Gefühl bei neuer Wohnung: Das ist es, da gehöre ich hin
Ich bin kürzlich umgezogen. Die Wohnung ist klein, aber ich habe mich dort von Anfang an richtig gefühlt. Dieses Gefühl hatte ich erst einmal in meinem Leben und zwar bei meiner ersten unmöblierten Studentenbude. Sonst wusste ich immer, dass das nicht von Dauer ist. Ich hatte nie das Gefühl, dass alles stimmt. Die Inneneinrichtung ist jetzt auch perfekt, zumindest was die Aufstellung der Möbel betrifft. Trotz des wenigen Platzes habe ich viele Freiräume geschaffen und es ist gar nicht eng.
Hier spüre ich, dass ich meinen Platz gefunden habe. Da alle Leute fast gleichzeitig eingezogen sind, hat man gleich irgendwie Kontakt gefunden. Keinen nahen Kontakt, das will ich gar nicht, aber auf Smalltalk-Ebene. Wenn ich morgens auf den Balkon gehe, kann ich meistens gleich nach links und rechts und einen Balkon weiter grüßen. Mein Sohn fände das zu eng, aber für mich ist es gut. Es wohnen fast nur Frauen auf der Etage. Eine Frau wohnt da mit Mutter und Tochter, woher, weiß ich noch nicht. Die Oma kann jedenfalls kein Deutsch. Neben mir wohnt eine alleinstehende Ukrainerin und auf der anderen Seite eine Frau aus Pakistan mit drei Kindern. Ich glaube, die Vermieter haben auf jede Etage einen Deutschen gesetzt .
Habt ihr bei eurer Wohnung auch das Gefühl, dass es genau der Ort ist, an den ihr hingehört? Meine letzte Wohnung war zwar objektiv gesehen luxuriöser und in einer besseren Lage, aber es war mir alles zu anonym. Davor die Wohnung hatte zwar nette Nachbarn, aber keinen Balkon, die davor hatte zwar einen Balkon, aber sie war im sechsten Stock, und das Reihenhaus davor hatte eine dunkle Holzdecke und einen dunklen Boden, was mich depressiv machte. Und davor gab es auch noch Wohnungen, die aber nie ganz gestimmt haben.
Habt ihr das Gefühl, dass ihr dort hingehört, wo ihr wohnt? Oder zieht euch immer wieder irgendetwas weg? Was ist an eurer Wohnung nicht perfekt? Warum sucht ihr nicht etwas anderes?
Ich fühle mich auf jeden Fall sehr wohl hier. Allerdings weiß ich, dass ich nicht mein ganzes Leben hier wohnen werde. Ich möchte irgendwann im Ausland wohnen. Dennoch fühle ich mich hier wohl und bin zufrieden mit dem was ich hier habe. Wobei ich auch schnell ein gutes Gefühl habe, wenn ich irgendwo hinkomme. Ich neige dazu immer die positiven Dinge zu sehen.
Ich finde es wirklich sehr schön, dass du so gut angekommen bist. Auch wenn das nicht heißt, dass die Leute da immer wohnen bleiben und du immer so ein tolles Umfeld hast, aber es ist viel wert, wenn man sich in seinem zu Hause wohlfühlt und sich angekommen fühlt.
Bisher waren all meine Wohnungen vor allem von Sachzwängen geprägt als davon, ob sich spontan ein Heimatgefühl eingestellt hat. Der Wohnungsmarkt hier in der Gegend ist nach wie vor eine absolute Katastrophe, sodass ich nehmen musste, was ich bekommen habe.
Die Studentenbude damals hat Verwandten gehört, die mir mit der Miete sehr entgegengekommen sind. Dort habe ich mich zwar recht wohl gefühlt, aber nach zehn Jahren Einzimmerwohnung wollte ich doch eine Schlafzimmertür in meinem Leben. Dann ist meine Mutter schwer krank geworden, sodass ich für ihre verbleibende Zeit in die Nähe ziehen wollte. Auch diese Wohnung war ok, aber die Vermieterin hat mir vom ersten Tag an klargemacht, dass ich nur geduldet bin.
Und als es ans Wohneigentum ging, war nicht die Farbe der Decke entscheidend, sondern die Höhe der Erbschaft. Ich konnte mir schlicht nicht leisten, so lange zu suchen, bis das Bauchgefühl angeschlagen hat, sondern musste auf ganz objektive Kriterien wie Preis, Größe, Heizkosten und Lage achten, was die Auswahl schon genug eingeschränkt hat.
Ich glaube die perfekte Wohnung gibt es nicht. Jedenfalls wenn Geld, Zeit und der Wohnort relevante Kriterien sind. Mir war jedenfalls direkt klar, als ich meine Wunschliste erstellt habe, dass ich mir überlegen muss, auf was ich verzichten könnte wenn dafür der ganze Rest stimmt.
Ich habe ein Haus gefunden, in dem ich mich wohl fühle, und ich habe auch selber viel dazu beigetragen, das es mir hier gefällt, aber es gibt natürlich Sachen, die nicht perfekt sind, und die sich auch nicht ändern lassen. Das bedeutet aber nicht, dass ich hier nicht hin gehöre, was auch immer das bedeutet, sondern, dass ich eine realistische Einschätzung meiner Möglichkeiten und des Marktes habe.
Also, ich kann total nachvollziehen, was du meinst. Auch ich habe schon ein paar Mal umgezogen und dabei immer wieder festgestellt, dass es schwierig ist, den perfekten Ort zu finden, an dem man sich wirklich zu Hause fühlt. Manchmal hat man das Gefühl, dass es irgendwie nicht stimmt, obwohl man sich viel Mühe bei der Einrichtung gegeben hat oder die Lage eigentlich gut ist.
Bei meiner aktuellen Wohnung hatte ich das Glück, dass ich sie schon kannte, bevor ich eingezogen bin, weil eine Freundin von mir hier gelebt hat. So wusste ich schon im Voraus, dass die Nachbarschaft nett ist und dass ich mich hier wohlfühlen würde. Und ich muss sagen, es hat sich bewahrheitet. Ich mag die Lage, die Atmosphäre und meine Nachbarn. Natürlich gibt es auch Dinge, die nicht perfekt sind - zum Beispiel fehlt mir ein Balkon und manchmal hört man die Nachbarn etwas zu gut -, aber insgesamt bin ich sehr zufrieden.
Ich denke, dass es wichtig ist, bei der Wohnungssuche nicht nur auf äußere Faktoren wie Lage oder Größe zu achten, sondern auch darauf zu achten, ob man sich dort wohl und zu Hause fühlt. Jeder hat da sicherlich unterschiedliche Vorstellungen und Bedürfnisse. Für mich ist es wichtig, dass ich mich mit meinem Umfeld verbunden fühle und dass ich ein gewisses Maß an sozialen Kontakten habe, ohne dass es zu aufdringlich wird.
Natürlich gibt es immer wieder Momente, in denen man sich nach Veränderung sehnt oder denkt, dass es noch etwas Besseres geben muss. Aber ich denke, dass es wichtig ist, sich bewusst zu machen, was man an seiner aktuellen Wohnung schätzt und was man vielleicht ändern könnte, um sich noch wohler zu fühlen. Wenn man dann immer noch das Gefühl hat, dass man unbedingt umziehen möchte, dann sollte man das auch tun. Aber man sollte sich nicht nur auf äußere Faktoren konzentrieren, sondern auch auf das Bauchgefühl und darauf, ob man sich dort wirklich zu Hause fühlt.
Ich hatte einfach totales Glück. Bei meinen vorigen Wohnungen gab es diese Zwänge wegen Beruf, Kindern, Finanzen, Wohnungsmarkt und so weiter auch. Diesmal hatte ich überhaupt keine große Auswahl, eigentlich am Schluss wegen der Mieterhöhung für die alte Wohnung gar keine mehr. Ich hätte das nicht mehr stemmen können. Es handelt sich jetzt um eine Sozialwohnung. Ich denke mir, dass ich einfach unglaubliches Glück hatte, dass alles so passt.
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