Für Überstunden Einkaufsgutscheine statt Geld bekommen?
Eine Bekannte von mir arbeitet in einem Feinkostmarkt und sie muss dort leider auch sehr häufig Überstunden machen. Immer wieder fallen Mitarbeiter aus oder es gibt unvorhergesehene Probleme, so dass man sie bittet länger zu bleiben. Meine Bekannte hat grundsätzlich auch gar nichts dagegen, allerdings bekommt sie für diese Überstunden kein Geld, sondern nur Einkaufsgutscheine.
Damit kann sie aber nicht besonders viel anfangen, denn viele Dinge die in diesem Feinkostmarkt verkauft werden sind nicht unbedingt für den täglichen Verzehr geeignet. Meine Bekannte hat auch kleine Kinder und könnte für diese nichts in diesem Markt finden. Deswegen weiß sie nicht so recht, was sie damit machen soll.
Fändet ihr es gut, wenn ihr Einkaufsgutscheine anstelle von Geld für eure Überstunden bekommen würdet? Ich denke nicht, dass mir das passen würde. Ich würde auf jeden Fall versuchen mich dagegen zu wehren. Wie seht ihr das?
Ich finde das dreist. Immerhin hat man ja für Geld gearbeitet und nicht für einen Gutschein. So einen Gutschein kann man schon aus Dank geben, wenn der Arbeitnehmer eben extra länger geblieben ist, aber ich finde nicht, dass das einen anständigen Lohn ersetzt und gerade Überstunden sollten dann auch wertgeschätzt werden. Ich würde mit so einem Gutschein auch nicht zufrieden sein und mich beschweren.
Also ich würde entweder darauf bestehen, dass ich ab einer gewissen Anzahl von Überstunden einfach die Stunden abfeiern könnte und somit mehr bezahlten Urlaub bekäme oder aber ich würde darauf bestehen, dass ich die Überstunden bar ausgezahlt bekomme und nicht in Form von Gutscheinen.
Diese Nummer mit den Gutscheinen empfinde ich persönlich als ziemlich unverschämt und dreist und ich würde mich dagegen entschieden zur Wehr setzen. Entweder die bezahlen mich anständig oder ich gehe, aber alles gefallen lassen würde ich mir nicht.
Ich finde es absolut nicht in Ordnung, wenn man für Überstunden nur Gutscheine bekommt und kein Geld oder Freizeit. Ich würde das so einfach nicht akzeptieren wollen und würde entweder die Überstunden als Freizeit ausgeglichen haben wollen oder eben Geld dafür bekommen, aber keinen Gutschein.
Wenn es wenigstens noch ein Gutschein wäre, mit dem man viel anfangen kann, wie vielleicht ein Tankgutschein, dann würde ich noch nicht viel sagen, aber ein Gutschein für das eigene Geschäft, in dem man arbeitet, finde ich doch dreist. Vor allem dann, wenn man dort nichts findet, das man für den Gutschein kaufen kann, dann wüsste ich auch gar nicht, was ich mit dem Gutschein machen sollte und wäre ganz klar für eine Alternative.
Bei vielen Überstunden liegen die Beträge der Gutscheine sicherlich über der Bagatellgrenze von 44 Euro monatlich. Denn das wären selbst beim Mindestlohn nur 5 Stunden. Es ist eine Frechheit, wenn die Arbeit nicht bezahlt wird.
Aber dass dann auch noch auf eine nicht erhaltene, weil nicht nutzbare Vergütung Steuern und Sozialabgaben anfallen, das schlägt dem Fass den Boden aus.
Die Gutscheine sind sicher eine einfache und günstige Lösung für den Arbeitgeber, um die Überstunden zu vergüten. Aber wirklich fair finde ich das auch nicht, gerade wenn die Angestellten mit den Gutscheinen nichts anfangen können.
Ich würde da auch mal mit dem Vorgesetzten sprechen und schauen, ob es da nicht eine andere Möglichkeit gibt. Ich kenne da leider die rechtliche Lage nicht, aber da würde ich mich dann doch vorab mal schlau machen.
Es ist doch weit verbreitet. Gutscheine und solche Dinge dürfen vom Arbeitgeber jeden Monat in Höhe von 44 Euro ausgegeben werden, ohne das darauf Abgaben und Steuern fällig werden. Auf Überstunden die bezahlt werden werden diese fällig und damit schmälert es den Gewinn vom Arbeitgeber und wer will das schon? Auch Arbeitnehmer können davon profitieren, wenn sie ohnehin dort einkaufen und ob ich 44 Euro im Monat Steuerfrei bekomme oder darauf noch Abgaben zu leisten sind, macht schon einen Unterschied.
Entsprechend kann man es so und so sehen, es ist sicherlich nicht die feine Art wenn man es nur darüber handhabt denn bei einer großen Summe von Überstunden überschreitet man auch schnell die 44 Euro. Ist es nur gelegentlich und die Mitarbeiter würden das auch wirklich nutzen können, da sie dort immer einkaufen, dann ist das wieder etwas anderes.
Kennen tue ich das auch vom Roten Kreuz. Dort wurde man auch für seine Tätigkeiten mit Gutscheinen bezahlt und bekam dann für seine Zusatzfunktionen einen Gutschein mit 30 Euro für das Kaufland. Im Endeffekt wurde man dort behandelt wie der letzte Depp der Hartz4 Gutscheine hatte und es gab immer Stress diese einzulösen. Bargeld wäre mir da auch lieber gewesen, selbst mit den Abzügen und Steuern auch da ich mit den Gutscheinen nichts anfangen konnte, da ich dort nie im Kaufland eingekauft habe.
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