Für offiziellen Anlass bereits angeschnittenen Kuchen geben?

vom 03.05.2017, 13:19 Uhr

Am Wochenende fand eine Maifeier in unserer Gegend statt, die durch die örtliche Feuerwehr ausgerichtet wurde. Um diese zu unterstützen, haben dann viele Frauen und auch die Frauen der Feuerwehrleute Kuchen gebacken. Dieser sollte dann auf der Feier auch verkauft werden.

Allerdings kam es dann auch vor, dass eine Frau einen Kuchen brachte, bei dem schon ein Viertel heraus geschnitten war und fehlte. Das sah schon irgendwie etwas komisch aus und mir wäre es doch unangenehm gewesen, einen bereits angeschnittenen Kuchen für so eine offiziellen Anlass abzugeben. Ich finde das durchaus machbar, wenn man innerhalb der Familie Kuchen essen möchte und dann schon vorher etwas von dem Kuchen abgezweigt hat.

Es gab auf der Feier sogar einige Frauen, die sich regelrecht darüber aufgeregt haben, dass da ein Kuchen gebracht wurde, bei dem schon ordentlich etwas fehlte. Ich fand das doch übertrieben, denn es ist ja immer noch eine freiwillige Sache für die Feier Kuchen zu backen. Nur weil ich da lieber einen kompletten und unberührten Kuchen abgebe, muss das ja nicht bei jedem so sein.

Würdet ihr für einen offiziellen Anlass einen Kuchen geben, der bereits angeschnitten wurde und bei dem schon ein gutes Stück fehlt? Würdet ihr euch darüber aufregen, wenn ihr so etwas sehen würdet? Oder findet ihr es verständlich, dass man sich auch selbst ein bisschen von dem Kuchen abzweigen möchte?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:Würdet ihr für einen offiziellen Anlass einen Kuchen geben, der bereits angeschnitten wurde und bei dem schon ein gutes Stück fehlt? Würdet ihr euch darüber aufregen, wenn ihr so etwas sehen würdet? Oder findet ihr es verständlich, dass man sich auch selbst ein bisschen von dem Kuchen abzweigen möchte?

Wer sagt denn, dass die Frau den bereits angeschnittenen Kuchen selbst gegessen hat? Vielleicht hat ihr Mann nicht widerstehen können oder vielleicht kam der Sohn hungrig von der Schule und hat sich erst einmal ein mächtiges Stück Kuchen gegönnt.

Was will man in so einer Situation machen? Auf den letzten Drücker einen Kuchen backen? Das dauert aber zu lange, dann muss man die anderen Personen auf der Feier warten lassen. Schnell in den Supermarkt rennen und einen gekauften Kuchen kaufen, bei dem jeder sieht, dass er nicht selbst gemacht ist?

Man sollte die ganze Situation mit Humor nehmen: Anscheinend ist der Kuchen so gut, dass er sofort gegessen werden muss, weil keiner die Finger davon lassen kann. Von den Gästen weiß aber auch niemand, ob schon vor ihrer Ankunft ein Stück von dem Kuchen verkauft wurde. Ich glaube nicht, dass die Bäckerin selbst von ihrem Kuchen so viel abschneiden würde.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also ich finde die Reaktion der anderen sehr übertrieben. Natürlich macht man das eigentlich nicht. Aber andererseits gibt es Gründe weshalb man das macht. Außerdem finde ich, wenn ich mir die Arbeit mache und einen Kuchen spende, dann möchte mein Mann vielleicht auch ein Stück probieren ohne dass er mitkommt. Eine Alternative ist hier zum Beispiel auch, dass man bei Blechkuchen den Kuchen aufschneidet und alles auf eine andere Platte legt. So kann man unbemerkt ein Stück oder 2 rausnehmen und die Daheimgebliebenen haben auch etwas davon.

» Kathili20 » Beiträge: 11 » Talkpoints: 1,84 »



Ich wusste nicht, dass ein Feuerwehrfest ein offizieller Anlass ist. Bei uns verkauft die freiwillige Feuerwehr auch zu diversen Anlässen Kuchen und bisher habe ich dort nur angeschnittene Kuchen gesehen. Versteht sich eigentlich von selbst, denn man verkauft den Kuchen ja stückweise und muss so zwangsläufig das Messer ansetzen. Was ich aber damit sagen will - außer den tratschenden Frauen wird überhaupt niemand gesehen habe, dass der Kuchen schon angeschnitten war. Aber es gibt eben Leute, die jede Gelegenheit nutzen um über andere her zuziehen.

Ich habe mal zwei halbe Kuchen gespendet, die anderen Hälften gingen an die Geburtstagsfeier meiner Mama und habe darin nun kein Problem gesehen. Ich fand es gut, dass ich so jeweils zwei verschiedene Kuchen anbieten konnte und es hat auch niemand eine dumme Bemerkung gemacht. Ansonsten wäre das eh das letzte Mal gewesen, dass ich einen Kuchen gebacken hätte. Das sollte man sich vielleicht auch überlegen, bevor man über andere herzieht. Mit so einem Verhalten wird man seine freiwilligen Helfer sehr schnell los.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich denke, dass es für die Feuerwehr-Frauen wohl freiwillig ist, dass sie Kuchen mitbringen. Und ich finde es sehr anmaßend, wenn man sich aufregt, wenn der Kuchen nicht mehr ganz ist. Man soll froh sein, dass sie überhaupt was mitgebracht hat. Besser als gar nichts. Ich hätte den Kuchen wohl ganz aufgeschnitten und dann auf eine Platte die einzelnen Stücke mit einer Lücke gelegt oder ich hätte Muffins gebacken. Denn man muss wohl mit solch ungehobelten Menschen rechnen, die sich darüber aufregen, wie man hier sieht.

Das Feuerwehrfest sehe ich nicht als offiziellen Anlass an. Dort werden Kuchenstücke verkauft, wo der Erlös dann für die Feuerwehrleute ist. Das ist nichts anderes als wenn man etwas spendet und wenn ich eben nur 3/4 Kuchen spende und keinen ganzen Kuchen ist es mir überlassen. Man soll froh sein, wenn man was gibt. Und meist sind es dann noch die Leute, die gar keinen Kuchen mitgebracht haben, die sich dann beschweren. Und ich wette, dass keiner der Dorftratschen der Frau das ins Gesicht gesagt haben.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich finde es auch übertrieben, sich darüber aufzuregen, dass ein Kuchen mitgebracht wurde, von dem bereits ein Stück gefehlt hat. Zum einen war es ein freiwilliges Mitbringsel, weswegen man der Dame schon einmal danken kann, dass sie sich überhaupt die Mühe gemacht hat, etwas beizusteuern. Zum anderen hat die Frau die Zutaten und die Zeit zum Backen selbst aufgebracht und sollte daher doch auch das Recht haben, zumindest ein Stück des Kuchens zu probieren oder für ihre Familie zu behalten. Man backt ja auch nicht alle Tage eine aufwändige Torte, und wenn nicht gerade eine Feier ansteht und viele Gäste erwartet werden, lohnt es sich für eine kleine Familie oftmals gar nicht, einen Kuchen nur für sich selbst zu machen. Und so, wie es klingt, war sie ja nicht die einzige, die Kuchen mitgebracht hat - also dürfte es auch nicht an Nascherei gemangelt haben.

Natürlich sieht es vielleicht etwas seltsam aus, wenn neben 10 unangetasteten Torten plötzlich eine steht, die zu einem Viertel fehlt. Aber solange man das Stück sauber und mit einem Messer herausgetrennt und nicht mit den Fingern darin herumgematscht hat, würde mich das nun nicht stören. Alternativ hätte man in einem solchen Fall auch die komplette Torte schon mal in vorportionierte Stücke schneiden und diese dann ein wenig auf der Tortenplatte herumrücken können, sodass der fehlende Teil gar nicht mehr auffällt. Oder man macht, wenn man von vornherein plant, einen Teil des Kuchens zurückzubehalten, einen Blech- oder Kastenkuchen, wo sich Stücke leichter entfernen lassen, ohne dass sichtbare Lücken bleiben.

Nichtsdestotrotz fehlt mir für die Empörung hier das Verständnis. Es ist kein Verbrechen begangen worden; und wer sich daran stört, dass der Kuchen nicht mehr jungfräulich ist, der braucht meiner Meinung nach ja nicht davon zu essen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ein offizieller Anlass ist für mich auch etwas anderes. Wobei ich es auch sehr albern finde sich darüber aufzuregen, dass kein ganzer und intakter Kuchen mitgebracht wurde. Immerhin wird der Kuchen doch eh angeschnitten und wenn das Kind beispielsweise vorher Lust auf den Kuchen hatte, dann wird man nicht noch einen machen, sondern ihm ein Stück davon geben. Schlimm finde ich das nicht.

Es kann ja auch sein das die Dame einfach ein neues Rezept probiert hat und sich nicht sicher war ob der Kuchen gelungen ist. So lange man das Stück oder die Stücken aber schön abgeschnitten hat ist es doch vollkommen in Ordnung und sieht auch nicht weiter schlimm aus. Frauen, die darüber lästern haben wohl keine schlimmeren Probleme, nachvollziehen kann ich das nicht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kann das schon verstehen irgendwie. Denn wenn ein Kuchen gespendet wird, dann macht es schon einen Unterschied ob man daraus hinterher dann 9 Stücke schneiden kann oder 12 und diese verkaufen. Bei 12 Stücken Kuchen die verkauft werden können, fließt hinterher auch mehr in die Kasse ein als bei nur 9 Stücken, wenn man den Preis dafür dann nicht weiter höher ansetzt.

Zudem es auch nicht selten gefordert ist, dass ein ganzer Kuchen gespendet werden muss und diese Auflage wurde dann nicht erfüllt, wenn ich hinterher mit einem halben oder einem dreiviertel Kuchen dort stehe und diesen dann mit einbringe. Zwar ist das immer noch besser als keiner, aber dennoch eine Bevorzugung und nicht gleich gerecht für diejenigen, die einen ganzen Kuchen mitgebracht haben.

Wenn das Kind vorher Lust auf Kuchen hat, dann muss man das doch noch lange nicht erfüllen. Ein Kind muss auch lernen, dass es manchmal nicht alles für einen selbst bestimmt ist oder man macht einen weiteren Kuchen. Auch wenn man vorher einen anderen Anlass damit feiern möchte, denkt man doch vorher mit und macht dann einfach zwei oder wie schon genannt wurde, bringt dann zwei unterschiedliche Hälften eines Kuchens mit, welches immer noch ein ganzes ergibt und nicht nur ein dreiviertel.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Erstens ist das für mich kein offizieller Anlass und zweitens ist das wieder typisch Dorfhausfrauen dieses Verhalten. Für mich spielt es im Endeffekt auch keine Rolle, ob ein Stück vom Kuchen gefehlt hat oder nicht. Es ist doch nur wichtig, dass überhaupt etwas mitgebracht worden ist, was verkauft werden kann.

Soraes Kritik kann ich auch nur bedingt nachvollziehen. Mag sein, dass man dadurch weniger verkaufen kann und es damit Gewinneinbußen sind. Aber normalerweise geht bei so etwas ja nie der ganze Kuchen weg und es bleibt immer ganz viel übrig, was dann aufgeteilt und selbst gegessen werden muss. So viele Abnehmer werden sich für so viele Kuchen gerade auf dem Land auch nicht finden. Oder wollen die alle fressen bis sie nach Hause rollen können?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Wenn ich von solchen "Eklats" höre, bin ich immer nur einfach froh, nicht in so eine dörfliche Gemeinschaft eingebunden zu sein, wo einer auf den anderen aber ganz genau aufpasst. Solche Welten sind mir so fremd, dass ich immer nur negativ staune. Ja, so ist sie, die dörfliche heimelige Gemeinschaft, wo die Hälfte der weiblichen Bevölkerung den ganzen Tag zuhause ist und nicht anderes zu tun zu haben scheint, als sich über angeschnittenen Kuchen zu mokieren.

Und mal wieder war sicher keine dabei, die den anderen Tratschen den Mund gestopft hat und gesagt hat, sie sollten sich hier nicht so künstlich echauffieren, sodass sie sich alle gegenseitig schön hochschaukeln konnten. Wie man unschwer erkennen kann, finde ich die Aufregung über den nicht ganz vollständigen Kuchen absolut albern. Aber wie meine Oma jetzt gesagt hätte, wer keine Sorgen hat, der macht sich eben selber welche.

Es ist doch gar kein Problem, den Kuchen so auf der Platte zu arrangieren, dass eine größere Lücke gar nicht auffällt. Und als Käufer würde ich denken, dass das ja ein besonders tolles Backwerk sein müsse, wenn schon soviel fehlt. :mrgreen:

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


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