Für Eltern Arbeit meist wichtiger als Kinder?

vom 04.05.2017, 21:26 Uhr

Ich bin aktuell in einem Alter wo die meisten meiner Freundinnen Kinder haben. Und irgendwie habe ich bei den meisten Eltern, vornehmlich Müttern, das Gefühl als wenn die Arbeit wichtiger ist als die Kinder. Auch hier im Forum oder anderswo lese ich solche Beiträge.

Es sind Mütter die stillen früher ab als ihnen lieb ist, weil das Kind spätestens mit einem Jahr in die Krippe muss. Es sind Mütter die ihre Kinder mit einem Jahr den halben Tag lang in die Krippe stecken, weil sie arbeiten gehen. Meistens lautet die Ausrede, dass man arbeiten gehen muss, selbst dann, wenn der Partner gut verdient. Aber muss man das wirklich? Verhungert man dann, wenn man es nicht tut?

Da frage ich mich ganz oft: Warum kriegt man dann überhaupt noch Kinder, wenn man gar nichts davon hat, weil man die Kinder nur abends ein paar Stunden zu Gesicht bekommt? Auf der anderen Seite kenne ich Hundehalter die sich extra einen Job suchen wo der Hund mit zur Arbeit kann, weil man das Tier nicht so lange alleine lassen will. Aber ein 1 jähriges Kind gibt man bedenkenlos von 8 bis 16 Uhr in der Krippe ab?

Und ja immer wieder höre ich auch von Eltern, dass man eigentlich gerne noch ein 2. oder 3. Kind hätte. Man lässt es dann aber, weil man auf der Arbeit dann wieder zurückstecken müsste. Ist das nur mein Eindruck oder wird die Familienplanung heutzutage in erster Linie vom Arbeitsmarkt bestimmt?

Vielleicht bin ich ja altmodisch, aber ich könnte mir nicht vorstellen meine Kinder früher abzustillen als es mir lieb wäre, die Anzahl der Kinder zu reduzieren oder sie vor dem 3. Lebensjahr in den Kindergarten zu schicken. Das würde ich einfach als falsch ansehen und kann mir nicht vorstellen, dass sowas für die Entwicklung eines Kindes vorteilhaft wäre. Ich würde mich dann als Mutter schlecht fühlen.

Wobei ich das Gefühl habe, dass es heute gesellschaftlich akzeptiert wird, wenn jemand sein Kleinkind 10 Stunden am Tag in die Krippe gibt, aber eine Mutter die jahrelang zuhause bleibt eher als Hausmütterchen belächelt wird. Oder täusche ich mich?

Also ich habe keine Kinder, da nie der passende Mann da war, aber ich frage mich oft, ob es heutzutage überhaupt noch Spaß macht Kinder zu haben, wenn man sich so von äußeren Einflüssen dominieren lässt? Dann doch lieber einen Hund den man mit ins Büro nehmen kann. Bin auf eure Meinungen und Erfahrungen gespannt.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das kann man alles doch gar nicht pauschal sagen, weil es viele verschiedene Faktoren gibt. Fangen wir beim ganz offensichtlichen an. Das liebe Geld ist ein Problem. Früher schaffte es sogar ein Hilfsarbeiter, eine Familie zu ernähren. Natürlich war nicht viel drin, aber zumindest Wohnen und Essen war gesichert.

Das klappt bei Geringverdienern aber nicht mehr. Wer nun den Mindestlohn bekommt, der kann Frau und Kind oder Kinder nicht ernähren. Da müssen beide wieder früh ran. Alleinerziehend sieht es auch nicht anders aus, wenn es mehr als Hartz sein soll.

Dann hast du das klitzekleine Problem mit einer möglichen Trennung. Unterhalt für den, der das Kind betreut, gibt es maximal sehr kurz. Und immer weniger Männer oder Frauen verdienen genug, um den zu leisten. Also muss man möglichst schnell auf eigenen Füßen stehen. Ist man zu lange raus, gibt es keinen guten Job mehr und man hat den Salat.

Dann kommt auch noch das Thema Rente. Eine Rente reicht nicht mehr für zwei, egal ob man sich irgendwann trennt oder nicht. Eine Frau muss eigene Ansprüche in ausreichender Höhe ansammeln. Da sind längere Auszeiten oder lange Phasen Teilzeitarbeit problematisch.

Dazu kommt dann noch das Problem der Ausbildung. Frauen besetzen nun einmal nicht mehr nur untergeordnete Positionen. Man hat doch nicht studiert und sich beruflich engagiert, um dann beruflich auf dem Abstellgleis zu landen, weil man in Elternzeit war.

Zumal finde ich es ungerecht, dass du den Frauen Vorwürfe machst, dass sie sich zu wenig Zeit für den Nachwuchs nehmen. Wo treten denn die meisten Männer kürzer. Wie viele gehen denn in Teilzeitarbeit, um mehr Zeit für Haushalt und Kinder zu haben?

Ich hatte beim ersten Kind einen tollen Arbeitgeber. Es gab Kinderbetreuung im Haus und außerdem eine Ausstattung, um das Baby im Büro zu haben. Im Gegenzug habe ich bis zur Geburt gearbeitet und nur den Mutterschutz nach der Geburt genommen.

Bei Kind zwei und drei habe ich mich selbstständig gemacht, um mehr Zeit zu haben. Aber ich habe dadurch kein Einkommen verloren und drei Standbeine. Außerdem habe ich einen Mann, der mit anpackt und nichts dagegen hat, dass Haushalt und Kinder auch an ihm hängen, weil ich eben auch Arbeitszeit brauche.

So bin ich in der komfortablen Situation, dass ich mich und die Kinder komplett allein finanzieren könnte. Aber wer kann schon einfach so auf einen Job mit festen Arbeitszeiten verzichten? Das ist eine ziemlich privilegierte Situation.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich glaube dass du eine gute und liebevolle Einstellung zu dem Thema hast. Oft wird mittlerweile gesagt, dass man seinem Kind schaden würde, wenn man es zu Hause lassen würde, dass man es zu einem unselbstständigen Kind mit schlechtem Sozialverhalten erziehen würde, wenn es 3 Jahre zu Hause ist. Schön, dass es auch Menschen wie dich gibt, die das anders sehen.

Ich bleibe mit meinem Kind auch zu Hause und wenn er 3 ist, wird er in den Kindergarten gehen. Ähnlich wie Cooper75 arbeite ich aber durchaus jetzt schon von zu Hause, bilde mich weiter und werde das auch erweitern. Das ist möglich, da mein Mann auch flexibel ist und wir uns da gut einrichten können. Ich müsste nicht arbeiten, aber ich will ein bisschen etwas machen um auch meine Ziele im Leben nicht hinten anzustellen.

In der Situation, dass man einen komplett zu Hause lassen kann, sind nicht viele. Das Leben ist teuer und leider kann es sich kaum einer leisten das so zu machen, außerdem kann man auch nicht jede Arbeit im Home Office erledigen. Gerade wenn man alleinerziehend ist reicht es doch sonst hinten und vorne nicht und dauerhaft vom Staat leben kann auch keine Lösung sein.

Man muss es sich also leisten können und letztendlich muss es einem auch liegen. Wenn man zu Hause sitzt und man sich ärgert, weil man nur noch für das Kind da ist und sich nicht beschäftigt, dann ist man zu Hause vielleicht auch keine große Hilfe und schlecht aufgehoben. Außerdem möchte man seinem Kind auch etwas bieten. Ich denke, dass man beide Seiten verstehen muss und auch beide Meinungen akzeptieren muss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Falls ich ein Kind hätte, müsste ich es höchst wahrscheinlich auch früher fremdbetreuen lassen, als mir lieb wäre. Das heißt aber nicht, dass mir mein popliger Bürojob so wichtig ist, sondern dass ich mit einem Sachbearbeitergehalt die Hauptverdienerin bin (als Frau!), während der potenzielle Kindsvater leider eher auf schlecht bezahlte Jobs angewiesen ist, aber wohl auch nicht an meiner Stelle ganz zu Hause bleiben kann, weil das Leben nun mal teuer ist. In meinen Augen ist dies der Hauptgrund, weswegen Eltern nicht zu Hause bleiben, bis ihre Kinder selber einen Job haben.

Die Lebenshaltungskosten sind nämlich in vielen Gegenden Deutschlands immens hoch, und es wird zumindest ab der Mittelschicht auch erwartet, dass man seinem Kind oder seinen Kindern auch materiell einiges zu bieten hat, weil man sonst als Proleten oder Rabeneltern dasteht. Und damit meine ich nicht Gutenachtgeschichten und ein Dreirad, sondern alle möglichen Frühförderungen, Kurse, Reisen, Ausflüge, ein schönes, großes eigenes Zimmer, Musik, Sport, und natürlich Spielzeug, Spielzeug, Spielzeug! Ich habe den Eindruck, dass die meisten Eltern diesen Druck spüren und es eben nicht schaffen, die materiellen und zwischenmenschlichen Bedürfnisse ihrer Familie zugleich zu erfüllen. Der Druck ist hier aber auch extrem hoch, und nicht jeder lebt gerne aus romantischen Idealen von Mutterliebe heraus in relativer(!) Armut.

Mein potenzielles Kind würde also sowieso nur in beschiedenem Wohlstand groß werden, also ohne Klavier, 20-Quadratmeter-Zimmer oder USA-Reise zur Einschulung. Wenn ich noch dazu meiner liebevollen Mutterseele die Zügel schießen und meinen Job hinschmeißen würde, könnten wir vermutlich nicht einmal die kleine Altbauwohnung halten, die wir uns vom Munde absparen. Und im hintersten Meck-Pomm, wo die Wohnungen ein Viertel von dem kosten, was man im Großraum München dafür hinlegt, könnte ich wohl jede Jobchance an den Nagel hängen.

Das kommt nämlich auch noch hinzu: Selbst wenn man nicht unbedingt von einer "Karriere" spricht, fällt es sicher vielen Leuten auch schwer, eine Arbeitsstelle, die sie sich erarbeitet haben, und die ihnen etwas bedeutet, mit dem sicheren Wissen aufzugeben, dass sie Jahre brauchen werden, um nach der verlängerten Elternzeit wieder in eine vergleichbare Position zu gelangen. Vielleicht finden sie auch nie wieder so einen tollen Job und dürfen sich bis zur Rente damit herumschlagen, dass sie ihren Kindern zuliebe jedweden Anschein eines Lebens als eigenständiger Erwachsener aufgegeben haben. Kinder sind bestimmt toll, aber sie sind nicht das einzig Tolle im Leben eines Menschen.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich möchte noch hinzufügen, dass Elterngeld auch schon früh endet. Man kann es für ein Jahr beantragen bzw. für zwei Jahre, aber dann bekommt man nur noch die Hälfte von dem, was man sonst im Monat bekommen hätte. Und selbst das Elterngeld für ein Jahr beträgt nicht 100% von dem, was man früher verdient hat.

Der Staat fördert im Übrigen, dass Eltern früh wieder arbeiten gehen bzw. gehen müssen. Er will ja, dass die Kinder schon früh fremdbetreut werden, damit Mama und Papa arbeiten gehen können, statt dass dafür gesorgt wird, dass eine Familie nur mit einem Verdienst, sei es von Frau oder Mann, über die Runden kommt.

Ich bekomme nur für das erste Jahr Elterngeld. Danach müsste ich arbeiten gehen, da ich sonst über keinerlei Einnahmen verfüge. Das bedeutet, entweder muss der Elternteil, der momentan das meiste Geld heim bringt, sein Einkommen steigern (Bei einem Angestelltenverhältnis nicht spontan machbar), oder der Elternteil, der zuhause das erste Jahr das Kind betreut hat, muss wieder arbeiten gehen. Ergo wird eine Fremdbetreuung benötigt.

Das ist also nicht immer eine Frage des Wollens, sondern manchmal auch des Müssens. Es kommt eben sehr auf die persönliche Situation an. Manche können Zuhause bleiben, aber wollen nicht, andere wollen zuhause bleiben, aber können nicht.

Und ja, ich finde, dass sich viele vom Arbeitsmarkt beeinflussen lassen. Aber mal ehrlich: Wenn man auf seine berufliche Situation keine Rücksicht nimmt beim Kinderkriegen, dann kann es passieren, dass man große finanzielle Einbußen in Kauf nehmen muss, wenn man doch Kinder will.

» YariXxX » Beiträge: 635 » Talkpoints: 21,58 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Die meisten Aspekte wurden schon angesprochen aber kann man noch erweitern. Manche wollen auch gar nicht Zuhause sitzen und 3 Jahre lang Windeln wechseln, Kindergebrabbel hören und würden unter der Aufgabe nur Hausfrau und Mutter zu sein auch zugrunde gehen. Kinder sind schon nett, aber sie finanzieren sich nicht alleine und irgendwo hat man auch noch ein eigenes Leben und muss sich dann nicht auf jemand anderen stürzen um dessen Hintern für das komplette Leben zu Pudern.

Meine Mutter war nach der Geburt des ersten Kindes bis heute nur Zuhause. Das sind inzwischen übe 30 Jahre. Als sie wieder einsteigen wollte als das letzte Kind 18 Jahre alt war, war sie bereits zu lange aus ihrem Job draußen und bekam rein gar nichts mehr, dazu noch das Alter. Entsprechend sitzt sie bis heute Zuhause, sammelt keine Ansprüche für die eigene Rente und ist abhängig von ihrem Ehemann mit dem es schon seit Jahren Streit gibt und man getrennt wohnt. Dreht er irgendwann den großzügigen Geldhahn zu und auf das Mindeste was er leisten muss, dann steht sie blöd da, gleiches auch wenn er vor ihr sterben sollte.

Eine andere Bekannte war 5 Jahre Zuhause für ihre zwei Kinder als Grafikerin. Früher war es kein Thema, sie hat ihre Aufträge immer mal wieder zugeschoben bekommen und war Freiberuflich. Nun will sie wieder einsteigen aber jeder hat sie vergessen oder bereits neue feste Grafiker mit denen sie zusammen arbeiten und man will sich davon nicht trennen. Job finden keine Chance, hier ist das dermaßen überlaufen aber wegen ihrem Mann der momentan die Familie über Wasser hält mit Akkordarbeit, kann man auch nicht so einfach wegziehen.

Früher war sie der Hauptverdiener, dann mit der Geburt des Kindes hat der Mann sich selbstständig gemacht und damit eine Bauchlandung hingelegt, seither fristet er in Hilfsarbeiterjobs durch die Gegend. Die Suche dauert nun knapp 2 Jahre schon und kein Job in Sicht in dieser Richtung. Klar kann man kommen, dass man etwas anderes machen kann aber ich kenne niemanden der Jahrelang studiert um dann hinterher als Zimmermädchen mit bescheidenen Rahmenbedingungen sein restliches Leben so leben möchte.

Ich selbst musste arbeiten gehen, Elternzeit hätte bedeutet, dass mein Vertrag ausgelaufen und nicht verlängert worden wäre. Zudem das Elterngeld auch hinten und vorne nicht gereicht hätte, selbst mit Partner noch an der Seite der bezahlen hätte können. Sprich man ist hier von der Wohngegend auf 2 Gehälter angewiesen, eine lausige 1 Zimmer Wohnung bekommst du hier nicht mehr unter 600 Euro kalt, bist du Warm bei etwa 750 Euro. Dann ist noch nichts weiteres bezahlt, kein Ticket um auf Arbeit zu kommen, Kühlschrank nicht voll, keine Versicherung, keine Windeln usw.

Damit du hier mit den Fixkosten zurecht kommst bei einem sehr bescheidenen Leben, brauchst du im Monat deine 1600 Euro und die bekommst du mit Elterngeld und Kindergeld in der Regel nicht raus. Weitere Staatliche Hilfen kann man beziehen, aber auch nicht so einfach da man mit dem Elterngeld wenn man z.B. 980 Euro bekommt, schon wieder zu hoch liegt für Wohngeldanspruch sowie aufstockende Leistungen. Dem Arbeitsmarkt stehst du in der Elternzeit ebenfalls nicht zur Verfügung und damit auch keine ALG 1 Aufstockung, für Hartz 4 ist das Elterngeld zu viel.

Rente gleiches Beispiel, Karriere ebenfalls. Was meinst du was es ausmacht wenn ich 3 Jahre Zuhause sitzen würde? Damit würde ich einige Beförderungen von der Stehzeit nicht mehr erhalten und damit auch weniger verdienen und damit weniger in die Rentenkasse einzahlen. Das rächt sich auch hinterher und da wird dann auch keines deiner Kinder ankommen und dich finanzieren, denn es geht immer weiter Bergab damit, dass man ab 2040 seine Rente nochmals zu 100% besteuern muss, Preise steigen und Löhne nicht passend dazu. Sprich du musst heute auch schon für deinen Nachwuchs noch mit Vorsorgen für dessen Alter und nicht meinen mit ein wenig Zuhause sitzen, fördern ist es getan und den Rest macht das Kind hinterher selbst.

Ansonsten muss ich mich nur in meinem Umfeld umsehen um zu sehen wie schädlich das auch für die Kinder an sich ist. Früher kamen Geschwister nach und nach, heute bleibt man für Kind 1 Zuhause, dann kommt Kind 2 nach den weiteren 3 Jahren Elternzeit und das erste wird in die Kita abgeschoben. Wie soll Kind 2 jemals Soziales Verhalten mit anderen in seiner Altersstufe lernen wenn es nur Zuhause sitzt bei Mutti?

Kind 1 lernt es ab 3 Jahren, nur sind dort schon 15 Jahre effektives Wissen gelaufen, von denen heim betreute Kinder nicht einmal die Hälfte aufweisen können. Was Kinder von anderen Kindern in ihrer Alterststufe lernen ist immens und macht einen sehr großen Anteil aus und das können sie nur, wenn sie regelmäßig mit diesen in Kontakt gebracht werden und da meine ich nicht die Krabbelgruppe die sich 1-2 mal die Woche trifft und 45 Minuten nett miteinander plaudert und die Kinder auf eine Matte wirft. Richtiges Wissen und auseinandersetzen mit anderen lernt ein Kind in der Zeit nicht.

Im Umfeld, ein Kind 5 Jahre kann nichts alleine und trägt noch Windeln. Kann aber schon Lesen, Schreiben und Rechnen weil die Eltern das so wertvoll fanden. Kind ist direkt nur auf Leistung getrimmt wenn es in die Schule geht und sitzt ab September auch in dieser, erwartet wird direkt Abitur und Studium der Werdegang ist schon beschlossen für das Mädel. Kann mit anderen Kindern nichts anfangen, schottet sich von allem anderen ab und ist einfach nur introvertiert bis zum geht nicht mehr, dass man schon autistische Züge erkennen kann. Mutter wurde vom Kinderarzt darauf angesprochen, da ist sie direkt ausgeflippt das sie ihrem Kind nicht schadet, null einsehen.

Anderes Umfeld, 3 Kinder seither Zuhause sitzen seit etwa 7 Jahren. Die große sollte in die Kita gehen, da dann Kind 2 kam hat man es wieder abgemeldet und sich lieber um Kind 2 gekümmert. Als das nicht mehr niedlich genug war, kam Baby 3 (man steht dort nur auf Babys) und die restlichen großen werden ins Kinderzimmer abgeschoben und sollen dort alleine spielen und wird sich nicht weiter befasst. Ende vom Lied ist, beide großen Kinder haben motorische, sprachliche und sensorische Defizite. Die große sollte dieses Jahr in die Schule kommen, kann kaum sprechen und wurde nun auf einer Förderschule angemeldet. Beherrscht die einfachsten Steckspiele nicht die ein Kind mit 2 Jahren bei der U-Untersuchung zeigen muss. Die mittlere, 5 Jahre spricht nicht ein Wort, auch da motorisch komplett auf dem Stand von einem 2 jährigen Kind. Das jüngste wird noch behätschelt und betätschelt bis es auch so laufen wird und das nächste niedliche Baby nach geworfen wird. Da könnte man meinen die größeren konnten voneinander lernen, da aber keiner von beiden etwas wusste und konnte, konnte sich der andere nichts abschauen und somit wäre das mit einem Kita Besuch frühzeitig vermeidbar gewesen. Man hat diesen Kindern jetzt schon ihre Zukunft versaut und sie damit abgestempelt, nur durch das "ich lasse sie Zuhause sitzen weil die Kinder das brauchen".

Anderes Beispiel, 2 Kinder immer Zuhause. Kinder wurden die ganze Zeit gefördert und bespaßt, spielten immer die erste Geige und Eltern sprangen wenn sie nur gepiept haben. Kaum in der Schule angekommen, direkt auffällig geworden weil sie da nicht die Nummer 1 sind und auch mal zurecht gewiesen werden und sich zurück halten müssen. Verhaltensauffällig, aggressiv wenn sie mal 5 Minuten sich für sich befassen müssen und nicht alles nachgetragen bekommen und gehen inzwischen auf eine Schule für schwer Erziehbare Kinder, nachdem verschiedene Therapien und Ansätze keine Wirkung brachten. Und das wo sie doch aus so einem Liebevollen Elternhaus kommen, wo Mutti die ganze Zeit Zuhause sitzt, sich von morgens bis abends um die Kinder gekümmert hat und sie nie gelernt haben sich alleine zu beschäftigen, da Mutti alles vorgekaut hat. Meinst du mit solch einem Abschluss solch einer Schule wirst du hinterher mit Handkuss genommen? Auch da bereits die Zukunft versaut aus purem Egoismus der Eltern mit "ich sitze lieber Zuhause".

Wenn man es bringen kann, dass das eigene Kind viel Kontakt mit anderen Kindern hat und da auch erst lernen kann und nicht nur die Eltern um sich hat, dann ja. Aber wo gibt es das noch? Auf dem tiefsten Dorf wenn jeder zeitgleich seine Kinder bekommt und man mit denen Kontakt pflegt und sich gegenseitig hilft. Gleiches Mehrgenerationenhaushalte, auch das wird immer seltener auch da können mehrere Kinder zusammen wohnen und voneinander lernen. Aber schottet man sich ab in seine kleine Wohnung und eigene Welt, dann schadet man seinen Kind mit der Elternzeit von 3 Jahren nur und merkt es noch nicht einmal, redet es sich schön wie sehr das Kind einen doch braucht und im Prinzip macht man es nur für sich selbst.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Deine Einstellung zum Thema Kinder und Familie ist meiner Meinung eine gute. Ich denke ähnlich darüber und bestimmt auch viele andere Mütter würden sich gern so lange wie möglich selbst um ihre Kinder kümmern und für sie da sein. Das Problem ist jedoch, wie schon meine Vorschreiber/innen erwähnt haben, oftmals das liebe Geld.

Die Lebenshaltungskosten sind heutzutage enorm hoch.- Egal, ob man in der Stadt, oder am Land wohnt oder in einer Wohnung auf Miete lebt oder ein Haus gebaut hat. Fixkosten hat man da und dort. Noch dazu kommt das oftmals eine Familie zwei PKWs braucht, um zur Arbeit zu gelangen. Das verursacht natürlich hohe Treibstoffkosten, die ebenfalls zu Buche schlagen.

Leider reicht es in unserer Gesellschaft oftmals nicht mehr aus, wenn ein Elternteil, das Geld nach Hause bringt, während der andere die Kindererziehung übernimmt. Es müssen beide ein Einkommen haben, damit die Familie über die Runden kommt.

Noch dazu kommt, das früher oft mehrere Generationen in einem Haus zusammen gelebt haben. Mussten die Eltern arbeiten, konnten die Großeltern auf die Kinder aufpassen. Heute siedelt man sich so gut wie es möglich ist in Stadtnähe an, um möglichst schnell bei der Arbeit sein zu können. Die Großeltern wohnen in vielen Fällen viele Kilometer weit entfernt. Dadurch bleibt nichts anderes übrig, als die Kleinen in eine Kindergrippe zu stecken.

Wenn die Kleinen mit 3 oder 4 in den Kindergarten kommen, ist das meiner Meinung nach noch immer früh genug. Das hat nichts mit verhätscheln zu tun. Ein Kind braucht gerade in den ersten Lebensjahren ein stabiles Umfeld in dem es sein kann wie es ist und bedingungslos von allen geliebt wird. In der Kindergrippe werden die Kleinen einfach nach der Reihe abgefertigt und warten darauf, dass sie am Abend wieder abgeholt werden. Was sollen die Betreuer sonst schon tun? Sie können nicht mit 15 Kindern oder mehr gleichzeitig voll beschäftigen.

Das Problem, dass es heute so viele schwer erziehbare Kinder gibt liegt meiner Meinung darin, dass unsere Kleinen heute keinen Frust mehr ertragen müssen. Es wird ihnen alles abgenommen. Sobald ein kleiner Stein im Weg liegt, wird dieser von Mama oder Papa weggeräumt. Passiert das nicht folgen schlimme Schreikrämpfe. Wie sollen diese Kinder später im Leben zurecht kommen? Man darf gespannt bleiben.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Es ist immer wieder das leidige Thema Mutter und Arbeit. Ich kann es schon nicht mehr hören. Heutzutage ist es eben mehr denn je der Fall, dass man seinen Kindern nichts bieten kann, wenn man nicht relativ schnell wieder arbeiten geht. Und wenn es die Möglichkeiten gibt, das Kind in der Krippe betreuen zu lassen, warum nicht?

Ich selber vertrete die Meinung, dass man dazu sehen sollte, dass man die ersten drei Lebensjahre beim Kind zu Hause verbringt und ihm möglichst viel mitgibt. Sei es Liebe, Aufmerksamkeit oder diverse Dinge beibringt. Allerdings kommen da die meisten schon in den Zwiespalt, da die Karenz ja nicht drei Jahre dauert, sondern nur zwei.

In vielen Familien ist es dann auch noch so, dass die Frau dann vor Ablauf oder spätestens nach Ablauf der Karenz schon wieder in Teilzeit arbeiten gehen muss, weil die Familie sich sonst die einfachsten Dinge wie Kleidung oder Essen nicht mehr leisten können.

Wenn man eine Mietwohnung hat, dann bleibt vom ganzen Einkommen nicht wirklich viel für die Grundversorgung über. Auch wenn man ein Haus gekauft hat, muss dies oft jahrelang in einem Kredit zurückgezahlt werden, damit man es den Kindern eines Tages vererben kann. Hat man es abbezahlt, müssen immer wieder Reparaturen vorgenommen werden.

Ich denke, dass es schon länger so ist, dass Frauen arbeiten gehen. Aber es ist vor einigen Jahren noch nicht so aufgefallen, weil meistens die eigene Mutter, also Oma des Kindes auf die Enkel aufgepasst hat. Das war legitim. Heute aber, da immer mehr Frauen arbeiten gehen müssen, sind auch keine Omas mehr zu Hause, die auf die Enkel aufpassen können.

Folglich bleibt den Frauen nur noch ein Ausweg: Ihr Kind in deiner Krippe oder anderen Betreuungseinrichtung zur Obhut zu lassen.

Es war doch immer schon so, wenn man zu Hause beim Kind geblieben ist, wurde man als faul bezeichnet. War man arbeiten galt man als Rabenmutter. So etwas wird sich nie ändern. Frauen haben in unserer Gesellschaft nach wie vor kein leichtes Los und sind sie noch so emanzipiert. Und wenn man den Mutterstempel aufgedrückt hat, ist es noch schlimmer.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 05.05.2017, 21:49, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Kann man das Ganze wirklich richtig beurteilen wenn man selber keine Kinder hat? Ich mein klar, du beobachtest es, aber du kannst nicht in die Köpfe der Eltern beziehungsweise der Mutter schauen. Ich finde deine Einstellung ja an sich super, aber man muss glaube in jede einzelne Situation schauen und leider ist natürlich auch nicht jeder Mensch gleich.

Wenn eine Mama alleinerziehend ist mit ihrem Baby, dann könnte ich es schon verstehen wenn relativ früh abgestillt wird, damit man wieder arbeiten kann. Denn viele Menschen wollen nicht abhängig sein. Und das ist doch wieder der Knackpunkt. Auf der einen Seite heißt es dann, man soll arbeiten gehen und auf der anderen Seite heißt es man soll sich doch um sein Kind kümmern.

Merkst du den Zwiespalt? Man kann es in dem Fall niemandem Recht machen. Von daher muss wirklich jede Frau für sich selbst entscheiden wie es laufen soll. Ich habe auch keine Rechenschaft abgelegt das ich 2 Jahre zu Hause war nach der Geburt. Warum auch? Es ist einzig und allein meine Entscheidung gewesen und nur ich kann verstehen warum und wieso.

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Man darf übrigens nicht vergessen, dass das mit dem nicht arbeiten, auch etwas schwierig wird, wenn man mehrere Kinder hat. Ich habe studiert und drei Kinder. Wenn ich für jedes Kind drei Jahre daheim geblieben wäre, hätte ich das Studium auch lassen können. Nach der Zeit hätte ich keinen vernünftigen Job mehr gefunden.

Da ist aber nach der heutigen Rechtslage ein gefährliches Spiel. Mit drei Kindern alleinerziehend werden und dann selbst nur kurz Unterhalt zu bekommen, zwingt einen nahezu jeden Job anzunehmen. Und welcher Arbeitgeber will eine Alleinerziehende mit drei Kindern und langer Pause? Eine in einem schlecht bezahlten und total belastenden Job ackernde Mutter, die dann irgendwie den Haushalt schafft und dann ins Bett fällt, ist für alle Beteiligten auch nicht schön.

Da bleibt einem doch nur vorzusorgen und darauf zu achten, dass man immer für sich selbst und die Kinder sorgen kann und Arbeitszeiten hat, die mit der Familie irgendwie vereinbar sind. Weil man ja eben nicht weiß, ob eine Beziehung hält und man eben keine Absicherung mehr hat.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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