Gaming immer noch als Problem ansehen

vom 11.07.2016, 22:01 Uhr

Wir leben ja mittlerweile in eine Zeit, in der der Computer ein ganz normaler Alltagsgegenstand ist. Ich finde, dass dies auch gut so ist und ich könnte gar nicht mehr ohne meinen Computer leben. Ich brauche ihn viel für die Schule, die Arbeit, Musik hören beziehungsweise komponieren und natürlich auch um Spiele zu spielen. Und genau das ist der Punkt, der noch nicht so stark angenommen wurde; das Gaming.

Ich spiele eigentlich jeden Tag, nicht sehr lange, da mir die Zeit fehlt, allerdings beschäftige ich mich abgesehen vom Spielen selber, viel mit Gaming. Seien es neue Spiele, Hardware oder auch der eSport. Ich interessiere mich dafür, es macht mir Spaß und der eSport hat sich mittlerweile so stark entwickelt, dass ist unfassbar. Ich freue mich einfach nur für diese Community, kann aber nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die das immer noch so stark verurteilen.

Ich kann es durchaus verstehen, wenn man überhaupt nichts mit der Branche zu tun hat, dass man dann auch nicht versteht, warum man sich einen Stream von einem Counter Strike-Event anguckt, aber direkt darüber urteilen und die Menschen als süchtig oder Freaks bezeichnen? Finde ich sehr extrem. Was sagt ihr dazu und wie könnt ihr mit diesem Thema umgehen?

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» turkeyboii » Beiträge: 601 » Talkpoints: 3,94 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mich stört es nicht, wenn jemand einem anderen Spieler beim Spielen zuschaut oder bei einer Liga mitspielt, beim Poker macht man das ja zum Beispiel auch. Solange die Leute ihren anderen Tätigkeiten und Verpflichtungen nachkommen, habe ich kein Problem mit solchen Menschen.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Solange jemand seinem anderen Leben noch nachkommt und nicht in dieser Welt versumpft sehe ich dabei auch kein Problem. Allerdings ist diese Grenze doch sehr schwammig und ich habe es inzwischen mehrere Male im Bekanntenkreis erlebt, dass vor lauter Zocken dann die anderen Pflichten komplett vergessen worden sind. So sind zwei einfach nicht mehr zur Uni gegangen, einer hat seine Familie so vernachlässigt das die Frau mit Kindern ausgezogen ist und er das noch nicht einmal mitbekommen hat.

Kurzum, solange jemand noch etwas aus seinem Umfeld mitbekommt und sich auch diesen Verpflichtungen widmen kann, habe ich damit kein Problem. Wenn es allerdings anfängt, dass man nur noch vor der Kiste sitzt zockt und sich weder um seine Arbeitsstelle, Ausbildung oder Familie kümmert, dann kann ich mich dort auch kaum zurück nehmen und geige den Leuten entsprechend meine Meinung. Kein Spiel ist so wichtig und interessant, dass man sein komplettes reales Leben in die Tonne treten muss.

Manchmal sind es auch nur Kleinigkeiten. So verstehe ich es auch nicht, dass ein Familienvater nach der Arbeit erst einmal an seinen Rechner rennen muss um dort einen Steam zu schauen oder direkt zu zocken um "von der Arbeit runter zu kommen". Während das wenige Monate alte Kind sich auf den Papa freut und keine Stunde später nachdem der Papa daheim angekommen ist, ins Bett geht. Durch das Verhalten sieht das Kind seinen Vater nicht und der Vater auch das Kind nicht.

Wie soll sich da eine Bindung aufbauen können? Leider stellen doch viele ihre Spiele in den Vordergrund und blenden alles andere aus, gerade wenn sie es von "früher" nicht anders gewohnt sind und immer machen konnten was sie wollen. Solche Menschen verdienen dann auch die Bezeichnung Freak, da ihnen nichts wichtiger ist als ihre Kiste mitsamt Spielen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Wieso sollte es denn ein Problem sein, auf der Konsole oder am Computer zu spielen, solange man nun nichts Wichtiges vernachlässigt? Ich habe noch nie davon gehört, dass man Gaming allgemein als problematisch bezeichnet. Das ist doch nur dann problematisch, wenn man so viel vor dem Computer sitzt, dass man dafür Haushalt, Arbeit und Schule vernachlässigt, aber doch nicht, solange man immer nur kurz spielt.

Problematisch wird es eben nur dann, wenn man ständig den ganzen Tag vor dem Computer hockt. Mein Exfreund war auch so, wobei dieser immer die ganze Nacht durchgespielt und den ganzen Tag durchgeschlafen hatte, egal bei welchem Wetter. Natürlich blieb dann so einiges liegen, da man eben nicht alle Termine wahrnehmen kann, wenn man den ganzen Tag verschläft. So etwas ist auf jeden Fall problematisch und da stimmt definitiv etwas nicht, wenn man nur deshalb aufsteht, um sich vor den Computer zu schnallen. Das ist auf jeden Fall kritisch und da würde ich mir auch so meine Gedanken machen.

Wenn man ab und an mal spielt, während alles Wichtige erledigt ist, ist das doch aber überhaupt nicht schlimm. Ob man in seiner Freizeit nun ein Buch liest oder Computer spielt, soll doch jedem selbst überlassen sein. Man sollte sich doch in der Freizeit mit dem beschäftigen, was einem Spaß macht. Und wenn es dir Spaß macht, zu spielen, ist das ja auch in Ordnung.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Das Problem ist das viele Spiele immer mehr danach ausgelegt sind, dass die Spieler immer mehr Zeit mit dem Spiel verbringen. So muss man spielen um Vorteile zu haben, kommt sonst nicht weiter und viele andere Dinge sollen einen jeden Tag an das Spiel binden. Da nicht süchtig zu werden ist schwierig und kaum machbar, weswegen ich es bewundere, wenn man jeden Tag nur eine feste Zeit dafür einplant und diese auch nur nutzt.

Von einer Sucht kann man da sicherlich nicht sprechen und das wäre auch zu viel. Immer mehr Menschen werden aber süchtig, können ihrem Leben nicht mehr nachgehen und zocken nur noch. So etwas ist dann schon sehr bedenklich und bedarf auch einer guten Therapie. Wenn das Spielen solche Züge annimmt, ist es auf jeden Fall ein Problem, vorher aber nicht.

Ein Hobby zu haben kann aber nicht schaden und gerade das Spielen von Games ist ein ganz normales Hobby, was viele Menschen haben und bei dem man nicht gleich in eine Schublade mit Amokläufern oder Süchtigen gesteckt werden muss. Wenn man ganz normal spielt und seinem Alltag nachgeht, ist da doch nichts einzuwenden.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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