Gemüse im Nicht-EU Ausland viel leckerer!
Wir waren in Kasachstan und dort hat die EU nichts zu sagen und die Supermärkte haben echt noch Gemüse, wie es alte Leute noch von früher kennen. Im Hotel hatten die kleine, warme Kartoffeln und die waren so lecker, wie ich sie nur mehr aus fernen Kindheitstagen her kenne. Ich musste gleich 3 Teller essen, weil die so gut schmeckten.
Im Osten schmeckt dies alles noch anders, weil keine irren EU-Regeln gelten und Kartoffeln usw. nicht weggeschmissen werden, nur weil sie zu klein sind oder anders aussehen. Findet Ihr auch, dass Gemüse im Nicht-EU Ausland viel leckerer schmeckt? Schönheit oder Geschmack, was ist Euch wichtiger und findet Ihr auch, dass die EU umdenken sollte?
Was hat das mit der EU zu tun? Der Käufer entscheidet doch, was auf seinem Teller landet. Wer möchte, bekommt doch alte Sorten. Nur sind die wenig beliebt. Die Bitterstoffe bei Gemüse sind auf den meisten Tellern nicht erwünscht. Unterschiede im Geschmack sind nicht beliebt.
Wenn der Käufer sich nicht rührt und klaglos das nimmt, was im Supermarkt liegt, dann würde ich auch das verkaufen, was sich einfach anbauen und gut lagern lässt. Die geschmacklosen Gummierdbeeren werden immer gern genommen. Der langweilige Paprikamix geht auch bestens. Sind dagegen ungarische Wachspaprika da, vergammeln die selbst drastisch reduziert.
Die EU verhindert aber mit ihren Vorgaben, dass einiges an Gemüse überhaupt je ein Geschäft sieht. Man kann sich dazu auch Filme im Internet ansehen. Wenn das Gemüse nicht den Handelsklassen entspricht, kommt es nicht zum Verkauf. Im Osten ist dies alles egal und auch das Aussehen und unschönes Gemüse schmeckt oft wirklich viel besser.
Naja, es gibt zwar EU-Richtlinien und manches Gemüse findet man nicht im Supermarkt, aber wenn man die Augen offen hält, kann man Gemüse, welches nicht den Normen entspricht auf Wochenmärkten oder direkt beim Erzeuger für kleines Geld kaufen. Das tue ich manchmal gerne und das Gemüse schmeckt auch oft anders als das Gemüse aus dem Supermarkt. Aber es kommt auch auf die Region an. In Spanien schmecken Zucchini, Auberginen und Tomaten komplett anders als die Zuchtware aus den Niederlanden. Da gibt es halt auch regionale Unterschiede.
Hast du schonmal Äpfel der "alten" Sorten probiert? Mittlerweile spezialisieren sich einige Obstbauern darauf, die alten Sorten wieder auf den Markt zu bringen. Oder Kartoffeln direkt vom Feld geerntet? Die schmecken auch wiederum anders. Wobei es bei Kartoffeln auch oft auf die Sorte ankommt. Wir kaufen zum Beispiel eine regionale Sorte, die auch wieder ganz anders und deutlich intensiver schmeckt.
Du musst ja nicht im Supermarkt kaufen. Ich wohne in der Großstadt, habe 50 Märkte pro Woche und da bekomme ich auch nur Wäre vom Großmarkt, die sich nicht von der Supermarktauswahl unterscheidet. Aber nur zwei Stadtteile weiter gibt es sogar im größten Ballungsraum Europas einen Gemüsehof, der alte Sorten anbaut und auch gleich liefert. Das schmeckt, ist super frisch und spart Zeit. Man muss halt gucken, so man was bekommt. Dann wächst das Angebot mit der Nachfrage.
Also, ich weiß nicht, ob es an "irren" EU-Regeln liegt, ob das Gemüse schmeckt. Auch in der EU gibt es private Erzeuger von Lebensmitteln und die Qualität ist unterschiedlich. Auch außerhalb der EU schmecken die Sachen nicht zwangsläufig besser. Wie man im Brexit-UK sieht, hat man dort sogar inzwischen weniger mit dem Problem wenig wohlschmeckender Gemüse zu tun, sondern viele Kunden stehen vor leeren Gemüseregalen. Auch anderswo ist das Gras letztlich nicht grüner als bei uns.
Wenn das Gemüse nicht den Handelsklassen entspricht, kommt es nicht zum Verkauf.
Selbst in ganz normalen Supermärkten gibt es inzwischen Obst und Gemüse, das nicht der Norm entspricht. Meistens ist das sogar etwas günstiger. Und es gibt Supermärkte, die gezielt für ihre "krumme Dinger" Aktionen werben, weil man damit wahrscheinlich an das ökologische Gewissen der Verbraucher appellieren kann.
Und außerhalb der Supermärkte gelten deine "irren EU Regeln" eh nicht. Der Hofladen, in dem ich regelmäßig einkaufe, sortiert seine Kartoffeln zum Beispiel nicht nur nach Sorten sondern auch nach Größen. Ich habe es schon öfter erlebt, dass die kleinste Größe ausverkauft war, es macht also überhaupt keinen Sinn diese Kartoffeln zu entsorgen, da es eine Nachfrage gibt.
Und natürlich sind nicht alle "alten" Sorten automatisch besser. Wir haben in der Familie eine große Streuobstwiese mit vielen alten Bäumen. Da gibt es eine einzige Apfelsorte, die ich sehr gerne mag, die aber leider nicht besonders lange haltbar ist. Der Rest ist eher herb, teilweise hat das Fruchtfleisch auch eine Konsistenz, die ich nicht mag. Ich kann gut verstehen, warum diese Äpfel in der Mosterei landen und nicht auf dem Teller.
Ich verstehe total, was du meinst. Ich denke, dass das Essen im Ausland oft anders schmeckt, weil es oft regionaler und traditioneller produziert und zubereitet wird. Es gibt oft weniger Verarbeitung und mehr Geschmack. Es kann auch sein, dass die Pflanzen und Tiere in anderen Ländern anders gezüchtet und ernährt werden, was den Geschmack beeinflusst.
Allerdings denke ich nicht, dass dies notwendigerweise auf die EU-Regulierungen zurückzuführen ist. Die EU hat strenge Vorschriften, um die Sicherheit und Qualität unserer Nahrungsmittel zu gewährleisten. Natürlich gibt es Fälle, in denen diese Regulierungen dazu führen, dass Lebensmittel weggeworfen werden, aber das ist in der Regel auf das Verhalten von Einzelhändlern und Verbrauchern zurückzuführen, die nur perfekt aussehendes Obst und Gemüse kaufen möchten.
Ich denke, dass Schönheit und Geschmack beide wichtige Faktoren beim Essen sind, aber ich persönlich würde den Geschmack bevorzugen. Ich denke, dass wir uns darauf konzentrieren sollten, Lebensmittelverschwendung zu reduzieren und den Verbrauchern beizubringen, dass Obst und Gemüse in verschiedenen Formen und Größen genauso lecker und nahrhaft sein können wie perfekt geformte Produkte.
Ich denke nicht, dass die EU unbedingt umdenken muss, aber wir als Verbraucher können uns bewusster machen, was wir kaufen und wie wir es verwenden. Wir können auch lokale Lebensmittel unterstützen und uns bemühen, unsere Lebensmittelabfälle zu reduzieren.
Da stellt sich mir wieder die Frage, was Ausland ist. Das Ausland ist groß und sehr unterschiedlich. Die Schweiz ist zum Beispiel Nicht-EU-Ausland. Ich glaube aber nicht, dass die Sachen dort anders schmecken. Und in Tokio schmeckt es sicher anders als in einem afrikanischen Dorf. Grundsätzlich schmecken biologisch angebaute Produkte anders als solche aus bestimmten Gewächshäusern. Dazu kommt noch das Urlaubsfeeling, das eh alles besonders gut schmecken lässt.
Zudem muss man in Deutschland nicht im Supermarkt einkaufen. Es gibt genügend andere Möglichkeiten, auch in der Stadt. Zum Beispiel kann man sich Biokisten von Ökohöfen bringen lassen.
Die meisten EU-Regelungen sind wichtig, weil es auch um Lebensmittelsicherheit, wie etwa Schadstoffe geht. Natürlich gibt auch Übertreibungen, aber insgesamt finde ich es gerade bei Lebensmitteln wichtig, dass es bestimmte Vorschriften gibt.
blümchen hat geschrieben:Die meisten EU-Regelungen sind wichtig, weil es auch um Lebensmittelsicherheit, wie etwa Schadstoffe geht.
Ja, das wurde hier im ersten Beitrag auch dezent ignoriert. Es gibt Pflanzenschutzmittel und Düngemittel und andere Stoffe, die im Essen nachweisbar sind, die im "Nicht-EU Ausland" immer noch fleißig eingesetzt werden und bei uns schon lange verboten sind. Ob das Urlaubsgefühl, dass sich nachweislich auf die Geschmacksnerven auswirkt, immer noch dazu führen würde, dass man drei Teller Kartoffeln in sich hinein stopft wenn man wüsste, was da alles drin ist?
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