Gegen ehemaligen Schwarm nach einiger Zeit Abneigung spüren?

[Mod]

Ich habe früher ein wenig für jemanden geschwärmt, mit dem ich an der Uni zusammenarbeite. Ich war ja nie sonderlich gut darin, zu flirten und ich glaube, ich bin dieser Person damals auch eher auf die Nerven gegangen, wenn ich versucht habe, ein Gespräch zu initiieren.

Und mir ist zunehmend aufgefallen, dass der mich scheinbar gar nicht mochte, also noch nicht einmal auf einer kollegialen Ebene. Wenn wir Besprechungen an der Uni haben, dann machen viele nebenbei was am PC, manche essen, andere spielen auf ihrem Laptop was und ich bastle manchmal so nebenbei mit Papier. Dass alle anderen auch nicht perfekt aufpassen ist ihm egal, aber dass ich bastle, darüber beschwert er sich dann immer. Und er meckerte auch allgemein an vielem herum, was ich gemacht habe.

Irgendwann hat sich dann die Zuneigung, die ich empfand, weil ich mich damals in das Aussehen dieser Person verguckt hatte, eher in eine Abneigung gewandelt, weil er andauernd an mir herumnörgelte. Das ging mir sehr auf die Nerven und ich habe manchmal eine gewisse Freude daran, den zu ärgern oder ihn genauso vorzuführen – macht er ja auch. Kurz gesagt - ich kann den überhaupt nicht mehr leiden.

Kennt ihr dass, dass sich einseitige Verliebtheit in Abneigung wandeln kann? Kommen da bei euch auch Feindseligkeiten auf?

Ich denke, dass du einfach nur sehr enttäuscht bist, dass er nichts von dir gewollt hat und sich dann diese Gefühle daraus entwickelt haben. Mir selber ist es noch nicht passiert, dass ich abgewiesen wurde, deswegen kann ich die Situation für mich emotional nicht nachvollziehen, aber ich denke, dass das dann aus dem Ärger darüber hinaus schnell umschlägt, wobei man nach ein paar Jahren schon darüber hinweg sein sollte.

Bei mir war das früher auch oft so. Ich habe mich gerade in meiner Jugend immer sehr schnell in irgendwelche Jungs verliebt und hatte dann auch immer die rosarote Brille auf. Meistens interessierten sich die Jungs, an denen ich interessiert war, sich kein Stück für mich und waren teilweise auch genervt von mir. Das fand ich damals aber sogar niedlich und das hatte auch anfangs nichts an meiner Verliebtheit geändert.

Nachdem die Verliebtheit dann aber auch verflogen ist, weil sich die Jungs kein Stück für mich interessierten, konnte ich dann auch meine rosarote Brille ablegen. Ich habe erkannt, dass das aus uns nichts werden würde und verspürte auf einmal Abneigung. Teilweise verstand ich danach überhaupt gar nicht mehr, was ich denn so gut und toll an den Jungs gefunden hatte, weil ich das nicht mehr nachvollziehen konnte.

Wenn die Verliebtheit auf Einseitigkeit beruht und man wirklich nicht gut vom Schwarm behandelt wird, ist es nur normal, dass man dann nach einiger Zeit eine Abneigung verspürt, Man legt eben die rosarote Brille ab und sieht, wie die Lage wirklich aussieht. Und natürlich findet man eine Person auf einmal nicht mehr gut, wenn man sieht, dass sie einen selbst auch nicht gut findet.

Ich kenne dieses Gefühl auch, aber das hat meiner Meinung nach nicht nur etwas mit Ablehnung zu tun, sondern weil man mit der Zeit einfach die ganze Situation anders betrachtet und einem auch Fehler bei einer Person auffallen. In der Schule fand ich einen bestimmten Jungen auch mal ganz süß, allerdings entwickelte sich das zu einer Abneigung, weil er gegessen hat wie ein Barbar und sich dabei richtig daneben benommen hatte.