Geizigkeit bis zur Beerdigung - wo sind die Grenzen?

vom 06.06.2016, 11:40 Uhr

Ich habe in einem anderen Thread bereits berichtet, dass ich derzeit auf TLC immer mal wieder zappe und sehe, dass dort Geizhälse am Tage gefilmt werden. Manchmal denkt man sich, dass gewisse Sparpotenziale gut sind, aber einige sind da schon krank. So auch bei diesem Pärchen in dem Artikel.

Sie war von Anfang an geizig und er kannte es nicht. Sie hat ihn jedoch angesteckt. Im Video auf TLC war somit zu sehen, dass beide dieselbe Zahnbürste nutzen. Sie nutzen derweil auch Zahnseide beide gleichzeitig. Erst sie, dann er mit derselben Zahnseide. Ohrenstäbchen dasselbe Prozedere. Ihr gehört die eine Seite und ihm die andere!

Sie haben getrennte Kassen, schreiben auf, wer wann die Toilettenspülung nutzt, wann der Strom von wem der beiden eingeschaltet wurde usw. Er muss ihr auch Geld geben, wenn er an ihren Chips ist und umgekehrt. Sie machen das schon wie eine Art "Wettrennen".

Bei der Beerdigung hat sie den Vogel endgültig abgeschossen. Sie möchte sparen, weil in den USA dürft Ihr jedoch nicht vergessen, kostet eine Beerdigung meist schon um die 7000 Dollar. Dazu kommt noch 1200 Dollar in etwa für ein Grabstein. Da sind unsere Beerdigungen noch als günstig zu bezeichnen.

Nun möchte sie kein Sarg mit Polsterung usw. Im Grunde eine einfache Holzkiste. Wenn sie vor ihm stirbt oder umgekehrt, soll das Grab später geöffnet werden und der jeweilige Partner soll mit in den Sarg gelegt werden. Sprich 2 Personen in einem Sarg.

Sicherlich könnt Ihr euch den Bestatter vorstellen, wie der geschaut hat, aber in den USA ist eben vieles möglich und somit zahlt sie in Zukunft mit ihm nur die Hälfte, wenn sie stirbt. Das sie nicht solange voraus planen sollte, das kapiert sie offenbar nicht, weil sie ja nicht einmal weiß, ob in zehn bis fünfzig Jahren die beiden noch ein Paar sind.

Wie weit geht Euer Sparpotenzial? So weit, dass ihr denselben Sarg nutzen würdet und das Grab dafür extra öffnen lassen würdet? Abgesehen davon jetzt mal, ob Deutschland das überhaupt erlaubt!

Findet ihr solche Sparpotenziale doch eher als Zwang und fernab der Realität oder denkt ihr, dass dies schon auch für die allgemeine Nachhaltigkeit gar nicht schlecht ist, sich mit allen erdenklichen Sparmaßnahmen zu wappnen?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Mir wäre das eigentlich recht egal. Selbst wenn sie mich in eine Mülltonne stopfen würden. Sind wir mal ehrlich, man ist tot, bekommt es also nicht mehr mit und warum sollte man das dann also nicht so machen, wenn es einem egal ist und man es gerne so haben möchte.

Natürlich klingt es im ersten Moment bekloppt, aber man ist doch nur noch ein zerfallener Körper, der sich nach und nach zersetzt, da ist nun mal auch die ganze Romantik weg, wenn man mal trocken darüber nachdenkt. Wenn man es aber so sieht, kann man das auch so machen und das Geld sinnvoller einsetzen.

Wobei ich durchaus finde, dass die anderen Dinge auf jeden Fall zu weit gehen, aber die Beerdigung sollen sie halt so machen, wenn sie das so haben wollen. Es stellt sich für mich immer die Frage, wenn ich mal so etwas sehe, was dann mit den Geld gemacht wird, denn nur sparen um des Sparenswillen ist ja auch irgendwie bescheuert, aber meistens haben die gar keinen Grund und geben es auch für nichts aus.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie mein Leichnam beerdigt wird, ist mir total schnuppe. Das müssen meine Verwandten entscheiden, was sie da zur Trauerbewältigung brauchen. Wenn es nur um mich ginge und ich das ersparte Geld auf diese Weise zu Lebzeiten noch sinnvoll ausgeben könnte, können sie mich auch gerne in ein Massengrab werfen, mit Fremden, ohne Sarg und Grabstein.

Allerdings rührt das Ganze bei diesem Paar ja nicht daher, dass es ihnen aus ethischen oder religiösen Gründen egal ist. Vielleicht ist es das zusätzlich, aber das wird nicht gesagt. Das ganze Verhalten mutet auf jeden Fall zwanghaft an. Man muss sich mal überlegen, wie viel Zeit dabei draufgeht, wenn man aufschreibt und nachrechnet, wer wann das Licht angemacht hat. Das schießt meiner Meinung nach den Vogel ab.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Wenn du schreibst, dass die beiden das als eine Art Wettbewerb ansehen, dann ist das Ganze vielleicht nicht so hundertprozentig ernst gemeint. Also dass die beiden ein gemeinsames Grab haben wollen, natürlich schon, aber die Idee an sich. Vielleicht haben sie mittlerweile einfach schon Spaß daran gefunden, so viel wie möglich zu sparen und sehen das nicht nur als Notwendigkeit, sondern eben auch als Spaß und Wettbewerb, so dass sie schauen, wie weit sie gehen können.

Wenn das so legitim ist und beide so beerdigt werden wollen, ist das ja in Ordnung. Das dürfen sie selbst entscheiden und wenn sie es nicht einsehen, so viel für eine Beerdigung zu zahlen, so dass sie ein gemeinsames Grab haben wollen, ist das ja auch in Ordnung.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Es scheint sich ja um ein Serienformat zu handeln, wer weiß, wie viel da von den Redakteuren aufgezwungen wurde. Was ich an der Sache mit dem Grab widerlich finde, ist die Tatsache, es anderen Leuten zuzumuten, hinterher eine verweste Leiche ausbuddeln zu müssen, um die frische Leiche zu bestatten. Mit Bestattungswesen in USA kenne ich mich gar nicht aus, aber ich könnte mir vorstellen, dass es noch sehr viel günstigere Möglichkeiten als die Erdbestattung gibt.

Abgesehen davon wäre es am Sparsamsten gewesen, den gängigen Weg zu gehen und Angehörige über die Beerdigung entscheiden und zahlen zu lassen. Da hätten sie gleich noch vielmehr gespart. Mehrere Aschen in einem kleinen Grab geht hierzulande zum Beispiel aber auch, teilweise können in einem Grab auch dann drei Leute bestattet werden.

Ehrlich gesagt, finde ich die Sache mit der Zahnhygiene tausendmal widerlicher! Und dumm noch dazu. Die Bürste muss doch so oder so nach einer gewissen Art der Benutzung ohnehin ausgetauscht werden und ob jetzt zwei Leute zwei Bürsten jeweils ca. neunzig Mal benutzen oder eine Bürste im gleichen Zeitraum eben 180 Mal genutzt wird, bleibt numerisch und finanziell gleich. Aber wer so bar jeglichen Ekels ist, wird auch die Zahnbürste sicher einige Jahre nutzen.

» Verbena » Beiträge: 4921 » Talkpoints: 0,32 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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