Für Einzelkind ein Haustier als Geschwisterersatz anschaffen
Vor kurzem habe ich einen Beitrag gesehen, in dem eine Familie die Überlegung hatte, einen Hund anzuschaffen. Sie hatten eine kleine Tochter, die sich hauptsächlich den Hund wünschte. Sie wollte einfach einen Spielkameraden haben, der immer da ist. Das Mädchen meinte selbst, dass sie ja leider keine Geschwister hätte, aber dann durch den Hund trotzdem nicht mehr so alleine wäre.
Es wurde dann eine Expertin hinzugezogen, die helfen sollte den richtigen Hund zu finden. Auch diese meinte, dass der Hund ja dann der ideale Geschwisterersatz wäre und es dem Mädchen damit sicherlich gut tun würde. Ich muss schon sagen, dass ich ein Haustier nicht unbedingt als Geschwisterersatz betrachten würde. Natürlich zählt für viele ein Haustier auch zur Familie, aber ob es so sinnvoll ist, dies dann als Geschwisterersatz zu bezeichnen?
Was haltet ihr davon ein Haustier für ein Einzelkind als Geschwisterersatz anzuschaffen? Meint ihr, dass dies wirklich sinnvoll ist? Sollte man das Haustier dann auch als Geschwisterersatz bezeichnen? Findet ihr das verwerflich?
Ein Haustier ist meiner Meinung nach kein Geschwisterersatz, sondern ein Partner im Leben der viel Arbeit und Verantwortung mit sich bringt. Ich finde es so oder so immer falsch dem Kind ein Tier zu kaufen, damit es eben ein Tier hat. Gerade bei kleineren Kindern ist es dann eben das Tier der ganzen Familie, in den seltensten Fällen kümmern sich die Kinder alleine um das neue Familienmitglied, oft sind die Kinder halt auch noch so klein, dass sie gar nicht in der Lage dazu wären. Wenn die Eltern denn selber auch ein Tier haben möchten und das Kind so langsam an die Verantwortung heranführen können finde ich das ideal.
Für mich hörte sich dein Bericht so an, als ob der Hund gekauft wird, damit das Kind was zu spielen hat? Viele Menschen müssen sich vor dem Tierkauf erst mal vor Augen halten, dass ein Tier kein Spielzeug ist und auch niemals eines sein wird. Auch ein Tier ist ein Individuum, welches sicherlich auch gerne mal bespaßt wird, aber auch viel Ruhe und konsequente Erziehung braucht. Erst, wenn alles passt würde ich mir mit Kleinkind überlegen ein Tier anzuschaffen. Denn um diese Entscheidung muss man sich dann viele Jahre kümmern.
Ich halte es für total bescheuert. Ein Tier ist kein Spielzeug und braucht länger Aufmerksamkeit als nur ein paar Monate. Man muss dem Tier auch gerecht werden, es entstehen auch Kosten, die man bedenken muss. Wenn das Kind ein Geschwisterchen möchte, weil es keinen zur Beschäftigung hat, sollte man vielleicht nach einer Möglichkeit suchen das Kind mit anderen Kindern in Kontakt zu bringen, ein Tier sollte aber keine Lösung sein. Zumal man ja auch von einem Tier nicht erwarten kann, dass es einen Menschen ersetzt.
Ich halte das im Übrigen auch total für überscheuert. Tiere sind kein Ersatz für kein Geschwisterchen und oftmals für Kinder auch gar nicht geeignet. Viele Eltern schenken ständig Hund und Katze, weil sie glauben, dem Kind etwas Gutes zu tun. Mag bei einigen so sein, aber Verantwortung übernehmen dennoch die Eltern in den meisten Fällen. Kinder haben irgendwann kein Bock mehr darauf und dann müssen die Tiere im Heim. So sieht es ja meist aus.
Ich finde es gar nicht gut, wenn Eltern ein Tier für den Ersatz eines fehlenden Geschwisterchen nehmen. Geht gar nicht. Was ist das denn für ein Bild? Soll es immer ein Ersatz geben, weil es kein Geschwisterchen gibt? Weil Papa irgendwann mal nicht ist, dann gibt es ein Pony? Sorry, das klingt total gemein, aber ich hoffe, dass ihr versteht, was ich damit meine. Es gibt kein Ersatz für einen Menschen sowie es auch kein Ersatz für ein verstorbenes Haustier gibt.
Ich würde meinem Kind, wenn ich eines hätte, niemals ein Tier schenken. Ich würde im Übrigen keiner Familie ein Tier geben, welches mir sagt, dass es für das Kind ist, zum Geburtstag, ein Präsent oder als Geschwisterersatz. Gibt es bei mir nicht, wenn ich Züchter, Tierheimmitarbeiter & Co wäre.
Ein Tier stellt sicherlich keinen Ersatz für ein Geschwisterkind dar. Zudem auch ein Geschwisterkind Geld kostet und nicht nur das Haustier, was Ramones hier nicht weiter bedacht hat mit ihren Ausführungen. Gegen Langweile ist aber auch kein Geschwisterchen geeignet und man schafft sich sicherlich kein weiteres Kind an, nur damit die große Tochter dann etwas zum spielen hat. Wie ein Tier auch, bedeutet das Kind Verantwortung rund um die Uhr und man hat entsprechende Arbeiten die dann anfallen und zur zusätzlichen Belastung werden.
Was soll aber mit dem Tier werden, wenn die Tochter größer ist und zur Schule geht? Dann hockt der Hund Zuhause alleine, die Eltern rennen arbeiten und auch die Interessen ändern sich. Ein Hund wird nicht nur wenige Wochen alt, sondern im Regelfall mehrere Jahre und auch darüber muss man sich vorher Gedanken machen bevor man sich das Tier anschafft, wie es denn in 4-5 Jahren aussieht und wer sich dann darum kümmert. Oder auch wer sich darum kümmert, wenn das Kind kein Interesse mehr daran hat.
Ich kann es schon verstehen, dass das Kind aus dem Grund ein Tier möchte, damit das Mädchen eben nicht mehr so alleine ist. Aber das ist dann auch schon alles. Ich finde es komplett falsch, das Tier dann als Geschwisterersatz für das Mädchen zu bezeichnen. Ein Tier bleibt immer ein Tier mit eigenen Bedürfnissen und das vor allem muss ein Kind dann lernen. Auch möchte der Hund sicher nicht immer dann spielen, wenn dem Kind danach ist und ich kann mir schon vorstellen, dass ein Kind dann schnell auch das Interesse daran verliert.
Ich weiß auch allgemein nicht, ob ein Haustier dann der ideale Ansatz für ein Einzelkind ist. Wichtiger wäre es meiner Meinung nach, dass das Kind unter Gleichaltrigen ist und mit diesen eben spielen kann. Der Hund verlangt doch einiges an Pflege und Verantwortung und das muss dann der ganzen Familie klar sein. Ich hoffe in dem Fall, dass das so ist, damit das Tier nicht nach einigen Monaten unbequem ist und im Tierheim landet, weil es die Aufgabe als Geschwisterersatz nicht erfüllen konnte.
Ich stimme dem zu, dass ein Haustier den Kindern gut tut, weil sie sich um jemanden kümmern müssen, für jemanden Verantwortung übernehmen müssen und dergleichen. Allerdings kann und sollte ein Haustier niemals ein Ersatz für fehlende Geschwister sein.
Einem Haustier wird das Kind immer überlegen sein, bei Geschwistern muss es sich durchsetzen. Bei Einzelkindern wäre es eher wichtig, wenn sie mit gleichaltrigen Spielkameraden spielen würden, damit sie soziale Kompetenzen wie Teilen oder sich gegenüber anderen durchsetzen können, lernen.
Haustiere helfen eher andere Kompetenzen wie Fürsorge zu erwerben, nicht aber bei Eigenschaften, die durch Geschwister erworben werden können. Alles in allem denke ich auch, dass das Haustier vielleicht zu Beginn dann interessant sein mag, nachher aber dann die Verantwortung doch eher wieder bei den Eltern hängen bleibt.
Haustiere können auch in einem Haushalt mit mehreren Kindern angeschafft werden, da sie den Kindern immer gut tun. Aber mit Geschwister, die vorhanden oder nicht da sind, hat es meiner Meinung nach überhaupt nichts zu tun. Das sind beides zwei verschiedene Thematiken.
Ich würde diesen betroffenen Eltern eher raten, dem Kind möglichst viele Möglichkeiten zu bieten, dass es Gleichaltrige kennen lernen und auch Freundschaften knüpfen kann. Eventuell öfters Spielplätze aufsuchen oder andere Freizeitaktivitäten ausüben. Das Kind eventuell in einem Verein anmelden.
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