Geld verschwindet und Ausgaben überschreiten Einnahmen

vom 19.08.2017, 13:56 Uhr

Zunächst eine allgemeine Grundschilderung meines Problems, anschließend folgt meine Frage zu zwei Teilbereichen davon...

Schilderung meines Grundproblems

Ich denke, viele Leute sind von diesem Problem auch betroffen. Ich musste mich ja finanziell lange Zeit um nichts kümmern, weil ich im Elternhaus leb(t)e; meine Mutter war unser Finanzminister. Der Gehalt meines Vaters kam auf ihr Konto und anfangs auch mein Gehalt (da hatte bald mein Dienstgeber etwas dagegen, also musste ich mir dann ein eigenes Konto nehmen).

Als meine Mutter starb, stellte sich heraus, dass sich mein Vater in finanziellen Dingen überhaupt nicht auskannte. Er hat immer gleich seinen ganzen Gehalt abgehoben und das Geld zuhause aufbewahrt. War ein Erlagschein zu zahlen, ging er auf die Bank, zahlte den Betrag in bar aufs Konto und ließ den Erlagschein vom Konto abbuchen. (Bei Barzahlung von Erlagscheinen fallen mittlerweile ja recht hohe Gebühren an.) Er hob deshalb das ganze Geld, von der Bank ab, weil er befürchtete, dass sein Geld weg wäre, wenn die Bank überfallen wird (!) - als mal unser Postamt überfallen wurde, meinte er, die Postbeamtin hätte das Geld mit ihrem Leben verteidigen müssen...

Leider warf mein Vater die ganzen Rechnungen, Kontoauszüge und Erlagscheinabschnitte immer gleich weg, sodass nicht festzustellen war, wie viel Geld eigentlich unser Haus so im Jahr kostet. Mir wurde von verschiedenen Leuten gesagt, dass ich nicht in der Lage sein werde, Haus und Hof zu erhalten, wenn mein Vater gestorben ist, da das sicher mehr kostet, als ich verdiene - sie empfahlen mir, mir eine eigene Wohnung zu nehmen und nach dem Tod meines Vaters Haus und Hof zu verkaufen, dann könne ich vom Verkaufserlös plus geerbtem Geld plus monatlichem Gehalt sehr gut in meiner Wohnung leben. Meine Mutter war jedoch stets dagegen, dass ich von zuhause ausziehe; sie wollte, dass ich dereinst zusammen mit meiner Frau und meinen Kindern Haus und Hof übernehme; bei der Verteilung des Erbes kam das Anerbengesetz zur Anwendung, sodass ich das meiste erbte. (Ich bin bis heute ledig und habe keine Kinder.)

Im Jahr 2014 ist mein Vater gestorben, und ich wohne nun alleine im Haus. Meine Schwester kommt immer wieder, reinigt den Wohnbereich und hilft mir bei diversen Dingen. Zum Glück waren noch keine größeren Reparaturen nötig. Verkaufen kann ich das Haus nicht, weil da ein Belastungs- und Veräußerungsverbot drauf ist, welches bis zum Jahr 2104 gilt und im Grundbuch und im Testament meiner Mutter eingetragen ist; außerdem will ich es auch nicht verkaufen. Soweit mal die Ausgangslage bei mir.

Die aktuellen zwei Probleme:
1.) Meine Ausgaben überschreiten meine Einnahmen - was dagegen tun?
2.) Wohin ist mein Geld verschwunden?

ad 1.) Einnahmen überschreiten Ausgaben

Leider ist es meistens so, dass meine Ausgaben größer sind als meine Einnahmen. So zeigt mir beispielsweise mein letzter Kontoauszug, dass Eingängen von € 2.239,75 Ausgänge in Höhe von € 3.946,68 gegenüberstehen. Vorigen Monat waren die Eingänge geringfügig über den Ausgängen, das aber nur wegen einer Sonderzahlung. Leider geht das eigentlich meistens so, dass die Ausgänge höher sind als die Eingänge. Wäre nicht vom Erbe meines Vaters noch viel Geld auf meinem Konto, hätte ich ein Problem. Aber auf Dauer kann es so nicht weitergehen. Wie löse ich dieses Problem? Ich habe das Gefühl, dass ich eh recht sparsam bin...

ad 2.) Geld ist verschwunden

Vorige Woche habe ich 1.000 Euro abgehoben, um mir ein Fahrrad zu kaufen, da mein altes am Bahnhof gestohlen wurde. Wenige Tage später, am 15. August 2017 kam meine Schwester und wollte für diverse Besorgungen Geld haben. Da bemerkte ich, dass kaum noch Geld vorhanden war. Konkret hatte ich von den tausend Euro noch € 356,84 in meiner Brieftasche. Meine Ausgaben nach dem Geldabheben waren folgende:

Code: Alles auswählen
1 Farbpatrone ...................... €  49,99
11. 8. 2017: Reiseproviantgeschäft ..€   7,40
11. 8. 2017: Bioladen .............. €  85,80
12. 8. 2017: Supermarkt ............ €  81,90
14. 8. 2017: Reiseproviantgeschäft . €  16,75
14. 8. 2017: Arztkosten ............ € 100,--
14. 8. 2017: Heuriger .............. €  15,--

Summe .............................. € 356,84

Weiters war ich noch zwei, dreimal essen (aber nicht gerade in Restaurants). Meine Schwester hat den Verdacht, dass sich zwei Leute, die mich regelmäßig besuchen und die ich bewirte, sich aus meiner Brieftasche bedient haben, derweil ich auf der Toilette war. Sie meinte auch, dass ein Geldschein, der in der Küche gelegen ist, weg ist. (Ich habe diesen Geldschein nicht gesehen.)

Na ja, und jetzt meine Fragen an Euch:

1.) Wie schaffe ich es, dass meine Ausgaben geringer werden?
2.) Wohin ist das fehlende Geld verschwunden?

» Wurstel » Beiträge: 79 » Talkpoints: 33,43 »



Ernsthaft sei dir geraten eher Sozial- bzw. evtl. Schuldenberater aufzusuchen oder auch einen Anwalt oder aber auch eine Verbraucherberatung, um herauszufinden, an wen du dich am besten wenden solltest. Denn in einem Forum glaube ich nicht, dass du verlässliche Aussagen oder Antworten zu deinen Fragen finden wirst.

» Yvoyce » Beiträge: 9 » Talkpoints: 1,99 »


Viel geschrieben, wenig gesagt. Zuerst müssen mal die laufenden Kosten aufgestellt werden. Also die Fixkosten sind hier gemeint. Ist denn noch ein Kredit für das Haus abzuzahlen? Wie hoch ist die monatliche Rate? Dann kommen noch Kosten für Heizung, Strom, Versicherungen, Grundsteuer. Weiterhin ist sicher ein Auto zu unterhalten, inklusive Versicherungen und Kfz-Steuer.

Nun kann man zu den Lebenshaltungskosten kommen. ca. 170 Euro für Lebensmittel in der Woche finde ich schon recht hoch. Das sind bald 700 Euro im Monat. Vielleicht muss man noch Geld zurücklegen für das Auto und auch für das Haus. Wie viel das sein kann, stellt sich heraus, wenn man die festen Ausgaben zusammenrechnet. Und unterm Strich muss man sich auch noch kleiden. Das ist alles gar nicht so schwer.

Nur Mut, denn wenn man zur Schuldnerberatung geht, die für alle kostenlos ist, sollte man gut vorbereitet sein. Also, ran an die Buletten und Ärmel hochgekrempelt. Deinen Haushalt solltest du auch allein versorgen können. Wäre ich deine Schwester, würde ich höchstens mal zum reden und Kaffee trinken vorbeischauen.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



@Yvoyce: Ich bin ja kein Sozialfall und Schulden habe ich auch nicht. (Zumindest meiner Ansicht nach nicht, meine Familie sieht das anders, dazu später mehr.)

Ich wüsste nicht, was Verbraucherberatung bzw. Konsumentenschutz da machen sollten. Und wozu einen Anwalt? Das von mir beschriebene Problem ist ja kein rechtliches. (Einen Rechtsanwalt habe ich schon mehrmals gebraucht - da ging es aber um Leute, die sich von mir Geld ausgeborgt und nicht zurückgezahlt hatten.)

In jenem Forum, wo ich früher über dieses Problem gepostet habe, gab es sehr viele Antworten. Manches davon konnte ich sogar umsetzen - meistens war das aber leider nicht möglich, weil die anderen Leute da nicht mitspielten.

Übrigens hatte ich dieses Thema zuerst "Mit Geld nicht umgehen können" genannt. Der von der Moderation geänderte Titel ist insofern inkorrekt, weil ja nicht die Einnahmen die Ausgaben überschreiten, sondern umgekehrt.

» Wurstel » Beiträge: 79 » Talkpoints: 33,43 »



Wurstel hat geschrieben:Der von der Moderation geänderte Titel ist insofern inkorrekt, weil ja nicht die Einnahmen die Ausgaben überschreiten, sondern umgekehrt.

Stimmt und Entschuldigung, aber in deinem Thema musste ich so viel "gerade rücken" um dieses nicht löschen zu müssen, dass ich diese zwei Begriffe leider vertauscht hatte. :( Aber jetzt sollte ja dein Grundanliegen ganz gut lesbar sein.

Benutzeravatar

» Mod » M » Beiträge: 260 » Talkpoints: 6,30 » Moderator


Was du nicht kannst und nicht tun willst, weißt du ja nun schon. Aber warum gehst du nicht auf meinen Beitrag ein und stellst Ausgaben den Einnahmen gegenüber. Während du diese Zeilen verfasst hast, hättest du das auch schon längst zu Papier bringen können. Mit dieser Einstellung wird es für dich schwer.

Und erst recht machst du es den Menschen schwer, die dir helfen sollen/wollen. Als erstes muss da meiner Meinung mal etwas im Kopf passieren. Und höre endlich auf, Geld zu verleihen. Wer Geld braucht, beantragt einen Bankkredit. Und wer nicht kreditwürdig ist, dem sollte man auch privat nichts borgen. Der wird es eventuell nicht zurückzahlen.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Quasselstrippe, es dauert gerne eine Zeitlang, bis ich eine Antwort schreibe. Außerdem beantworte ich meistens Postings der Reihe nach. Laufende Kosten ist ein bisschen schwierig. Kredit ist keiner abzuzahlen, das Haus hat in den 1930er-Jahren mein Großvater mütterlicherseits gekauft. Auto habe ich keines, sondern nur ein Elektromoped, das ich mir voriges Jahr gekauft und heuer angemeldet habe.

Jetzt mal die Ausgänge des letzten Kontoauszuges:

Code: Alles auswählen
5 x 500 Euro abgehoben (Umweg übers Sparbuch) ......... € 2.500,--
KFZ-Versicherung  (Vollkasko + Beifahrerversicherung) . €   423,15
Sparen ................................................ €   300,--
Strom und Gas ......................................... €   251,--
Telefon und Internet .................................. €   155,36
Zusatz-Krankenversicherung ............................ €   135,19
Kreditkartenrechnung .................................. €   121,06
1 Erlagschein ......................................... €    37,92
Greenpeace-Unterstützungsbeitrag ...................... €    20,--
Bankgebühren (für 5 x Abhebung) ....................... €     3,--

» Wurstel » Beiträge: 79 » Talkpoints: 33,43 »



Ich zahle ja schon viel für Telefon und Internet und zwar 45 Euro monatlich. Aber mehr als das dreifache? Wie kommt das denn zustande? Strom und Gas sind soweit in Ordnung, ein Haus kostet nun mal. Die Mopedversicherung ist ein schlechter Witz. Es sei denn, sie läuft für 4 Jahre. Kreditkartenabrechnung ist nicht nötig. Die Kreditkarte sollte auf Null gebracht werden. Dann spart man weit über 1000 Euro im Jahr.

Hierzu ist das geerbte Vermögen einzusetzen. Manchmal braucht man eine Kreditkarten für verschiedene Geschäftsgänge. Dazu ist aber bitte schön Guthaben draufzuzahlen, so dass dann keine zusätzlichen Gebühren/Zinsen mehr entstehen. Jetzt wäre noch zu klären, was mit den 2500 Euro geschehen ist. Ist das zu persönlich, was ich sehr gut verstehen kann, können wir gern per PN weiter kommunizieren.

Fakt ist, dass du mit deinem Einkommen sehr gut allein leben kannst und auch einiges sparen kannst. Ich würde auf jeden Fall besonders für das Haus sparen, also eine besondere Sparform dafür auswählen. Dann halt noch etwas für das Alter weglegen und zum Schluss etwas für Anschaffungen, Wünsche, Reparaturen.

Benutzeravatar

» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Quasselfee hat geschrieben:Und erst recht machst du es den Menschen schwer, die dir helfen sollen/wollen. Als erstes muss da meiner Meinung mal etwas im Kopf passieren.

Scheint mir auch so. Das ist aber schwierig, weil ich mich die längste Zeit nicht wirklich ums Geld kümmern musste (es war ja meistens genug da). Erst als ich mal wegen einer Geldborgegeschichte plötzlich selber zahlungsunfähig war (weil man mir das geborgte Geld nicht zurückgezahlt hat), gab es große Probleme mit meiner Bank.

Quasselfee hat geschrieben:Und höre endlich auf, Geld zu verleihen. Wer Geld braucht, beantragt einen Bankkredit. Und wer nicht kreditwürdig ist, dem sollte man auch privat nichts borgen. Der wird es eventuell nicht zurückzahlen.

Es war so, dass da immer irgendwelche Notfälle waren. Mir wurde gesagt, dass man vor der Delogierung steht, das Bankkonto gesperrt ist, man sowieso keinen Kredit bekommt und ich da bitte finanziell aushelfen soll. Meistens habe ich mich erweichen lassen, nur habe ich das Geld fast nie zurückbekommen. Habe ich es abgelehnt, Geld zu borgen, hieß es gleich, dass ich ein A****loch bin.

Des weiteren hat meine Weigerung, einem Freund (der mir noch 70.000 Schilling schuldig war) weitere 5.000 Euro zu borgen, dazu geführt, dass meine Freundin den Kontakt zu mir abbrach, dieser Freund zusammen mit meiner Freundin gegen mich intrigierte und ich auch noch wegen falscher Behauptung vor der Polizei vor dem Strafrichter gelandet bin.

Letztlich hat mir diese Weigerung (wenn man alles zusammenrechnet) einen Schaden von ca. 64.000 Euro gebracht. Hätte ich gewusst, dass es so ausgeht, dann hätte ich wohl diese 5.000 Euro geborgt. (Diese Geschichte ist allerdings SEHR komplex - daran sind sogar drei Rechtsanwälte gescheitert.)

» Wurstel » Beiträge: 79 » Talkpoints: 33,43 »


Ein monatlicher Geldeingang von über 2000 Euro ist doch ganz schön viel. Es wundert mich, dass du damit nicht auskommst. Du schreibst von einem Fahrrad für 1000 Euro oder einem Bioladenbesuch von 85 Euro. Das hätte man ja auch anders machen können. Du hättest ja auch ein billiges Fahrrad kaufen können oder ein gebrauchtes Modell, es muss ja nicht so ein teures Teil für 1000 Euro sein. Und den Bioladen kann man ja auch sein lassen. Kauf billig ein, leihe anderen kein Geld.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^