Geld oder Interesse bei Berufswahl wichtig?

So viele Hundesalons gibt es nicht, das war früher viel mehr. Erst einmal solltest du genau nachdenken, was dich an der Arbeit mit Tieren begeistert und ob der mögliche Beruf diese Wünsche tatsächlich erfüllt. Nimm mir das nicht übel, es gibt zu viele Menschen, die unbedingt tiermedizinische Fachangestellte oder Tierarzt werden wollten und dann nicht glücklich waren, wie der Job tatsächlich ist.

Ich spreche aus Erfahrung. Ich wusste, dass ich nicht Pferdewirtin werden möchte, obwohl ich einen sehr guten Ausbildungsplatz hätte haben können. So sehr ich meine Pferde und das Dressurreiten liebe, ständig anderer Leute Pferde ausbilden oder ewig Reitunterricht geben, macht mich nicht glücklich. Außerdem was macht man, wenn die Knochen hinüber sind? Das Risiko ist da und Zucht und Haltung reizt mich nicht.Folglich reizt mich Tierpflege auch nicht ein Leben lang.

Ein Praktikum in einer großen Pferdeklinik zeigte mir, Medizin ist mein Ding. Ich mag Operationen und Labor, Großtiere finde ich allerdings lebenslang zu anstrengend. Weil mir das Gymnasium schrecklich auf die Nerven ging, suchte ich mir den alternativen Weg. Ausbildung bei einem Skelettspezialisten für Hunde, externes Abitur nebenbei und Studium Tiermedizin direkt im Anschluss. Assistenzzeit beim ehemaligen Ausbilder, Option auf Übernahme bereits vereinbart.

Mit Tieren hat der Job dann aber eben nicht so richtig zu tun. Als Helferin ist es Büroarbeit, Organisation, Labor und so weiter. Und nach dem Studium ist es einfach Medizin und viel Kostendruck. Wenn einem das klar ist, kann man damit durchaus glücklich werden. Deshalb sollte man genau überlegen, ob man das bekommt, was man sich wünscht oder ob der Job ganz anders ist.

Ich bin übrigens allergisch geworden. Ich habe danach etwas studiert, das ich nicht sehr mag, aber das ich sehr gut kann und das mir sehr leicht fällt. Ich verdiene genug, um mir Hunde und Pferde in der Freizeit leisten zu können. Das macht mich genauso zufrieden wie der eigentliche Wunsch damals. Es muss ja nicht immer Geld oder Traumjob sein. Es funktioniert auch, wenn der Job gut auszuhalten ist und das Privatleben alle Möglichkeiten bietet.

Ja, aber was soll ich denn sonst machen? Tiere, vor allem Hunde interessieren mich am meisten. Sonst wüsste ich wirklich nicht was tun. Und ich weiß, dass ich in einem Beruf den ich nicht mag scheitern werde. Gibt es da wirklich nichts in diesem Bereich wovon man auch Leben kann? Wenn nein, weiß ich wirklich nicht was ich sonst tun könnte. Ich könnte schon irgendwas machen, was gut bezahlt ist, aber ich weiß, dass es nicht lange dauern würde und dann gebe ich auf, weil es mich null interessiert. Ja, das ist eine große Zwickmühle. Was soll ich tun, irgendein Tipp wegen Berufswahl?

Noch einmal, überlege dir, was du von dem Job erwartest. Zum Hundefriseur gibt es keine offizielle Ausbildung. Hundepflege ist körperlich anstrengend und die Betriebskosten sind hoch. Betriebswirtschaft ist da wichtig und so abwechslungsreich ist es nicht. Es kann dein Ding sein, aber du solltest es lange genug ausprobieren.

Hunde sind sicher toll. Aber was erwartest du von deiner Arbeit? Irgendwas mit Tieren ist eine schlechte Grundidee, wenn das alles ist. Dazu sind die Unterschiede bei den Jobs zu groß. Hundepflege ist Fell und Silhouette sehen, das Tier als Persönlichkeit bleibt sehr außen vor. Als Hundetrainer stehen eigentlich die Besitzer im Mittelpunkt, du musst gerne mit Menschen arbeiten und so weiter. Über solche Dinge solltest du nachdenken.

Also würdest du mir abraten einen Beruf mit Tieren nachzugehen? Und stattdessen etwas "normales" machen, auch wenn es mich nur bedingt interessiert, wegen des Geldes wegen? Ich meine von irgendetwas muss man ja leben. Aber ich bezweifle, dass ich damit denn glücklich wäre.

Die meisten Menschen machen ja eine Kaufmännische Ausbildung oder Studieren BWL. Sicher nicht ganz unwichtig als Selbständiger. Aber Buchhaltung alleine interessiert mich weniger. Im Finanzbereich wird sicher gut bezahlt, aber eigentlich will ich etwas mit Tieren machen. Also wie soll ich mich am besten entscheiden? Geld oder einen Beruf wählen für den man sich interessiert, vielleicht geht irgendwie beides?

Nein, ich würde dir nicht generell abraten. Aber ich empfehle, sich vorher genau zu überlegen, was du von einem Beruf mit Tieren erwartest. Denn tatsächlich spielen die Tiere in den meisten Berufen mit Tier eine Nebenrolle. Bleiben wir mal bei der alten Bezeichnung Tierarzthelferin. Das beschreibt den Job sehr genau.

Die Mitarbeiter halten den Laden am Laufen, damit der Tierarzt seinen Job machen kann. Tiere sind anwesend, aber mit denen hat man relativ wenig zu tun. Anmeldung, Abrechnung, Mahnwesen, Labor, Röntgen, Praxishygiene, Operationen und so weiter machen den Löwenanteil der Arbeit aus. Das kann ein schöner Job sein, wenn man das mag.

Aus Erfahrung kann ich aber sagen, dass ganz viele Bewerber eigentlich Tierhelferin werden wollen. Das ist der Job nun gar nicht und dann macht er unglücklich. Wenn man realistische Vorstellungen hat, das Risiko eingeht, nach der Ausbildung keinen Job zu finden und bereit ist, wahrscheinlich für den Mindestlohn zu arbeiten, dann kann man das machen. Aber man sollte wissen, worauf man sich einlässt.

Das gilt genauso für einen Hundesalon. Da sollte man vorher genau kalkulieren, welche Kosten jeden Monat entstehen und wie gut man die gedeckt bekommt. Dazu kommt das Fachwissen, das man mühsam sammeln muss. Dazu kommt die Konkurrenz aus den Zuchtvereinen, die komplette Listen anbieten, und die mittlerweile günstigen Maschinen. Immer mehr Besitzer pflegen selbst. Außerdem sind Pudel und rauhaarige Rassen gerade nicht in. Dazu die Vorstellung 45 Jahre als Friseur zu arbeiten.

Berufe mit Tieren können wirklich schön sein. Aber du solltest genau wissen, was du erwartest und was du bekommst. Zudem solltest du eben auch die Nachteile kennen. Dann kannst du eine Entscheidung treffen. Nur etwas mit Tieren machen zu wollen, das gibt meist ein ziemlich böses Erwachen.

Tja was soll ich denn sonst machen? Tiere interessieren mich nun mal am meisten. Genau hier liegt ja das Problem. Es fällt mir nämlich schwer etwas zu machen was mich nicht Interessiert. Zu was würdest du mir denn raten? Einfach ein Studium/Ausbildung machen das möglichst gut bezahlt ist? Wenn ja was wäre das? Oder gibt es dazwischen etwas, einen Beruf der einigermaßen gut Bezahlt ist, aber auch etwas mit Tieren zu tun hat? Oder gibt es hier keine Kompromisse? Sind denn alle Berufe mit Tiere schlecht bezahlt?

Nimm es mir nicht übel, aber gerade verrennst du dich! Irgendwas mit Tieren wird dich nicht glücklich machen. Nimm dir Zeit und überlege dir, was du von einem Job mit Tieren erwartest. Dann kommst du in deinen Überlegungen weiter. Fangen wir mal an.

Warum sollen es Tiere sein? Was möchtest du mit denen machen? Was spricht dich an den anderen Bestandteilen der jeweiligen Arbeit an? Bisher versteifst du dich auf Tiere und würfelst irgendwelche Jobs durcheinander, die komplett andere Arbeiten erfordern. Und die sind zum großen Teil genauso langweilig wie in Jobs ohne Tiere. Das bringt dich nicht weiter. Du musst überlegen, was dich über Tiere hinaus interessiert. Sonst macht auch ein Job mit Tieren nicht glücklich.

Also soll ich doch einfach irgendwas machen was halt gut bezahlt ist? Oder was soll das jetzt? Ich weiß eben nicht was ich sonst machen sollte. Theoretisch könnte ich einfach was nehmen was gut bezahlt ist, aber ob das glücklich macht? Ok es gibt viele die können ihren Traumberuf nicht ausüben, entweder wegen fehlender Qualifikation, oder es ist einfach schwierig davon zu leben. Also was soll ich machen? Geld oder Interesse?

Sorry, aber bisher weißt du doch gar nicht, was dich interessiert. Das solltest du erst einmal herausfinden. Du willst was mit Tieren, aber welcher Job dich da glücklich machen könnte, das ist dir noch total schleierhaft. Da solltest du erst einmal ansetzen.

Ich weiß es ja schon, nämlich den Beruf Hundefriseur. Aber du hast doch gesagt, man kann davon gar nicht leben? Aber ist dem wirklich so? Oder kann man durchaus davon leben?