Gegen bellenden Hund vorgehen, obwohl dieser dann weg muss?

vom 29.05.2015, 14:59 Uhr

In meiner Nachbarschaft gibt es einen Hund der auf einem schönen Gartenstück hinter dem Haus wohnt und dort auch eine schöne Hundehütte hat. Der Hund ist aber auch ein guter Wachhund und bellt gerne mal jeden an, der sich dem Garten nähert. Das stört aber auch viele Nachbarn und vor einigen Monaten hat ein besonders hartnäckiger Nachbar dazu aufgerufen ein Lärmprotokoll zu führen.

Mit diesem soll die Familie nun zur Ordnung gerufen werden, der Hund soll zu einem Hundetrainer, damit er nicht mehr bellt oder er soll eben weg. Erlaubt sind offenbar 30 Minuten bellen am Tag und nicht mehr als 10 Minuten am Stück. Meiner Einschätzung nach schafft der Hund meiner Nachbarn das nicht, aber andere Leute sehen das offenbar anders und mogeln vielleicht auch. Es kann nun aber raus, dass der Hund schon bei einem Trainer war und es nichts gebracht hat.

Würdet ihr weiter gegen eine Familie mit Hund vorgehen, wenn ihr wüsstet, dass die letzte Konsequenz die ist, dass die Familie den Hund abgeben muss? Eigentlich können das nur Menschen sein, die selbst keine Hunde oder generell Haustiere haben, denn jeder andere wäre zu so einer Grausamkeit kaum fähig. Was denkt ihr darüber?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde nichts gegen einen bellenden Hund sagen, wenn dies nur passiert, wenn mal jemand vorbei geht, der da nicht hin gehört. Wobei ich schon etwas sagen würde, wenn der Hund über Stunden bellt, weil dann ja auch etwas nicht stimmen kann. Sonst finde ich es aber wirklich gemein, wenn man da immer etwas machen will, nur weil der Hund mal bellt. Der will ja auch nur sein Rudel verteidigen, was man ihm ja nicht Übel nehmen kann.

Ich würde der Familie aber mal dazu raten den Hund auszupowern und mit ihm noch mal zu arbeiten. Vielleicht braucht er einfach eine kleine Aufgabe, muss ein bisschen mit dem Kopf gefördert werden und mal richtig ausgepowert werden, damit er nicht Wachhund spielt.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Als Halter eines Hundes bin ich auch für das Tier verantwortlich. Und ein Garten mit einer "schönen" Hütte ist kein Lebensraum für einen Hund. Dem fehlt Sozialkontakt und Beschäftigung. Was soll das arme Viech denn machen, als Passanten und andere Hunde anzubellen?

Das kann aber alles nicht das Problem der Nachbarn sein. Nur weil sich jemand nicht um eine vernünftige Hundehaltung kümmert, müssen andere den Lärm nicht dauerhaft ertragen. Wenn selbst die drohende Abgabe die Besitzer des Tieres nicht aufrüttelt, dann wäre der Hund anderweitig wahrscheinlich besser untergebracht.

Zumal ein Hund, der wegen jedem Geschiss gleich bellt, kein guter Wachhund ist. Ein guter Wachhund kann zwischen normalem Alltag und Dingen, die so nicht richtig sind, unterscheiden. Der verbellt nicht die Nachbarn, weil er Langeweile hat, schlecht erzogen ist, sein Territorialverhalten voll auslebt oder unter Unsicherheit leidet.

Dass ein Hund mal bellt, das ist normal und stört meistens auch keinen. Aber ewiges Gekläffe ist einfach eine unzumutbare Belastung. Zumal man das als Hundehalter auch abstellen kann. Man könnte den Hund beispielsweise ins Haus holen. Man könnte ihn erziehen. Und man könnte ihn so beschäftigen, dass er keinen Sinn mehr solch sinnloser Aktivität sieht. Aber das macht natürlich Mühe. Hundehaltung light zu Lasten von Hund und Nachbarschaft ist jedenfalls keine Alternative.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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