Für krankes Tier mehr Tierschutzgelder ausgeben, sinnvoll?

vom 16.05.2017, 12:41 Uhr

Bei einer Tierschutzorganisation aus dem Ausland habe ich schon ein paar mal mitbekommen, dass dort ein Hund behandelt wurde, der wirklich schwer krank war und bei dem die Heilungschancen wirklich schlecht standen. Dennoch wurde für das Tier um zusätzliche Spenden gebeten und alles versucht, den Hund zu retten. Leider war das Ende dann, dass der Hund gestorben ist, trotz aller Bemühungen.

Ich kann verstehen, dass man da wirklich jedem Tier helfen möchte. Aber bei einem so schwer kranken Tier, bei dem die Heilungschancen wirklich gleich Null sind, fällt das schon schwerer. Da fragt man sich, ob es sich nicht sinnvoller wäre, solche einem Tier unnötige Qualen zu ersparen und es lieber einschläfern zu lassen. Mit den Geldern könnte man dann ja einigen anderen Tieren helfen, die bessere Chancen haben und so könnte man sicher mehr Gutes tun.

Meint ihr, dass man für ein schwer krankes Tier mehr Gelder ausgeben sollte? Oder ist da besser, eine schwere Entscheidung zu treffen und einigen anderen Tieren mit der Summe zu helfen, die dann auch eine Chance auf Leben und eine Vermittlung haben? Wie seht ihr das?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ziel des seriösen Auslandstierschutztes ist unter anderem, der Bevölkerung vor Ort eine andere Einstellung zum Tier zu vermitteln. Die Verantwortung für Tiere endet eben nicht dann, wenn ein Tier unbequem oder nicht mehr nützlich ist. Das kann man aber wohl kaum glaubhaft einfordern, wenn man selbst ebenso selektiert. Es geht schließlich nicht darum, möglichst viele Tiere zu retten, sondern langfristig die Verhältnisse zu verbessern. Und das geht nur, wenn die Bevölkerung mitzieht.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Schon richtig so, aber die Spenden werden selten in dem Dorf und in diesem Land dann auch eingesammelt sondern stammen aus dem Ausland, wie aus Deutschland. Was soll die Bevölkerung davon lernen, wenn hinterher das Geld für die Behandlung die nicht erfolgreich war bringen? Sie lernen damit nur, es kommt jemand anderes der das dann schon übernimmt wenn mein Tier krank ist und auch das ist ein falsches Zeichen. Gleiches aber auch wenn du das Tier einschläfern lässt und damit selbst selektierst. Dennoch bei einer mehr als ungünstigen Prognose ist das vom ethischen her immer noch die bessere Wahl mit dem Einschläfern, anstatt lange Therapien und Qualen zu veranstalten nur damit die Bevölkerung etwas lernt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae, sie lernen und es verändert sich etwas. Nimm die Kampfhunde in einigen Staaten der USA und ich meine mit Kampfhunde wirklich kämpfende Hunde. Der Pit Bull hatte kaum eine Lobby und die Größen der Hundekämpfe konnten sehr ungestört agieren.

Nimm Michael Vicky, da wusste jeder, was los war. Aber das wurde übersehen, immerhin war er ein gefeierter Quarterback. Und misshandelte Pit Bulls haben niemanden interessiert. Die konnte man aus Langeweile erschießen, aufhängen oder anzünden. Strafen gab es keine.

Diese Hunde über Wochen und Monate zu flicken und das zu dokumentieren und öffentlich zu machen, war für die betroffenen Hunde eine Qual. Aber es hat für den entsprechenden Druck gesorgt. Und dieser Druck ist weiter nötig, damit die Leute nicht straffrei ausgehen.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



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