Genauere Aufgabenstellungen in Klausuren nötig?

Schüler brauchen heutzutage mehr Details in ihren Klausuren und Arbeiten. Oftmals kommt es vor, dass Schüler alles was in ihren Klausuren drankommt können und tatkräftig an die Arbeit ran gehen. Jedoch ist es nicht mehr so einfach die Aufgaben zu lösen, wenn es keine genauen Aufgabenstellungen gibt. Bspw. beim Thema Mathe. Wenn der Lehrer keine genauen Angaben macht kann er nicht von Schülern erwarten, dass diese sie lösen.

Es sollte das Recht jedes Schülers sein, dass man die Aufgaben mit einer ausführlichen Aufgabenstellung lösen kann. Wenn man ein Thema unter die Lupe nimmt und dazu einige Unterthemen bearbeitet die in der Klausur ebenfalls getrennt, aber trotzdem sehr ähnlich zu einander sind, sollte der Lehrer schreiben wie man diese Aufgabe aufzuschreiben hat.

Man müsste das ja nicht zu leicht machen, aber der Lehrer könnte wenigstens schreiben, wie man diese Wörter zu Konjugieren hat oder mit welcher Formel man diese Mathe Aufgabe zu lösen hat. Sind sie nicht auch der Meinung, dass Lehrer den Schülern dadurch bessere Chancen geben sollten?

Das erinnert mich ehrlich gesagt an die Statistik-Klausur in der Uni damals im ersten Semester. Wir durften zwar eine Formelsammlung benutzen, aber die Aufgaben waren so bekloppt formuliert und gestellt worden, dass man nicht so richtig wusste, welche Formel man jetzt für welche Aufgabe benutzen soll. Das führte dann im Endeffekt auch dazu, dass ich zwar bestanden hatte, aber nur knapp. Denn dadurch, dass ich teilweise die falsche Formel benutzt habe, die sich alle ähnlich waren, konnte eben nicht wirklich das richtige Ergebnis dabei herauskommen.

Ich finde es für die Mittelstufe vollkommen in Ordnung, wenn da präzise Aufgabenstellungen mitgeteilt werden. Auch in Englisch beispielsweise, dass man bestimmte Wörter ins Simple Past umwandeln soll oder Simple Present oder was auch immer. Wie soll man sonst riechen können, was man mit den Wörtern anstellen soll, wenn das da nicht bei steht? Was die Oberstufe oder die Uni angeht, bin ich im Zwiespalt. Da bin ich nicht sicher, ob man da extrem detaillierte Aufgabenstellungen formulieren sollte oder ob die Schüler bzw. Studenten da nicht alt genug sind laut Logik der Dozenten und Lehrer.

Naja, es sollte so genau sein, wie nötig. Das heißt, dass man als Schüler wissen muss, was da denn zutun ist. Eine Matheaufgabe beispielsweise, die einfach nur besagt "x = 7; y = 5" und mehr nicht hilft einem nichts, da nicht ersichtlich ist, was man tun muss. Wenn dagegen die Aufgabe zum Beispiel lautet "Finden Sie die Nullstellen" und dahinter eine Gleichung gegeben ist, dann muss da nicht extra stehen "Dafür können Sie die pq-Formel, Ausklammern oder Quadratische Ergänzung nutzen", denn das sollte der Schüler die letzten 50 Mal, die er das im Unterricht gemacht hat, begriffen haben.

Ein Lehrer sollte allerdings auch einsehen können, wenn seine Aufgabe zu ungenau formuliert ist. Man selbst kann so etwas ja des Öfteren nicht einschätzen, da man eben sehr in der Materie drin ist als Lehrer. In dem Falle kann es dann zwar Punktabzug geben, aber doch zumindest Teilpunkte, wenn die Lösung für die Interpretation des Schülers richtig ist. Das ist allerdings, soweit ich weiß, auch die gängige Praxis. Deshalb wird ja auch bei Mathe gesagt, man sollte die Aufgabe erst einmal abschreiben, denn so kann der Lehrer dann sehen, dass man es eigentlich kann, man sich aber nur verlesen hat (+ statt - z.B.).