Für Paketannahme von Nachbarn Geld verlangen?

vom 04.12.2016, 21:25 Uhr

Eine Freundin hat mir neulich etwas erzählt, was ich schon sehr ungewöhnlich fand. Eine Nachbarin hat für sie ein Paket angenommen, weil meine Freundin gerade nicht zu Hause war. Üblicherweise lässt sie sich die Pakete zur Arbeit schicken, aber dabei war das nicht so einfach möglich. So fand sie dann den Zettel im Briefkasten vor und ging zu ihrer Nachbarin, um das Paket abzuholen. Dabei sagte die Nachbarin dann, dass sie auch gerne einen Euro von meiner Freundin hätte, weil sie dem Paketboten immer ein Trinkgeld gibt.

Meine Freundin war erst einmal fassungslos, weil sie mit so etwas nicht gerechnet hat. Aber sie hat dann der Nachbarin kein Geld gegeben, weil sie es nicht eingesehen hat. Sie meinte zu ihrer Nachbarin, dass sie sicher kein Geld gibt, weil sie das schon selber entscheiden möchte, wem sie ein Trinkgeld gibt. Die Nachbarin ist nun entsprechend sauer, aber ich kann meine Freundin verstehen.

Ich denke, dass ich ähnlich reagiert hätte. Wenn ihr dem Paketboten immer ein Trinkgeld geben würdet, würdet ihr das auch bei Paketannahme für den Nachbarn machen und von diesem dann das Geld verlangen? Wenn ihr bei der Abholung damit überrascht würdet, würdet ihr dem Nachbarn dann das Geld geben, um vielleicht auch einen Streit zu vermeiden, oder würdet ihr das auch gar nicht einsehen und nicht bezahlen?

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Bei der Überschrift dachte ich schon, die Nachbarin hätte für die harte Arbeit des Paketannehmens für sich Geld haben wollen. Das fände ich wirklich richtig dreist. Wenn das so hart ist, sollte man das Paket einfach nicht annehmen. Dass sie aber das Trinkgeld zurück haben will, finde ich viel, viel weniger krass. Daher bin ich im Moment eher gütig gestimmt. :D

Natürlich ist es ihre Entscheidung, ob sie dem Paketboten Trinkgeld gibt. Aber das ist ja recht nett. Von daher würde es mir schwerfallen, da total dagegen zu sein. Außerdem würde ich wegen einem Euro definitiv keine Diskussion anfangen. Mit Personen, mit denen man irgendwie klarkommen muss, weil man ihnen zwangsläufig hin und wieder begegnet.

Selber gebe ich Paketboten kein Trinkgeld und würde dann auch keinen Euro von den Nachbarn wiederverlangen. Ich denke, es geht auch weniger um den Euro. Wenn man so "reich" ist, den jedes Mal als Trinkgeld zu geben, könnte man ihn auch ein Mal für einen Nachbarn übernehmen. Ich denke, letztlich geht es ihr wohl doch darum, dass sie der Nachbarin diese Gefälligkeit getan hat.

Jedenfalls würde ich hoffen, dass es das letzte Mal war, dass diese Nachbarin ein Paket angenommen hat. Und sie wohl auch. Daher würde ich ihr einfach sagen, dass es unnötig ist, weil man das Paket ohne Probleme in der Filiale abholen kann.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich sehe es als ein Problem der Nachbarin, wenn sie dem Paketboten das Trinkgeld immer gibt und auch wenn das Paket nicht an sie gerichtet ist. Sie kann doch nicht ernsthaft erwarten, dass ihr jemand diese Kosten erstattet zudem noch nicht einmal ein Nachweis darüber vorliegt, dass sie auch wirklich das Trinkgeld gegeben hat.

Nachher versucht sie sich doch für die "schwere" Arbeit etwas dazu zu verdienen und steckt die 5 Euro die sie verlangt selbst ein. Von mir würde sie das jedenfalls nicht erstattet bekommen, schon gar nicht wenn das ohne vorherige Absprache eigenmächtig von ihr Entschieden worden ist und auch kein Nachweis über das geleistete Trinkgeld besteht.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich würde da auch kein Geld geben wollen, wenn ich ehrlich bin. Immerhin gebe ich den Paketboten nie Trinkgeld, weil ich das nicht einsehe. Gerade dann, wenn ich vor Weihnachten viel bei Amazon bestelle und da ständig Pakete ankommen, würde ich ja arm werden mit dem Trinkgeld. Aber auch sonst, wenn ich wenig bestelle, sehe ich es einfach nicht ein.

Wenn die Frau immer Trinkgeld gibt, dann ist es ihre Sache, aber ich fände es auch nicht gerade fair, mich dazu zu zwingen, das dann auch tun zu müssen. Da hätte sie einfach kein Trinkgeld geben dürfen oder bei mir dann einfach vorher nachfragen müssen, ob das in Ordnung so ist. Aber sie kann ja schlecht erwarten, das selbst zu entscheiden und dann später einfach Geld von mir verlangen.

Ich würde nie Geld von meinen Nachbarn verlangen, wenn ich ihre Pakete annehme. Das würde ich weder für die "Arbeit" an sich machen, noch wegen dem Trinkgeld. Ich finde nicht, dass sich das gehört, einfach so Geld von den Nachbarn zu verlangen für eine Sache, die sie nicht einmal selbst entschieden haben.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich sehe das auch sie wie meisten hier. Es ist ja kein "Muss" dass die Nachbarin dem Paketboten ein Trinkgeld geben musste. Wenn sie meint, ein Trinkgeld geben zu müssen, dass muss sie das auch selbst finanzieren. Da finde ich es schon frech dies dann von der Person zurückzufordern für die das Paket angenommen wurde.

Da kann ich gut nachvollziehen, dass sich deine Freundin weigert der Nachbarin das Trinkgeld zu erstatten. Ich glaube, dass ich da auch sehr überrascht gewesen wäre und gesagt hätte, dass ich nie ein Trinkgeld geben würde und es deswegen auch nicht einsehe. Man könnte nun auch als Nettigkeit den Euro an die Nachbarin geben, aber dann eben sagen, dass man zukünftig so etwas nicht mehr wünscht, aber das würde ich auch irgendwie nicht einsehen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich finde es ziemlich frech und unverschämt, wenn man Trinkgeld gibt für jemand anderes, ohne dass dieses Trinkgeld überhaupt erlaubt worden ist und dann das Geld vom Paketeigentümer wieder zurück verlangt. Also bei mir hätte die Dame Pech gehabt, ich würde in dieser Situation nicht einsehen, warum ich da Trinkgeld geben sollte. Ich gebe Postboten grundsätzlich kein Trinkgeld und ich hätte ja auch keine Garantie, dass die Dame sich das nicht in die eigene Tasche steckt und dem Postboten tatsächlich was gegeben hat. Nachher ist das nur eine Masche um das eigene Budget etwas aufzubessern.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich würde solche Späße gar nicht erst anfangen. Die Nachbarin wollte Trinkgeld geben und dann ist das eben so. Das würde ich ihr dann doch nicht wiedergeben, weil ich das ja so nicht gewollt habe und die Nachbarin durchaus selber entscheiden kann, was sie mit ihrem Geld machen möchte. Ich denke, wenn man damit anfängt darf man betreffender Nachbarin dann kurze Zeit später Geld für die Annahme geben, das ist einfach nur dreist, was sie da verlangt.

Ich hätte das so auf keinen Fall gegeben und hätte ihr dazu auch etwas gesagt. Wobei es ja immer noch die Nachbarin ist und man danach wahrscheinlich kein angenehmes Klima mehr hat im Haus, was natürlich schade ist, aber man sollte sich dennoch nicht finanziell ausnutzen lassen. Sie hat ja auch keinen Nachweis über das Geben von Trinkgeld in dem Moment.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Erstens ist es die Nachbarin, die sich dazu entschlossen hat, dem Paketboten Geld als Trinkgeld zu geben und nicht die Person, die das Paket bekommt. Sie musste niemanden Trinkgeld geben und ist deswegen auch nicht in der Position, dieses von der Nachbarin zurückzufordern. Wo kommen wir denn langsam hin? :wall:

Sie muss genau so wenig das Paket annehmen und hat es freundlicherweise getan. Wenn sie mal eine selbstgebackene Tüte Plätzchen zu Weihnachten bekommt, hat das zu reichen. Ich würde der ganz klar einen Vogel zeigen, wenn die von mir das Trinkgeld zurück verlangen würde oder so. Solche Witzeleien fange ich erst gar nicht an. Abgesehen davon, lässt sie beim nächsten mal dann wieder 1€ Trinkgeld springen und behauptet, dass es dieses mal 5€ waren? Wer weiß das schon!

In meinen Augen ist das annehmen eines Pakets eine nette Gäste. Doch Geld gibt es nicht. Nicht im geringsten oder im Leben. Es ist nicht mein Problem, wenn sie dem Fahrer Trinkgeld gegeben hat. Das ist ihres! Ich mache das generell auch nicht. Auf gar keinen Fall hätte die Dame von mir das Trinkgeld zurückbekommen.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^