Für Kinderzimmer eine Wandfarbe verbieten?
Hin und wieder muss man renovieren und irgendwann auch mal das Kinderzimmer neu streichen oder tapezieren. Normalerweise haben die Kinder dann ein Mitspracherecht. Bei Bekannten wollte der Junge dann auch entscheiden, welche Farbe die Wände in seinem Jugendzimmer bekommen sollen. Er wollte einen Blauton, sah dann aber wohl ein Lila und wollte gerne das nehmen. Allerdings war der Vater dann dagegen und meinte, dass er doch einen Sohn hätte und dieser lieber den zuerst ausgesuchten Blauton nehmen sollte.
Eine Freundin von mir wollte damals ihr Zimmer in Schwarz streichen. Aber das haben ihr die Eltern dann verboten und sie musste sich eine andere Farben aussuchen. Im Nachhinein war meine Freundin dann ganz froh, dass ihre Eltern das Verbot ausgesprochen hatten.
Was haltet ihr davon dem Kind für das eigene Zimmer eine Wandfarbe zu verbieten? Meint ihr, dass das Kind da schon selbst entscheiden sollte? Gibt es eine Farbe, die ihr auch auf keinen Fall erlauben würdet? Oder wäre es euch egal, welche Farben das Kind aussucht?
Ich würde meinem Kind später keine Wandfarbe vorschreiben. Ich habe ein paar Jahre in einem gelben Zimmer verbringen müssen, weil meine Mutter die Wandfarbe so toll fand, ich selber hasse diese Farbe allerdings als Wandfarbe. Mitspracherecht hatte ich da aber keines, was ich bei meinen Kindern anders machen möchte. Mein Kind muss dann aber auch mit der Farbe leben.
Ich kann es tatsächlich verstehen, wenn Eltern den Kindern nicht jede Farbe erlauben. Ich habe selber nämlich früher ziemlich viele Wandfarben ausprobiert. Ich weiß, wie es ist, wenn man sich für eine extreme Farbe entscheidet und dann relativ schnell keine Lust mehr darauf hat. Und ich weiß auch wie oft man eine schwarze Wand überstreichen muss bis sie wieder weiß ist.
Auch ein großes Problem bei der Auswahl der Wandfarbe - sieht auf der Farbprobe total super aus, aber wenn man dann ein ganzes Zimmer davon hat sieht die Sache völlig anders aus und man würde am liebsten direkt wieder drüber streichen. Das muss man auch bedenken wenn sich das Kind für so etwas wie Lila begeistert.
Ich würde dem Kind jetzt kein hässliches Gelb aufs Auge drücken wenn es die Farbe überhaupt nicht mag, aber ich würde bei dem Wunsch nach Neopink einen dezenteren Rosaton vorschlagen oder nur eine Wand in Schwarz streichen anstatt das ganze Zimmer. Ich würde nach einer Lösung suchen, mit der alle leben können und die nicht dazu führt, dass man das Zimmer sehr bald wieder neu streichen muss.
Im ersten Fall geht es ja anscheinend um soziologische Geschlechtszuschreibungen, die einem Jungen vermitteln, dass seine Farbe das Blau ist und Lila unmännlich. So etwas finde ich albern. Wenn das Kind schwul werden sollte oder extrem metro, dann ist das eben so und man kann das durch Oktroyieren auch nicht verhindern.
Ganz grundsätzlich kann ich aber schon verstehen, wenn Eltern bei bestimmten Farben zumindest Bedenken anmelden und Gegenvorschläge machen. Als Teenie hatte ich auch einige Zeit mit dem Gedanken gespielt, mir die Wände total cool und gothic in Schwarz zu streichen. Zum Glück bin ich nach Rücksprache mit diversen Freundinnen davon abgekommen, denn damit wird man sicher nicht zufrieden.
Meine Eltern waren in solchen Dingen sehr liberal und hätten sicher gemeckert, aber es nicht per se verboten. Das hat dann auch dazu geführt, dass ich mir in der Grundschule mein Jugendzimmer im Laden aussuchen durfte und mein Wahl auf ein komisches gedecktes Grün gefallen ist. Beige und Braun wie bei allen waren mir da wohl zu profan. Einige Jahre später hätte mir genau diese Profanität besser gefallen.
Der Geschmack ändert sich ja auch mit der Zeit und Eltern kennen ihr Kind gut genug um zu wissen, dass sich der Geschmack ändern wird und dass die Entscheidung dann hinterher bedauert wird. So wollte ich mich mit 9 Jahren für eine bestimmte Tapete entscheiden, die mir allerdings verboten worden ist. Damals habe ich das nicht verstanden, im Nachhinein schon.
In dem Alter wollte ich nämlich eine Tapete mit Mickey Maus, Goofy, Pluto und dergleichen haben. Ich war damals absoluter Fan. Aber da meine Eltern eben wussten, dass mein Zimmer 10 Jahre lang nicht renoviert werden könnte aus finanziellen Gründen, wurde mir das verboten. Denn sie wussten, dass ich spätestens als Teenager mich für so ein Zimmer schämen würde, da sich der Geschmack geändert hat. Also wurde eine neutrale Tapete gewählt, was ich nie bereut habe. Man hat als Kind nicht immer die Weitsicht, was die Reichweite der Entscheidungen angeht.
Ich denke, dass man einem Kind bei der Farbwahl durchaus ein Mitspracherecht zugestehen sollte, ohne aber direkt alle möglichen Farben zu erlauben. Kinder wissen es einfach noch nicht so, wie schnell man sich an einer extremen Farbe dann auch wieder leid gesehen hat und etwas anderes möchte. Auch wenn ein Kind das nicht sofort einsieht, wird das mit der Zeit schon so sein, würde ich meinen.
Darum würde ich meinem Kind auch kein schwarzes Zimmer erlauben, meinem Kind die Farbe aber eben auch nicht direkt vorschreiben, sondern sagen, dass man das eben gemeinsam überlegt, was passen könnte und was dann letztendlich genommen wird. Egal wäre es mir also nicht, weil ich auch einfach keine Lust hätte, jedes Jahr neu zu streichen, weil das Kind sich an der Farbe einfach leid gesehen hat.
Ich möchte meine Zimmer generell in weiß halten, vielleicht bin ich da etwas eigen. Man hat am wenigsten Ärger, wenn man auszieht und die Farben übermalen muss, was einen immensen Aufwand bedeutet. Klar zieht man nicht alle Tage um. Allerdings war das bei mir aufgrund Arbeitsweg und anderen Umständen jetzt schon öfter der Fall. Da war ich immer froh, dass ich nur weiße Wände hatte.
Die Kleine kann sich aber durchaus Wandtatoos aussuchen oder wir gestalten das Zimmer ansonsten geschmackvoll und so, wie sie es der Einrichtung nach haben möchte. Es müssen nicht immer bunte Farben an der Wand sein, so finde ich. Und gerade wenn man Kinder in einem gewissen Alter hat, die kurz vor der Pubertät sind, kann man davon ausgehen, dass die Freude am rosa Zimmer mit Hello Kitty Muster an der Wand nur von kurzer Dauer sein wird.
Dann muss man eben wieder komplett von vorne beginnen, das Zimmer zu streichen. Ich bin nicht so ein Do it Yourself Liebhaber, deshalb bin ich immer froh, wenn ich mich um solche Dinge drücken kann. Ich habe sinnvolleres in meinem Leben anzufangen, wie jedes Jahr einmal oder mehrmals die Wände komplett neu zu streichen.
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