Für Jobs bewerben, für die man überqualifiziert ist?

vom 28.07.2016, 20:00 Uhr

Oft ist es nicht leicht, den richtigen Job für sich zu finden. Für viele Stellen ist man unterqualifiziert, wobei es viele Stellen gibt, für die man einfach überqualifiziert ist. Ich habe gehört, dass es nicht unbedingt leichter sein soll, eine Stelle zu bekommen, für die man überqualifiziert ist. Man passt dann wohl nicht unbedingt so gut zu dem Job, wobei eher Leute genommen, die genau den Ansprüchen entsprechen.

Würdet ihr euch überhaupt für Stellen bewerben, für die ihr überqualifiziert wärt? Dass man das bei Nebenjobs macht, bei denen es in erster Linie nur darum geht, Geld zu verdienen und nicht darum, beruflich weiter zu kommen oder Spaß zu haben, ist das ja verständlich. Aber würdet ihr das auch bei einer richtigen Arbeit machen? Wart ihr schon einmal überqualifiziert bei einer Arbeit? Ist es wirklich so schwer, solche Plätze zu bekommen? Immerhin ist man ja mehr als ausreichend qualifiziert. Was spricht dann also dagegen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Viele Arbeitgeber stellen überqualifizierte Arbeitskräfte nicht ein, da sie befürchten, dass der überqualifizierte Arbeitnehmer sich in der Position langweilt weil er unterfordert ist und dementsprechend schnell wieder kündigt. Außerdem laden die Arbeitgeber überqualifizierte Arbeitskräfte oftmals gar nicht zum Vorstellungsgespräch ein, weil sie fürchten, dass sie deren Gehaltsvorstellungen nicht erfüllen können.

Ich könnte mir schon vorstellen, mich für einen Arbeitsplatz zu bewerben für den ich überqualifiziert bin. Allerdings nur, wenn ich mich für den Job wirklich interessiere und er mir Spaß macht. Ein weiterer Grund aus dem ich mich für einen Arbeitsplatz bewerben würde für den ich überqualifiziert bin ist, wenn ich sehr gerne in diesem Unternehmen arbeiten würde. Mit diesem Job könnte ich dann in diesem Unternehmen Fuß fassen und mich auf andere freie Stellen dort bewerben. Außerdem würde ich mich für einen Arbeitsplatz bewerben für den ich überqualifiziert bin, wenn ich arbeitslos beziehungsweise von Arbeitslosigkeit bedroht wäre.

» swipu91 » Beiträge: 580 » Talkpoints: 33,30 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich kann mir auch nicht wirklich vorstellen, dass man auch tatsächlich eingestellt wird, wenn man so überqualifiziert ist. Je mehr Abschlüsse man beispielsweise hat, desto mehr Geld steht einem ja auch zu und welcher Arbeitgeber will das schon stemmen? Ich habe auch schon von Stellenausschreibungen gelesen, da wurde zum Beispiel ein Bachelor-Absolvent von einer Fachhochschule gefragt, obwohl man das Fach auch an einer Universität studieren kann. Aber da FH-Absolventen ja bekanntlich weniger verdienen als Uni-Absolventen glaube ich nicht, dass da jemand genommen worden wäre, der einen Master an einer Universität gemacht hätte.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Es hat mehrere Gründe wieso Arbeitgeber solches Personal eher meiden. Zum einen haben diese ganz andere Gehaltsvorstellungen denen man auf den niederen Positionen gar nicht gerecht werden kann. Als extremes Beispiel wäre der Akademiker mit 20 Jahren Berufserfahrung der sich nun auf einen Job bewirbt, der gar keine Ausbildung erforderlich machte sondern nur eine Einarbeitung. Dennoch würde der Akademiker sein weiteren Lebensstandart so haben wollen und fordert einen Stundenlohn von 50 Euro, obwohl nur Mindestlohn gezahlt wird.

Zum anderen sorgt das auch nicht für ein gutes Betriebsklima. Leute mit Überqualifizierungen lassen sich das gerne mit der Zeit auch raus hängen, dass sie "besser" als der Rest sind und stellen alle anderen in den Schatten. Das sorgt für Frust und ärger in der Belegschaft und daher werden diese auch nicht gerne genommen. Es heißt nicht umsonst, dass sich gleiches und gleiches gerne gesellt. Das ist auch im beruflichen der Fall.

Ich habe schon solch einen Job gehabt er war nicht toll, ich war unzufrieden, Geld stimmte nicht der Rest der Arbeitnehmer war in meinen Augen einfach nur "dumm". Deswegen bin ich dort nach 3 Monaten auch wieder gegangen und suchte mir eine andere Stelle für den Übergang. Denn es war von Anfang an klar, dass ich solch eine Stelle auch nur als Zwischenlösung machen würde und das war es bei mir zwischen zwei Arbeitgebern. Arbeitsvertrag hatte ich vorher bereits in der Tasche ich musste lediglich 6 Monate überbrücken mit einer anderen Tätigkeit, nur aus diesem Grund wurde ich auch eingestellt, da das Ende direkt absehbar war.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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