Geburt des Kindes - welche Erwartungen an Umfeld haben?
Die Geburt des eigenen Kindes ist wohl die schönste Sache der Welt. Doch die Erwartungen, die an das Umfeld und die Verwandten gestellt werden, gehen sehr oft auseinander. Manche wünschen sich sofort den Besuch von Freunden, Bekannten und Verwandten im Krankenhaus oder zu Hause. Andere wiederum möchten erstmal eine Weil ihre Ruhe haben und sind gar nicht begeistert.
Auch mit Geschenken und Ratschlägen ist das ganz unterschiedlich. Einige wünschen sich Mitbringsel, wenn sie besucht werden. Anderen ist das egal. Einige Eltern sind über Ratschläge, Tipps und Tricks sehr dankbar. Andere dagegen legen da überhaupt keinen Wert drauf und lehnen das kategorisch ab. Insgesamt gehen die Erwartungen also wohl weit auseinander.
Deswegen interessieren mich eure Erwartungen hinsichtlich einer Geburt. Was erwartet ihr vom Umfeld, von Freunde und Verwandten? Wie sollen sie reagieren bzw. am Besten nicht reagieren?
Ich möchte kein eigenes Kind haben, habe aber mitunter auch Probleme damit, dass die Erwartungen so verschieden sind. Bei den meisten tut man aber eher zu wenig, als zu viel. So hat eine Bekannte vor einiger Zeit ein Kind bekommen und wollte dann wirklich in allen Bereichen unterstützt werden. Sie hat es für selbstverständlich erachtet, dass Freunde und Familie das Kind auch ab und an betreuen, wenn sie keine Lust mehr hat und sich zu schlapp fühlt oder etwas anderes unternehmen möchte.
Das fand ich etwas dreist, denn sowohl ich, als auch ihre Familie und die Familie des Mannes ist berufstätig. Meine Bekannte ist aber derzeit Hausfrau. Da kann man sich doch als Berufstätiger nicht einfach einen Tag oder länger frei nehmen, um eine Hausfrau zu unterstützen. Die Erwartung fand ich etwas merkwürdig.
Ansonsten aber habe ich die Erwartungen bisher hoffentlich gut erfüllt. Ich bringe mit meinem Freund zusammen immer irgendeine Kleinigkeit mit, bin bei den ersten Geburtstagen dabei und nicke immer brav, wenn meine Bekannte erzählt wie hart doch alles ist. Das Kind muss immer brav gelobt werden und ist das Süßeste auf der Welt, auch wenn es nicht so aussieht.
Ich finde es nicht zuviel erwartet, wenn vor der Geburt einfach mal gefragt wird, wie man es sich vorstellt und was man erwartet. Denn das lässt schon mal einige Missverständnisse vermeiden.
Und ich denke, man sollte auch Respekt dafür haben, wenn mal nach der Geburt die Eltern spontan umentscheiden. Auch wenn man vorher gesagt hat, man freue sich über Besuch, kann nach einer komplizierten Geburt zum Beispiel auch der liebste Besuch einfach nur auf den Wecker gehen. Oder wenn das Kind Anlaufschwierigkeiten mit dem Trinken hat, kann jede Ablenkung Stress verursachen. Das ist doch dann nicht persönlich gemeint.
Zudem unterschätzen einfach viele Leute die psychischen Auswirkungen einer Geburt. Eine Geburt ist nicht immer das allerschönste auf der Welt. So ein Quatsch. Nicht mal bei absoluten Wunschkindern ist das so. Von den versehentlich entstandenen Schwangerschaften mal ganz zu schweigen. In den Medien wird einem immer die stolze, strahlende Frau präsentiert, die ihr Kind glücklich in die Kamera hält.
Aber in der Realität ist es nicht immer so. Eine Geburt ist immer auch ein Abschied, so nah wird man seinem Kind nie wieder sein. Manche Geburten sind extrem schmerzhaft und man hat sich selbst als schwächer oder weniger selbstbestimmt erlebt, als man vorher dachte. Da braucht man eben erst mal Zeit um mit sich und dem Kind ins Reine zu kommen.
Deshalb würde ich vom Umfeld junger Eltern erwarten, einfach anzurufen und zu fragen, was gewünscht ist und sich dann flexibel auf die Bedürfnisse einzustellen. Einfach gut gemeint seinen Kopf durchzusetzen, weil man auch Kinder groß gezogen hat oder so erfahren ist, würde ich nicht für ratsam halten. Und vor allem bitte solche Sprüche sparen wie "So macht man das doch nicht". Das nervt.
Ich finde, dass man das gar nicht so kompliziert machen muss. Man kann ja miteinander reden. Ich bin gerade schwanger und werde nächstes Jahr mein erstes Kind bekommen. Meine Schwiegereltern werden uns wahrscheinlich noch im Krankenhaus oder zu Hause dann besuchen und meine Eltern werden ein paar Wochen später kommen.
Das haben wir schon besprochen und wenn es mir dann nicht so gut gehen sollte, kann man das ja alles noch mal ändern. Abgesehen davon möchten die werdenden Großeltern natürlich ihr Enkelkind sehen und wenn sie dann auf einen kurzen Besuch oder für ein paar Tage in unsere Stadt kommen, ist das schon in Ordnung, da wir nicht gerade um die Ecke wohnen.
Bei Geschenken ist es mir völlig egal. Wer etwas geben will, darf dies natürlich gerne machen, aber ich verlange nichts. Das finde ich auch wirklich übertrieben. Mit Ratschlägen ist es so, dass ich mir gerne alles anhöre, aber ich dann schon auch meine eigenen Erfahrungen machen will.
Ich bespreche das auch immer mit den Verwandten, wenn diese das dann ansprechen und auch nachfragen. Man bekommt ja ungefragt schon viele Vorschläge und Ratschläge, da kann man auch gar nichts gegen machen.
Bei uns wurde das ganz unkompliziert gehandhabt. Als ich entbunden habe, wurde mein Mann einfach gefragt wie es uns geht und ob wir gerne Besuch empfangen möchten. Gegen ein paar Besuche hat man wenn es einem gut geht für gewöhnlich nichts einzuwenden.
In unserem Fall kamen 2 befreundete Pärchen und natürlich die Eltern sowie noch eine Tante mit ihrer Tochter. Alle hatten sich vorher angekündigt und sich auch abgesprochen, dass es kein Massenauflauf wurde. Jeder hatte eine Kleinigkeit mitgebracht, was ich selbst auch machen würde, aber wäre es nicht so gewesen hätte ich mir auch nix bei gedacht.
Dafür ist mir alles andere viel wichtiger gewesen. Immerhin ist man ja gerade um ein Familienmitglied bereichert worden. Der Rest der Verwandtschaft sieht den Neuankömmling ja sowieso nach und nach in der nächsten Zeit.
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