Für Befundberichte von Arzt Gebühren zahlen müssen?
Ich ärgere mich noch immer mit einem Arzt herum, der Befundberichte an eine andere Arztpraxis heraus geben soll. Nun habe ich beim neuen Arzt eine Schweigepflichtsentbindung unterschrieben, damit mein alter Arzt die Unterlagen gleich in die neue Praxis schicken kann. Allerdings habe ich nun einen Brief von meinem alten Arzt erhalten, darin werde ich aufgefordert, dass ich einen Termin in der Praxis zur Übergabe der Befundberichte ausmachen soll. Außerdem soll ich pro Ausdruck 50 Cent bezahlen.
Ich finde das dreist und habe das so noch nie erlebt. Nun habe ich in der neuen Praxis angerufen und gefragt, wie ich am besten verfahren soll. Nun wird überlegt, was gemacht werden soll und ich erwarte einen Rückruf. Ich habe zuvor noch nie erlebt, dass ein Arzt so ein Theater darum macht, wenn man Unterlagen haben möchte. An den Hausarzt wurde nie ein Bericht geschickt, so dass ich da auch keine Unterlagen bekommen kann.
Habt ihr schon für Befundberichte bezahlen müssen? Ist das durchaus so üblich? Oder einfach nur Abzocke vom Arzt, weil ich nun die Praxis wechseln möchte? Würdet ihr dafür bezahlen, dass ihr eure Unterlagen bekommt? Ist das durchaus eine zulässige Methode?
Was ist daran denn dreist? Ich finde diese Mentalität dreist, dass man alles umsonst bekommen muss. Du kannst hier nachlesen, dass du als Patient durchaus dazu verpflichtet bist, die Kosten für die Kopien zu tragen. Zur Not kannst du auch bei der Ärztekammer nachfragen, aber was anderes werden die dir auch nicht sagen. Man sollte sich erst gründlichst informieren bevor man sich über diese "Abzocker" beschwert. 50 Cent sind doch echt nicht viel pro Ausdruck.
Ich finde das dreist, dass sich dann wieder an mich gewandt wird und das nicht gleich mit der neuen Praxis abgeklärt wird. Außerdem verlangt die alte Praxis, dass ich dorthin fahre und die Unterlagen selbst abhole. Da die Praxis weiter weg ist, bedeutet das nochmal mehr Aufwand und Spritkosten. Ich könnte verstehen, wenn die Unterlagen geschickt werden und dann eben Kosten dafür erhoben werden. Außerdem könnte die Praxis die Unterlagen auch digital schicken, da sowieso alles im Computer gespeichert ist und nicht etwa eine Akte existiert. Ich erwarte nicht alles umsonst zu bekommen, aber ich finde, dass man es auch umständlicher machen kann, als nötig.
Ich muss grundsätzlich immer für Befundberichte zahlen. Und natürlich ist das üblich. Wieso sollte sich ein Arzt die Mühe machen einen Bericht von 1-2 Seiten zu schreiben, wenn er dafür kein Geld erhält? Ich zahle meist um die 15 Euro für den Bericht. Ob das Abzocke ist weiß ich nicht. Da die Kosten aber komplett von meiner Versicherung übernommen werden ist mir das egal.
Sternenbande hat geschrieben:Ich muss grundsätzlich immer für Befundberichte zahlen. Und natürlich ist das üblich. Wieso sollte sich ein Arzt die Mühe machen einen Bericht von 1-2 Seiten zu schreiben, wenn er dafür kein Geld erhält?
Ich habe dafür noch nie Geld bezahlen müssen. Normalerweise ist doch ein Befund Bestandteil bzw. Abschluss einer Untersuchung, oder? Ich meine, wozu überhaupt zum Arzt, wenn man ihm hinterher den Befund noch separat mit Extrakosten rausleiern muss? Und - klar kostet alles Geld, aber meines Wissens wird die Untersuchung in der Regel doch von der Kasse bezahlt, oder? Am Ende muss man wohl irgendwann noch jedes verwendete Pflaster extra zahlen...
Lascar, Sternenbande ist keine Kassenpatientin. Da wird der Befund gemäß der Gebührenordnung für Ärzte natürlich separat berechnet und die Rechnung geht an den Patienten. Hier geht es um Kopien. Und die muss der Arzt zwar anfertigen und herausgeben, aber dafür darf er sich die Kosten erstatten lassen. Kostenlos ist nur die Einsicht in die eigene Akte.
Keine Ahnung ob ein Befundbericht mit zu einem normalen Arztbesuch gehört. Aber Ärzte rechnen doch alles extra ab was sie abrechnen können. Wenn du gar nicht erst zum Arzt gehst dann kann er ja auch keinen Bericht schreiben. Mit den gesetzlichen Krankenkassen kenne ich mich nicht aus. Vielleicht ist ein Befundbericht keine Kassenleistung.
Sternenbande hat geschrieben:Mit den gesetzlichen Krankenkassen kenne ich mich nicht aus. Vielleicht ist ein Befundbericht keine Kassenleistung.
Na ja, irgendwie werden es meine bisherigen Ärzte schon hinbekommen haben, die Befundberichte intern oder mit der Kasse zu verrechnen. Die Kosten dürften sich auch nicht in exorbitante Höhen begeben, da es sich ja in der Regel um einen einfachen Ausdruck handelt. Jedenfalls habe ich noch nie etwas dafür bezahlt. Entweder, ich habe die Diagnose sowieso ungefragt in einem Umschlag mitbekommen, oder er wurde mir widerspruchslos ausgestellt.
Lascar, noch einmal, es ist vollkommen normal, dass Privatpatienten und Selbstzahler auch den Befund zahlen müssen. Und die bekommen immer die Rechnung und können die dann bei ihrer privaten Krankenversicherung und sofern vorhanden bei der Beihilfe einreichen. Die erstatten dann auf das Konto des Patienten, damit der seine Arztrechnung zahlen kann.
Und dann kostet ein Kurzbefund eben rund 2,30 Euro zum einfachen Satz, ein ausführlicher Befund liegt bei fast 8 Euro. Die meisten Ärzte rechnen aber 2,3-fach ab, das macht dann 5,36 Euro für den kleinen und 17,43 Euro für den großen Befund. Kassenpatienten werden dagegen von den Krankenkassen über Pauschalen vergütet.
cooper75 hat geschrieben:Lascar, noch einmal, es ist vollkommen normal, dass Privatpatienten und Selbstzahler auch den Befund zahlen müssen.
Cooper75, noch einmal, das habe ich bereits verstanden. Da es aber im letzten Beitrag explizit um die Frage nach gesetzlichen Kassen und Kassenleistungen ging, hatte ich mich darauf bezogen, und nicht auf Privatpatienten und Selbstzahler. Ich habe mit meinem Beitrag nicht die andere Situation von Privatpatienten und Selbstzahlern in Frage stellen wollen, sondern ich wollte die Situation darstellen, wie sich mir als Kassenpatient darstellt, weil ich mich auf den Beitrag bezogen hatte, der dies erwähnt hatte.
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