Für euch vorstellbar, minimalistisch zu leben?

vom 19.09.2015, 22:41 Uhr

Ich habe in letzter Zeit recht viele Artikel über "Minimalismus" gelesen, wobei es dabei darum geht, mit möglichst wenig Konsumgut zu leben. Möchte man minimalistisch leben, soll man sich dabei von allem trennen, was man nicht wirklich braucht, also Kleidung und Schuhe, die man kaum trägt und auch Bücher, die man schon gelesen hat und nicht mehr lesen möchte. Im Endeffekt soll man somit nur das Nötigste in der Wohnung haben und sich frei und unabhängig fühlen.

Für mich wäre das nun rein gar nichts. Ich kann es mir durchaus vorstellen, glücklich sein zu können, wenn ich die Hälfte meiner Sachen entsorge, wobei ich das aber nicht wirklich möchte. Mich stören meine Sachen nicht und ich finde auch nicht, dass ich so übermäßig viel habe. Von daher möchte ich in Zukunft nicht nach dem Minimalismus-Prinzip leben. Wäre es für euch vorstellbar, minimalistisch zu leben oder wäre das auch nichts für euch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde es ja immer gut, wenn man nicht kopflos konsumiert oder versucht, durch Konsumgüter irgendeinen Status zu erlangen. Ich konsumiere selber relativ wenig. Kleidung ist mir beispielsweise mittlerweile so unwichtig, dass ich die von meiner Schwester auftrage, von der ich regelmäßig ein paar schöne Teile bekomme.

Aber ich sehe irgendwie keinen Sinn darin, mich von Dingen zu trennen, die ich mag. Klar brauche ich meine Bücher nicht, die ich schon mal gelesen habe. Ich brauche auch sicherlich nicht so viel Kleidung, wie in meinem Schrank ist. Und sicherlich könnte ich jeden Tag abspülen und käme mit einem Teller und einem Glas aus.

Aber warum? Ich mag leere Wohnungen nicht. Für mich wird es erst gemütlich, wenn man nicht allzu viel von der Wand sieht. Da gehören Bücherregale rein, Pflanzen, in der Küche habe ich eine Blechdosensammlung. Sicherlich brauche ich diese Sachen nicht, aber ohne würde ich mich nicht frei fühlen. Es wäre ungemütlich, unfertig, leer und trist.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde es kommt darauf an, wie man minimalistisch definiert. Für mich ist es beispielsweise schon minimalistisch, wenn die Einrichtung sehr einfach und schlicht gehalten ist. So besitze ich beispielsweise einen sehr günstigen und einfachen Esstisch und sehr einfache Stühle dazu, die immer genutzt werden. Auch die Wohnzimmermöbel sind sehr schlicht und einfach gehalten. Auch das Auto ist eher klein und fein, überhaupt kein Statussymbol und eher dazu gedacht, von A nach B zu kommen und mehr nicht. Für mich ist schon der Verzicht auf übermäßigen Luxus minimalistisch und Luxus sind für mich in diesem Fall überteuerte Möbel.

Mein Schwager hat übertrieben teure Möbel bei sich zu Hause. Er hat nämlich vor einem Jahr oder so sehr hochwertige Wohnzimmermöbel gekauft, die mehr als 4000€ gekostet hat (Wohnwand, also Lowboard mit zwei großen Schränken und einem Sideboard). Anschließend hat er überall damit angegeben, wie toll seine Möbel doch sind. Wenn man das jetzt mit meinen Möbeln vergleicht (ein Lodboard, zwei kleine Drehregale, ein Esstisch mit vier Stühlen) ist das ein Witz. Meine Sachen, also außer Fernseher und die ganze Technik, haben keine 200€ gekostet. Für mich müssen es keine teuren Möbel sein, ich sehe das gar nicht ein.

Auch auf einen Handtaschen-, Schuh-, oder Parfum-Tick kann ich verzichten. Ich brauche keine zig Sorten von einem Produkt. Ich suche so auch Handtaschen oder Schuhe aus, dass ich sie vielseitig kombinieren kann und nicht für jede Hose und jede Bluse eine andere Tasche und andere Schuhe brauche. Das ist überflüssig. Auch die meisten meiner Bücher habe ich weggegeben, weil ich sie einfach nicht brauche. Ich habe eigentlich nur noch wenige Exemplare übrig, davon überwiegend Uni-Bücher.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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