Galten Masern und Pocken nicht schon als ausgerottet?

vom 06.05.2019, 12:34 Uhr

Derzeit ist ja viel Unruhe im Land und die Impfpflicht wird ja in den Medien hoch und runter diskutiert. Schwerpunkte hierbei sind die Masern und Pocken, die seit Jahren wieder auf dem Vormarsch sein sollen. Aber, galten gerade die Masern und Pocken nicht schon mal nahezu als ausgerottet? :think: Was könnte man denn als Ursache für einen derartigen Anstieg sehen, dass landesweite Schutzimpfungen angeordnet werden müssen? Beunruhigt euch solch ein Anstieg an Infektionskrankheiten?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Zu meiner Kindheit gab es die Masern noch. Ich selber und auch meine Schwester hatten Masern. Dann gab es die Impfung und ich kenne in der Generation meiner Kinder keinen, der nicht geimpft wurde. Und ich kenne auch in dieser Generation keinen, der Masern bekommen hat. Ich denke, dass diese Krankheit auch wirklich nur noch sehr selten zum Ausbruch kam.

Die Pocken, also die ostafrikanischen schwarzen Pocken oder auch Blattern genannt, sind in Deutschland eigentlich nicht mehr vertreten. Nur die Windpocken und die gab es immer schon und die sind auch noch nicht ausgestorben. Meine Kinder hatten die Windpocken und da gab es noch keine Impfung dagegen. Bei den schwarzen Pocken kenne ich kein Fall. Damals wurde auch, so viel ich weiß, in meiner der Kindheit dagegen geimpft. Bei meinen Kindern gab es diese Impfung schon nicht mehr, weil sie angeblich ausgerottet gewesen sind.

Der Vormarsch dieser Infektionskrankheiten sind durch die Flüchtlinge entstanden. So wurde es im Radio gesagt. Sie kommen aus Gegenden, wo diese Impfung nicht gewesen ist und bringen diese Infektionskrankheiten ins Land. Dagegen hilft dann auch nur flächendeckende Impfung.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Der Vormarsch dieser Infektionskrankheiten sind durch die Flüchtlinge entstanden.

Ich denke, das ist nicht der einzige Grund. Auch generell die stark zugenommene weltweite Mobilität der Menschen und Güter (z.B. Tourismus, Schiffe, Fracht, Geschäftsreisen) bringen Krankheiten nach Europa, die es hier in den letzten Jahrzehnten nicht mehr gegeben hat. Dazu kommt dann noch der Klimawandel, der mit steigenden Durchschnittstemperaturen das Überleben von krankheitsbringenden Insekten aus den tropischen Regionen begünstigt.

In Kombination mit einer neuen Impfskepsis führt das dann dazu, dass sich etliche Krankheiten wieder gut bei uns ausbreiten können.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Der Vormarsch dieser Infektionskrankheiten sind durch die Flüchtlinge entstanden. So wurde es im Radio gesagt. Sie kommen aus Gegenden, wo diese Impfung nicht gewesen ist und bringen diese Infektionskrankheiten ins Land. Dagegen hilft dann auch nur flächendeckende Impfung.

Welche Krankheiten bringen die denn bitte mit ins Land? Die Pocken? :lol: Die sind ausgerottet, den Erreger gibt es nur noch in Laboren. Wenn also niemand eine Biowaffe entwirft und auf die Welt loslässt, dann passiert nichts. Auch Flüchtlinge bringen die nicht mit.

Es gibt lediglich noch Tierpocken, von denen einige auch den Menschen als Fehlwirt befallen. Aber dafür braucht man keine Flüchtlinge, Katzenpocken, Mäusepocken und Kuhpocken holt man sich locker hier. Lediglich die Affenpocken kommen aus Afrika, allerdings hatten wir davon in Europa im Vergleich zu den heimischen Arten kaum nennenswerte Zahlen und die kann auch ein Urlauber mitbringen.

Masern waren hierzulande nie ganz weg. Und bei Windpocken brauchen wir nun auch kleine Flüchtlinge. Denn vor Einführung der Impfung hatten wir 750.000 Fälle pro Jahr- Heute sind es zwar weniger, aber von einer Ausrottung ist nicht auszugehen, denn unsere Nachbarn in der Schweiz empfehlen die Impfung nur für Jugendliche zwischen 11 und 15 Jahren, die die Krankheit noch nicht hatten. Da man normalerweise früher erkrankt, sind die Windpocken dort noch weit verbreitet.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich habe noch nie gehört, dass Masern als ausgerottet gelten, aber der Pockenvirus existiert wohl tatsächlich nur noch im Labor. Soweit ich weiß wird deshalb auch gar nicht mehr gegen Pocken geimpft weil es schon seit Jahrzehnten keinen Pockenfall mehr gegeben hat.

Der letzte Masernausbruch in meiner Region wurde mal wieder aus einer Privatschule gemeldet, Waldorf oder so etwas in der Art. Und wenn man dann gehört hat, was die Eltern teilweise für einen Schwachsinn von sich gegeben haben, wundert es überhaupt nicht, dass sich in dieser Schule der Masernvirus sehr wohl fühlt.

Und nein, da kommen sicher keine Flüchtlinge hin. Das waren alles weiße, privilegierte Eltern, die wahrscheinlich nur Bio kaufen aber ihre Kinder mit dem fetten SUV zur Schule kutschieren.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Masern konnten auch noch nie ausgerottet gewesen sein. Denn die ersten Impfungen kamen im Osten Deutschlands 1970 zum Einsatz. Erst 1973 kam die Impfung auch in die Bundesrepublik. Und in der Zeit kann keine Krankheit ausgerottet werden, zumal sich nie alle Menschen haben impfen lassen. Aber dennoch ist diese Krankheit nicht mehr so oft ausgebrochen durch die Impfungen. Da war sie aber immer. Und nun, wo viele Impfgegner und Impfskeptiker die Leute verrückt machen kommt es immer häufiger vor, dass die Masern ausbrechen. Auch hier in der Gegend wurden schon einige Fälle gemeldet.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


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