein Frauenbild aus dem letzten Jahrhundert drängt und erwartet, dass sie die Rolle von Mutti einnimmt. Aber wenn man sich selber in die Küche stellt und experimentiert bis man den Milchreis genau richtig angebrannt hat ist das doch legitim.
Ich koche so, wie ich kochen mag. Meine Schwiegermutter hat am Anfang der Beziehung zu meinem Mann auch noch gut gekocht, sich auch Mühe gegeben, aber mittlerweile hat sie so viel Stress, dass sie das nicht mehr macht und das schmeckt man eben auch. Daher ist mein Mann jedes Mal froh, wenn ich ihn bekoche.
Am Anfang der Beziehung mochte er auch keine Zwiebeln und auch keine Pilze. Ich habe dann aber damit gekocht, weil ich das eben auch gerne esse und er hat es dann nach und nach mal versucht und ihm hat es dann auch geschmeckt. Man stellt sich ja auch um. Wenn jemand tolle Rezepte hat, koche ich die gerne nach, aber ich würde nun nicht meine Art zu kochen verändern, weil mein Partner das von seiner Mama lieber mag.
Mein Partner ist in dieser Hinsicht absolut pflegeleicht und isst einfach alles was ich ihm vorsetze. Ich bemühe mich zwar um ausgewogene, schmackhafte Kost, aber mir unterlaufen hin und wieder auch Fehler, wie leicht angebranntes, versalzenes oder verkochtes. Trotzdem isst es mein Partner, wenn es noch irgendwie genießbar ist und beschwert sich auch mit keinem Wort, wofür ich ihm sehr dankbar bin.
Meine Mutter brachte mir das Kochen über viele Jahre hinweg bei. Ich wehrte mich zwar mit Händen und Füßen, aber das ein oder andere blieb doch hängen. Darüber bin ich, jetzt wo sie nicht mehr da ist, sehr froh und koche wehmütig ihre besten Gerichte, wann immer ich sie vermisse. Daher habe ich es mir auch angewöhnt, die Familie meines Freundes nach seinen Lieblingsgerichten auszuquetschen. Hier gab es leider keine sorgende Mutter, aber einen hervorragend kochenden Opa. Wann immer ich meinem Partner etwas Gutes tun möchte, versuche ich mich an einem dieser Gerichte und überrasche ihn damit.
Natürlich entwickelt man mit der Zeit auch seine eigenen Kochideen, ändert Arbeitsweisen und Rezepte und hat seinen eigenen Stil. Sollte man mich jetzt dazu nötigen nur noch bestimmte Dinge auf bestimmte Art und Weise zuzubereiten, weil das Essen sonst verweigert wird, könnte ich ebenfalls eine gewisse Verweigerungshaltung einnehmen. Ich bin bereit gewisse Zugeständnisse zu machen, aber auch mein kleiner Sohn hat gelernt, zu essen was ich ihm koche und nicht das was er mir gerne diktieren würde.
Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht so wirklich, wie die Mutter meines Freundes kocht, obwohl wir nun auch schon eine Weile zusammen sind. Zwar habe ich die Mutter meines Freundes schon kennen lernen dürfen, wobei ich jedoch noch nie bei ihr gegessen habe. Die Male, die wir uns gesehen haben, sind wir immer essen gegangen. Ansonsten habe ich meinen Freund auch noch nie explizit danach gefragt, was seine Mutter denn früher immer so für ihn gekocht hat. Mich interessiert das auch nicht so wirklich, wenn ich ehrlich bin.
Wenn ich koche, dann kann ich mich also gar nicht an der Mutter meines Freundes orientieren, weil ich ja nicht weiß, wie sie kocht. Das würde ich aber auch nicht wollen. Ich bin nun keine Meisterköchin, aber das was mir schmeckt, kann ich auch kochen. Meinem Freund schmecken diese Gerichte auch und von daher gab es da noch nie irgendwelche Probleme diesbezüglich.
Ich versuche aber schon, mich an den Gerichten meiner Mutter zu orientieren. Ich finde, dass meine Mutter schon sehr gut kochen kann und die Gerichte, die ich von zu Hause kenne, koche ich teilweise auch nach. Mir ist es aber nicht wichtig, dass ich alles ganz genauso mache, wie es meine Mutter macht. Solange es schmeckt, ist es mir egal, an wen das Essen letztendlich erinnert und was ich von wem übernommen habe.
Die Mutter meines Ex Partners kann überhaupt nicht gut kochen, bei ihr kann man eigentlich nur ein belegtes Brot oder Brötchen essen. Alles andere ist ungenießbar und sie weiß es auch, und lässt es entsprechend. Somit war er natürlich froh, wenn er einmal etwas gekochtes vorgesetzt hat was auch schmeckt.
Bei den Zutaten habe ich mich auch nicht nach ihm gerichtet, sondern wie ich es gerade haben wollte oder was dazu gepasst hat. Wenn es ihm nicht geschmeckt hat, dann war es mir herzlichst egal denn er ist nicht gezwungen das ganze zu essen. Kochen konnte er am Anfang auch überhaupt nicht, da er es weder von seiner Mutter noch von der Schule gelernt hat. Vorher hatte er auch keinen Anlass dazu, denn er war in der Kaserne Morgens, Mittags und Abends essen und brauche Zuhause entsprechend nicht kochen.
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