Gebärmutterentfernung das schlimmste Trauma für eine Frau?
Ich habe ja nie Kinder bekommen und bin auch schon lange zu alt für eigene Kinder. Mir war aber im gebärfähigen Alter immer wichtig, dass alles vorhanden ist, was eine Frau rein körperlich braucht, um ein Kind auszutragen.
In einem Film habe ich gerade gesehen, wie einer Frau kurz nach der Geburt die Gebärmutter entfernt werden musste, weil die Frau nicht aufhörte zu bluten. Die Frau hat verzweifelt darum gekämpft, ihre Gebärmutter zu behalten und hat sehr darunter gelitten, dass sie danach nur noch eine Frau ist, die keine eigenen Kinder mehr wird austragen und bekommen können.
Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn einer Frau direkt nach der Geburt die Gebärmutter entfernt werden muss, weil es medizinisch nicht anders möglich ist. Allerdings denke ich auch, eine Gebärmutterentfernung ist für viele Frauen ein traumatisches Erlebnis, da damit ja auch ein Stücjk Weiblichkeit entfernt wird, auch wenn man es äußerlich nicht auf den ersten Blick sieht.
Ist eine Gebärmutterentfernung, egal zu welchem Zeitpunkt, für eine Frau im gebärfähigen Alter das Schlimmste Trauma was ihr passieren kann? Oder bewerte ich das als kinderlose Frau eventuell anders?
Körperlich gesehen ist der Eingriff für jede Frau Mist. Die ganze Statik im Untergeschoss kommt durcheinander. Da ist das Lebensalter egal. Daher sollte man als Frau diesen Verlust vermeiden. Wenn es sein muss, dann wird es körperlich auch gehen. Nicht jede hat mit Komplikationen zu kämpfen.
Seelisch sieht es ganz anders aus. Da tickt jede Frau anders. Während für eine die Welt zusammenbricht, ist die andere froh, ohne mögliche Schwangerschaft und Periode zu leben. Ohne Komplikationen hätte es mich nie wirklich gestört. Ich hätte es einfach als Schicksal angesehen. Weniger weiblich hätte ich mich nicht gefühlt, denn das war auch nicht so, als es hieß, dass ich keine Kinder bekommen kann.
Ich fände das gar nicht schlimm und verstehe nicht, was daran ein Trauma sein soll. Die Frau hat doch in deinem Beispiel schon ein Kind, da muss man sich doch nicht so anstellen. Aber offenbar sterben einige Frauen lieber, anstatt sich die Brüste oder die Gebärmutter wegen gesundheitlicher Risiken entfernen zu lassen.
Ich finde es enorm oberflächlich und kann das nicht nachvollziehen. Wenn eine Frau ihre Weiblichkeit durch ihre Brüste und eine Gebärmutter definiert das läuft da was verkehrt. Ich wage mal zu behaupten das man Weiblichkeit auch anders ausdrücken kann.
Ich habe keine Kinder und fände es dennoch nicht schlimm, keine Gebärmutter zu haben. Man bräuchte keine Pille mehr zu nehmen und hätte keine Tage mehr. Das fände ich super und würde mich darüber freuen. Angst hätte ich davor überhaupt nicht.
Crispin, du bedenkst dabei aber schon, dass nach einer Entfernung der Gebärmutter vermehrt Senkungen des Beckenbodens und Stressinkontinenz auftreten. So unbeschwert ist das Leben also unter Umständen nicht.
Und Krebs der Gebärmutter ist extrem selten. Damit verhindert eine Frau wenig. Denn der Gebärmutterhals bleibt normalerweise erhalten. Nimmt man den weg, ist häufig das sexuelle Empfinden gestört, ebenso wie bei fehlender Gebärmutter. Außerdem hat der Eingriff eine Komplikationensrate von mehr als 6 Prozent. So locker sollte man das nicht unbedingt sehen.
Ich denke, dass es einen Unterschied macht, wenn sich eine Frau bewusst gegen Kinder entscheidet und sich dann die Gebärmutter entfernt oder wenn sie sie unfreiwillig entfernt bekommt. Ich habe selbst noch keine Kinder, weiß auch noch nicht, ob ich überhaupt welche haben möchte, möchte meine Gebärmutter trotzdem behalten und ich denke, dass ein solcher Eingriff mich schon psychisch mitnehmen würde.
Aber jede Frau tickt anders. Weniger weiblich würde ich mich nicht fühlen, ich definiere mich nicht über meine Gebärmutter, aber ich kann mir den Schock gut vorstellen. Also so locker würde ich den Eingriff nicht sehen. Crispin, in deinem Alter habe ich darüber nachgedacht, mir die Gebärmutter gegebenenfalls entfernen zu lassen und wäre damit klar gekommen. Aber je älter ich wurde, umso besser fand ich es, dass ich es bisher nicht riskiert habe.
Ich muss aufgrund meiner Verhütungsmethode auch keine Pille mehr nehmen und bekomme meine Periode auch nur sporadisch, das ist schon ganz angenehm, da kann ich dich schon verstehen. Aber die anderen Risiken sind del fakto einfach vorhanden, cooper75 hat nur ein paar Risiken aufgezählt und ganz ehrlich, dann blute ich lieber etwas freiwillig und habe einmal im Monat Bauchschmerzen, als dass ich aufgrund der Komplikationen solch einer OP inkontinent werden sollte, was bestimmt noch unangenehmer ist.
Ich finde es kommt darauf an, ob man das freiwillig entschieden hat und sogar mehr oder weniger "herbei gesehnt" hat oder ob man eher unfreiwillig Opfer einer solchen Operation wurde.
Meine Mutter beispielsweise hat eine Freundin, die bei der Geburt ihrer einzigen Tochter wohl irgendwelche Komplikationen bekommen hat. Da musste dann auch zwangsläufig die Gebärmutter entfernt werden, damit die Mutter die Geburt überlebt. So von außen betrachtet finde ich das sehr vernünftig. Denn was bringt es, die Gebärmutter zu behalten, wenn man dadurch verblutet und dann stirbt und das Neugeborene ohne Mutter aufwachsen muss? Sie hätte gerne weitere Kinder gehabt, aber es war wohl nicht ihr Schicksal.
Mir ist auch ein anderer Fall bekannt, bei dem eine Cousine meiner Mutter betroffen ist. Sie hatte mit der Familienplanung schon lange abgeschlossen und klagte aber seit Jahren über starke Schmerzen im Unterleib. Ich weiß nicht genau was sie hatte, es hatte definitiv mit der Gebärmutter zu tun, sodass sie diese entfernen ließ. Nach der Entfernung fühlte sie sich total unbeschwert und befreit, weil die Schmerzen dadurch weg waren. Ist natürlich klar, dass man dann möglicherweise Probleme mit Inkontinenz bekommt, aber ich finde, dass man da abwägen muss was das kleinere Übel ist und davon eben abhängig machen sollte ob man das Organ entfernen lässt oder nicht.
Was die Weiblichkeit angeht, fände ich das Entfernen der Brüste viel schwerwiegender. Denn die sind immerhin sichtbar. Natürlich sollte man sich als Frau nicht auf die Brüste reduzieren und man kann Weiblichkeit auch ohne Brüste ausdrücken. Aber das müsste man dann erst mal lernen und schöner wäre es, das nicht tun zu müssen.
Die Gebärmutter sieht man nicht. Ich denke, für meine Weiblichkeit wäre das vollkommen egal. Die Tatsache, keine Kinder mehr bekommen zu können, würde meiner Weiblichkeit auch keinen Abbruch tun. Ich habe mich gegen Kinder entschieden und fühle mich dadurch auch nicht weniger weiblich.
Das ist einfach nur scheiße, wenn man noch weitere Kinder wollte. Daher würde ich das Problem hier gar nicht auf die Gebärmutter beschränken. Es ist für eine Frau einfach sehr schwer zu ertragen, wenn sie aus welchem Grund auch immer keine Kinder mehr bekommen kann, wenn sie sich ihr Leben aber immer mit Kindern vorgestellt hat. Dann muss man sein Leben neu ordnen und erst mal lernen, damit zurecht zu kommen.
Sehr traumatisch an der beschriebenen Situation ist wohl vor allem die Hektik. Die Patientin konnte die Entscheidung ja gar nicht überdenken. Es war ja praktisch eine Notoperation und das auch nach so kurz nach der Geburt, die einen ja auch schon emotional sehr beansprucht. Dann sitzt der Schock sicherlich erst mal tief, bis man die Zeit hat, alles zu verarbeiten. Und dann schießen einem auch Gedanken durch den Kopf wie zur Weiblichkeit, aber letztlich werden sich die Wogen wieder glätten.
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