Fünf Phasen Beziehung - glaubt Ihr daran?

vom 08.03.2016, 15:02 Uhr

Vor Kurzem habe ich mal wieder etwas durch das World Wide Web gestöbert und fand neue sowie alte Artikel, über Beziehungen. Dabei stieß ich auf folgenden Artikel. Solche ähnlichen Artikel gibt es auch mit mehr Aktualität, aber das spielt ja im Grunde keine Rolle.

Die Fünf-Phasen, die dort in dem Artikel beschrieben werden, habe ich mir durchgelesen und unglaublich viele Parallelen zu meiner aktuellen sowie Ex-Beziehung sehen können. Ich muss dazu noch einmal anmerken, dass mein Partner, mit dem ich zusammen bin, schon einmal mein Partner war - sodass ich diese Phasen auch bereits mit ihm hatte!

Gerade in der Jugend kann ich die Phase 1 und 2 wirklich aus dem FF aufsagen und auch in meinem Freundeskreis ist das sehr ähnlich. Die ersten wirklich festen Beziehungen endeten immer nach etwa 24 Monaten.

Glaubt Ihr wirklich, dass man eine Beziehung in Phasen unterteilen kann und seht Ihr Eure Beziehung dort drin wieder? Wie empfindet ihr diese fünf Punkte und stimmen oder stimmten Sie bei euch bereits über ein?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Bei mir passt das definitiv nicht und bei meinen Partnern trifft es auch nicht zu. Ich bin niemals schwer verliebt und schwebe auf Wolke 7. Diese Gefühle sind bei mir noch nie geballt über Wochen aufgetreten. Die gibt es immer wieder einmal für wenige Stunden, dafür gibt es das auch nach Jahren noch.

Eine rosarote Brille setze ich auch nicht ab. Stärken, Schwächen und Dinge, die mich nerven, habe ich mir schon ausführlich angesehen, bevor es überhaupt zur Beziehung gekommen ist. Wenn da zu viel nicht passt, dann gibt es keine Beziehung.

Phase 3 möchte ich erst gar nicht erleben. Auch diese Dinge kläre ich automatisch vorher. Wie viel er aushält, wie kompromissbereit er ist, wo er nachgibt und was nicht verhandelbar ist, das möchte ich vorher wissen. Ich denke in einer Beziehung bestimmt nicht darüber nach, ob mich jemand anderes glücklicher machen könnte.

Welche Eigenentwicklung des Partners sollte ich fördern. Dass es ein Wir und zwei Ichs gibt, das steht doch von Beginn an fest. Raum für den Einzelnen und eine feste gemeinsame Basis hatten wir immer. Da musste nie etwas geklärt werden.

Die angeblich letzte Phase ist das, was ich mit meinen Partnern von Anfang an gelebt habe und lebe. Die anderen Phasen kann man getrost überspringen. Auf so einen Stress hätte ich gar keine Lust. Das schafft man doch auch in wenigen Wochen. :think:

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


@Cooper75 das ist wirklich verdammt interessant. Kannst Du dich auch im Bezug auf die Jugend nicht mit Phase 1 im geringsten identifizieren? Da bin ich total verwundert.

Ich kenne das wirklich von jedem meiner ehemaligen Schulfreunde, von mir, von Verwandten, von Erzählungen von anderen usw. das Phase 1 gerade in der Jugend immer allgegenwärtig war. Deswegen dachte ich auch bis jetzt immer, dass es offensichtlich bei uns allen so ähnlich war.

Natürlich sind die restlichen Phasen eher im Auge des Betrachters zu liegen. Die fünfte Phase kenne ich von mir auch eher mit Vorliebe, weil das bei mir eher typisch ist. Ich bin immer voll bei der Sache, Stärken, Schwächen & Co kenne ich auch so, dazu benötige ich keine Phase und auf einmal Fehler an jemanden erkennen? Nun, das weiß ich eigentlich auch von vornherein.

Doch gerade bei Phase 1 da dachte ich direkt an meine Jugendzeit zurück und an all das, was meine Freundinnen, Freunde, Bekannte & Co mir immer erzählten. Da war das nämlich auch immer so. Deswegen bin ich sehr naiv dran hängen geblieben, dass offenbar zumindest in der Jugend immer Phase 1 sehr parallel zu finden ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe mich auch in meiner Jugend nicht verknallt. Ich habe das bei anderen erlebt und fand es komisch, das nicht auch zu erleben. Aber so funktioniere ich einfach nicht. Ich lasse Männer sehr lange werben und verbringe sehr viel Zeit mit ihnen.

Dabei scheint meine Ausstrahlung eindeutig, denn sie bleiben dran, kommen aber ewig nicht auf die Idee eindeutig zu werden. Das funktioniert total unterbewusst, irgendwann scheine ich dann so zu wirken, dass sie sich trauen. Dann funkt es, oder es funkt nicht. Aber bis auf körperliche Nähe kenne ich sie dann bereits in- und auswendig.

Meinen ersten Partner hatte ich mit 15. Wir waren 2 Jahre zusammen, bis ich mich getrennt habe. Das hat aber nichts mit diesen Phasen zu tun. Ich habe mich getrennt, weil Dinge, die ich bereits vorher wusste, mit 15 Jahren ok waren und mit 17 nicht mehr. Wie er ist, das habe ich mir ein Jahr lang vorher angeschaut.

Um es verständlicher zu sagen. Dieser Mann war 8 Jahre älter, wollte niemals mit einer Frau zusammenziehen, niemals Kinder. Mit 15 entsprach das meinen Zukunftsvorstellungen. Mit 17 war mir klar, dass mir das nicht auf Dauer reicht. Streit oder Stress gab es nicht. Er lebt übrigens heute noch so. Folglich blieb nur die Trennung.

Nummer 2 hielt sieben Jahre. Wir haben nach wenigen Monaten zusammen gelebt und für ein gemeinsames Leben gearbeitet. Wäre der Typ kein notorischer Fremdgänger, hätten wir geheiratet. Nur hat mich das dann doch ziemlich gestört. Er sah da kein Problem. Blieb nur eine hässliche Trennung.

Manchmal kann man sich auch täuschen. Nummer 3 hat sich acht Jahre bemüht und sich als Mann ganz nach meinem Herzen gezeigt. Leider mutiert der selbstbewusste, arrogante Kerl in meinem Dunstkreis zum klammernden Pantoffeltierchen, das aus Verlustangst versucht einen goldenen Käfig zu bauen.

Das konnte ich nun wirklich nicht ahnen. Ich, seine Eltern und seine Freunde haben ihn nicht wiedererkannt. Das war ein vollkommen neuer Mann, ein Fremder, den sich keiner erklären konnte. Also flüchtete ich schweren Herzens nach einem Jahr.

Bleibt mein Mann übrig. Wir haben noch im letzten Jahrtausend nach einer langen Phase des Kennenlernens innerhalb von vier Wochen nach dem ersten Kuss unsere Leben inklusive Jobs, Wohnung und Zukunftsplanung komplett umgekrempelt. Aus zwei vollkommen gegensätzlichen Lebensentwürfen haben wir ein gemeinsames Leben geschustert, das wir bis heute genießen.

Normal scheint das alles nicht so sein. Aber mittlerweile kennt man dann doch viele ähnliche Paare. So selten ist es also auch nicht. Ich denke nicht, dass das der bessere Weg ist, es ist einer von vielen. Hauptsache am Ende klappt es.

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Also wer noch nie auf Wolke 7 geschwebt ist, der hat sich von Anfang an in der Beziehung etwas vor gemacht. Denn normalerweise beginnt so jede Beziehung. Wer das noch nie erlebt hat, ist wahrscheinlich eine Beziehung aus reiner Vernunft eingegangen. Vielleicht weil die Eltern oder andere es von einem erwartet haben, aber es war keine richtige Liebe.

Also ich kenne die einzelnen beschriebenen Phasen und habe alle immer bis zum Schluss durchlebt. Aber danach war auch meistens Schluss. Weil ich einfach erkannt hatte, dass die Partner keine Ziele hatten. Das ist ein No-Go für mich. Das wichtigste, was ein Mensch braucht, sind Ziele. Sonst geht das alles zusammen gar nicht, so finde ich.

Man kann sich nur eine Zukunft aufbauen, wenn man Ziele hat und diese gemeinsam verfolgt. Also eine gemeinsame Zukunft, so meine ich. Und die Zukunftsvisionen meiner bisherigen Partner waren so perspektivlos, dass ich mich von beiden meiner bisherigen Partner einmal nach sieben und einmal nach fünf Jahren getrennt hatte.

Perspektivlosigkeit beim Partner kann ich nicht brauchen. Ich kann mir selber auch ein eigenes Leben aufbauen und meine Ziele alleine verfolgen. Das finde ich nicht weiter schlimm. Und ich schaffe das auch. Im Gegenteil, wahrscheinlich werde ich alleine viel weiter kommen, weil ich mich verwirklichen kann und nicht andauernd das Einverständnis meines Partners brauche.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Was hat es damit zu tun, ob man auf Wolke 7 schwebt, ob man eine Beziehung aus Vernunft eingeht? Bei dir gehört auf Wolke 7 schweben dazu, Nordseekrabbe, bei mir tut es das nicht. Und das hat nichts damit zu tun, dass man Erwartungen von Eltern oder sonst wem erfüllt.

Ich schwebe halt nicht. Ich fühle mich rundum wohl. Ich fühle mich komplett, obwohl ich mich vorher nicht so gefühlt habe, als ob etwas fehlt. Aber Wolke 7 ist das nicht. Zumal dieses Gefühl von Geborgenheit, Zusammengehörigkeit, Vertrauen und Begehren über Jahrzehnte hält. Klingt das nach Vernunftentscheidung?

» cooper75 » Beiträge: 13429 » Talkpoints: 519,52 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


nordseekrabbe hat geschrieben:Also wer noch nie auf Wolke 7 geschwebt ist, der hat sich von Anfang an in der Beziehung etwas vor gemacht. Denn normalerweise beginnt so jede Beziehung. Wer das noch nie erlebt hat, ist wahrscheinlich eine Beziehung aus reiner Vernunft eingegangen. Vielleicht weil die Eltern oder andere es von einem erwartet haben, aber es war keine richtige Liebe.

Also eine derartige Einstellung grenzt schon fast an Arroganz wie ich finde. Nur weil du das so nicht erlebt hast, musst du deine Erlebnisse und Erfahrungen nicht als "Maß aller Dinge" festlegen. Ich finde so eine Einstellung nicht richtig.

Ich habe coopers Beiträge gelesen und ich muss sagen, dass ich mich damit teilweise identifizieren und darin wiederfinden kann. Weil ich bei meinem Ex so schlechte Erfahrungen gemacht habe, bin ich an diese Beziehung viel rationaler rangegangen. Da habe ich auch erst einmal lange beobachtet, es hatte zwar gefunkt und wir waren uns sehr sympathisch, aber ich war nie blind vor Liebe, sondern ganz Kopfmensch. Ich habe immer abgewogen, ob es taktisch klug wäre oder nicht, weil ich nicht auf die Nase fallen wollte. Was ist so falsch daran?

Und eine "Vernunftbeziehung" wegen meinen Eltern war das überhaupt nicht. Meine Eltern hassen ihn wie die Pest und die hätten ihn mir nie aus Partner ausgesucht, daher finde ich deine Aussage schon ein wenig dreist. Wenn man nicht weiß wovon man spricht, dann sollte man meiner Ansicht nach still sein.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich kenne es aus meiner Jugend, dass ich mich schnell mal in jemanden verknallt habe, wenn der optisch meinem Beuteschema entsprach. Und anfangs war das nur ein Anhimmeln aus der Ferne und später sind aus solchen Anhimmeleien auch Beziehungen entstanden und die scheiterten dann daran, dass man ganz verschieden war. Ich denke, man muss erst einmal lernen, dass Verliebtheit nicht bedeutet, dass man auch zusammen passt.

Dann ist es mir aber zunehmend so ergangen, dass ich mich eigentlich gar nicht mehr richtig verliebt habe. Also das Gefühl kam dann nicht mehr so, der Mechanismus war irgendwie kaputt, vielleicht weil es immer schief gegangen ist. Ich kann jemanden hübsch und attraktiv finden, aber ich habe mich irgendwann nicht mehr wirklich verliebt.

Aber das hatte auch zur Folge, dass ich viel rationaler an alles herangegangen bin und genau geschaut habe, ob jemand wirklich zu mir passt. D.h. diese überschwängliche Phase, in der man alles idealisiert, kommt dann nicht vor und das ist auch gut so, weil diese Überschwänglichkeit ja ohnehin nur zu schlechter Auswahl geführt hat.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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