Gefühlsmensch oder Kopfmensch - wer kommt im Leben weiter

Ich bin eher der Gefühlsmensch. Aber oft bekomme ich zu hören, dass ich damit im Leben nicht weiter komme, weil man doch auch mal den Kopf einschalten sollte, auch wenn es um Gefühle geht. Wie seht ihr das? Kommt ein Kopfmensch wirklich im Leben weiter als ein Gefühlsmensch? Zu welcher Kategorie zählt ihr und denkt ihr, dass es genau so richtig ist, wie ihr entscheidet?

In meinen Augen sind die Begriffe "Gefühlsmensch" und "Kopfmensch" viel zu vage und unklar definiert, als dass man allgemeingültige Aussagen treffen könnte. Außerdem gibt es ja auch keine eindeutige Definition davon, was es heißt, es "im Leben zu etwas zu bringen". Manche Menschen glauben, man habe es erst ab einem gewissen Gehalt "zu etwas gebracht", andere halten den sozialen Status für den Gradmesser. Wieder andere sind der Meinung, dass es schon reicht, Kinder zu kriegen, um sein Lebensziel zu erfüllen. Auch im Sport, in der Kunst, oder in sozialen Bereichen kann man es zu etwas bringen, auch wenn es die Mitmenschen vielleicht ganz anders sehen.

Man merkt also, ich bin ein Kopfmensch. Ich denke und analysiere gerne und lasse mich bei Entscheidungen von der Logik leiten. Natürlich habe ich Gefühle, aber ich würde niemals eine wichtige Entscheidung rein "aus dem Bauch heraus" treffen. Vielleicht verpasse ich im Leben auch einiges, weil ich wahrhaftig kein spontaner Mensch bin, aber dafür bekomme ich auch selten Probleme, weil ich beispielsweise meine Wut nicht im Zaum halten kann oder bei jeder Kleinigkeit beleidigt oder traurig bin.

Natürlich bin ich der Meinung, dass meine Art zu denken und zu entscheiden für mich "richtig" ist. Sonst würde ich ja meine Identität und meinen Charakter als "verkehrt" ansehen und wäre kreuzunglücklich und ständig am Kämpfen gegen mich selbst. Ob ich es im Leben zu etwas gebracht habe, mögen andere beurteilen. Allerdings glaube ich auch nicht, dass ich eine steile Karriere hingelegt oder mir sonst irgendwie einen Namen gemacht hätte, wenn ich ein gefühlsbetonterer Mensch wäre. Dafür bin ich in jeder Hinsicht einfach zu durchschnittlich.