Gab es bei euch Protestdemos nach den Wahlen gegen die AFD?

Hier in der Kreisstadt gab es gestern große Protestdemonstrationen gegen die AFD. Auch im Fernsehen habe ich gesehen, dass wohl jede größere Stadt solche Protestdemonstrationen hatte. Das Wahlergebnis für die AFD war ja sehr hoch und manche haben nun wahrscheinlich doch Angst, weil die AFD nun auch im Bundestag was zu sagen hat. Findet ihr solche Demonstrationen gegen eine Partei, speziell der AFD legitim und habt ihr vielleicht selbst mitgemacht? Was denkt ihr muss man nun durch die AFD befürchten? Was ist eure Meinung dazu?

Ich glaube, dass bei uns wirklich kaum einer auf die Straßen ging. Denn auch wenn nur 11,76 Prozent in Essen im Schnitt die AFD gewählt haben, ist der O-Ton auch bei anderen Wählern eigentlich, was die Ausländerproblematik wie Gewalt, Drogen, Clanbildung & Co in Essen angeht, mittlerweile enorm hart und gleich. Gleichwohl hier nicht jeder die AFD gewählt hat, weiß man, dass alle das Problem kennen. Auch die langjährigen Rentner, die SPD bei uns wählen, beschweren sich darüber!

Die Linken haben aber dazu bei uns aufgerufen, aber ob dem jemand gefolgt ist? Davon habe ich im Augenblick jedenfalls noch nichts gehört. Kann sein, muss aber nicht. Sagen wir so, ich habe davon nichts gehört und auch in meiner Umgebung nichts gesehen oder von Kumpels, Arbeitskollegen etc vernommen. Ist auch gut so, weil ich das jetzige Protestverhalten absolut lächerlich finde.

In Duisburg, Essen oder Gelsenkirchen hat sie teilweise in Stadtteilen über 20 Prozent geholt, das muss man akzeptieren und vielleicht auch endlich mal Ernst nehmen. Es wurde eine freie Wahl genutzt und jetzt wird dagegen demonstriert, weil natürlich jetzt jeder AFD-Wähler rechts ist. Das zeigt nur, was in Deutschland wahrhaftig falsch läuft und zu welcher Spaltung es mittlerweile deutschlandweit gekommen ist.

Die Wahl ist beendet, die AFD drin und daran ändert ein rumgeheule der Demo gar nichts. Freut mich für die Leute, wenn sie womöglich der doofen Grünen ihre Stimme gegeben hat oder Mutti-Merkel, ich jedenfalls nicht! Ich habe es satt, was aus meiner Stadt wird, was Merkel teilweise eigenwillig entscheidet, wie man behauptet, den Deutschen geht es gut und immer mehr Obdachlose Jugendliche zu sehen sind, Rentner die Pfandflaschen sammeln und mehr.

Ich erhoffe mir von Frau Weidel sehr viel! Frau Weidel ist mein O-Ton im Moment. Ich hoffe, dass sie einiges in der AFD noch aufräumen kann. Denn einiges wie der Gauland geht da nun einmal nicht. Guido Reil ist auch ein äußerst netter Mensch, den kennen wir Essener schon zu Zeiten der SPD und da hat der dieselben Sätze gesagt, aber da wollte sie ja keiner hören. Selbst Schuld!

Können alle protestieren, wie sie wollen, es wird nichts ändern! Sie ist im Bundestag, das hat man zu akzeptieren, weil es das demokratische Verständnis eben ist, genau das akzeptieren zu können. Ich muss die Merkel-Wähler oder Grünen-Wähler ja auch akzeptieren, ob ich es kapiere oder verstehen will, bleibt nebensächlich.

Ich habe nichts von Protesten mitbekommen und finde das auch ehrlich gesagt unangebracht. Aktuell sind die Neo-Nazis im "besorgter Bürger" Mäntelchen eine Partei, die in Deutschland zugelassen ist, egal, was man nun persönlich von ihnen hält. Wenn man ein demokratisches System befürwortet, muss man auch akzeptieren, dass Parteien gewählt werden, die man selber nicht wählen würde.

Die AfD wird doch eh total überbewertet und bekommt viel zu viel Aufmerksamkeit. Sie wird den Weg aller Protestparteien gehen und an der realen Politik scheitern. Der Verein zerlegt sich ja schon selbst bevor er überhaupt in den Bundestag eingezogen ist. Das wird sicher amüsant werden, wesentlich amüsanter als die letzten vier Jahre einschläfernder großer Koalition.

Befürchtungen habe ich keine, denn wie gesagt, wir leben in einer funktionierenden Demokratie. Der Gauland und die zickige Weidel werden da nur Randerscheinungen sein, die nichts auf die Reihe bekommen werden, genau wie alle anderen vor ihnen.