Für Spracheinstufung üben?

Eine Bekannte von mir möchte nächstes Semester einen Sprachkurs belegen und dafür muss sie ihren Kenntnisstand erstmal einstufen lassen. Dazu steht ein Onlinetest für sie bereit, den sie ausfüllen muss. Das Ergebnis das sie in diesem Test erzielt ist verbindlich und sie kann ihn nicht nochmals wiederholen. Sie hat dann nur die Möglichkeit einen Kurs zu belegen der dem entsprechenden Testergebnis entspricht und keinen anderen.

Da sie seit dem Abitur nur noch wenig Englisch genutzt hat, möchte sie sich nun auf den Test vorbereiten. Dazu füllt sie diverse Lückentexte aus, die Zwecks Übung im Internet zu finden sind. Sie erhofft sich dadurch ein besseres Ergebnis und eine bessere Einstufung. Meiner Meinung nach hat es aber keinen Sinn für einen solchen Einstufungstest zu üben, denn dadurch könnte das Ergebnis verfälscht werden. Möglicherweise wird sie dann besser eingestuft und muss einen Kurs belegen, dem sie gar nicht gewachsen ist. Wie findet ihr das? Würdet ihr für einen solchen Test üben?

Ich finde das auch ziemlich unlogisch und hoffe, dass deine Bekannte damit nicht auf die Nase fällt. Ich persönlich würde mich eher schlechter einstufen lassen als besser. Ich würde also nicht für so einen Test lernen wollen.

Englisch beispielsweise hatte ich das letzte Mal in der Oberstufe, also wäre ich sehr dankbar, wenn ich dann etwas "schlechter" eingestuft werden würde, damit ich mache Sachen wiederholen kann. Wenn der Kurs gut gelaufen ist, kann man ja immer noch den Folgekurs dranhängen. Er läuft ja nicht weg.

Wenn sie jetzt lernt um besser eingestuft zu werden, dann kann das auch nach hinten losgehen und sie überfordern, sodass sie ihre Note versaut, was nicht so gut wäre.

Ich denke, da muss man sich einfach selber ein bisschen einschätzen können. Gut, sie hatte lange kein Englisch mehr, aber wenn sie weiß, dass sie eine gewisse Begabung zum Spracherwerb hat und da schnell wieder aufholen kann, wäre eine niedrigere Einstufung vielleicht doch falsch.

Es kommt auch auf ihre Motivation an. Immerhin lernt sie jetzt schon für diesen Einstufungstest. Wenn sie dann für den Kurs auch so viel Zeit und Mühe opfert, wäre der Kurs mit der niedrigeren Einstufung vielleicht schnell zu einfach. Zu einfach kann auch demotivierend sein und dann lässt man so eine Sache schnell wieder schleifen.

Eine weitere Frage ist, was sie mit dem Kurs generell erreichen will. Hat sie unendlich viel Zeit oder braucht sie ein besseres Englisch für einen Job oder hat sie irgend ein anderes Ziel?

Ich persönlich gehe bei so etwas auch immer den einfacheren Weg, gehe auf Nummer Sicher. Aber das ist nicht für jeden die bessere Lösung.

Als ich studiert habe, mussten wir alle eine Fremdsprache erlernen und für die meisten war das Englisch. Da gab es auch einen Einstufungstest, der darüber entschied, ob wir in den Basiskurs oder in den Fortgeschrittenenkurs kommen. Ich wollte gerne in den Fortgeschrittenenkurs und habe dafür am Tag vorher nochmal ein wenig Grammatik geübt.

Ich kam dann auch in den Fortgeschrittenenkurs, aber den Lehrer dort fand ich ganz furchtbar. Daher bin ich dann freiwillig in den Grundkurs gegangen, habe den absolviert und hatte damit auch wenig Mühe, weil er für mich eigentlich zu leicht war. Dann habe ich einen Fortgeschrittenenkurs bei einem anderen Englischlehrer an der Uni besucht und noch verschiedene Modulkurse in Englisch und aus der Sprache dann mein Zweitstudium gemacht.