Fühlt ihr euch zu Überstunden verpflichtet?

vom 14.12.2015, 11:44 Uhr

Gerade bei Arbeitgebern ist ja oftmals der Begriff vom Geschäftsinteresse schnell bei der Hand, wenn es darum geht die Mitarbeiter zu Überstunden zu motivieren. Kennt ihr auch derartige Praktiken von Arbeitgebern oder auch Vorgesetzten, die einem auf so eine Art dann ein schlechtes Gewissen einreden wollen und einem bei Verweigerung ein mangelndes Geschäftsinteresse vorwerfen? Würdet ihr euch so etwas annehmen und euch zu Überstunden zum Unternehmenswohl verpflichtet fühlen oder würdet ihr solch einen Vorwurf einfach ignorieren?

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» mikado* » Beiträge: 3037 » Talkpoints: 1.002,67 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich denke, dass jeder mal Überstunden machen muss und das in jedem Job normal ist. Wenn man aber immer Überstunden machen muss, dann würde ich mir das nicht gefallen lassen und mir da auch kein schlechtes Gewissen einreden lassen. Natürlich ist man auf die Arbeit angewiesen, aber man muss ja auch mal an sich denken und es bringt ja nichts, wenn man dann jeden Monat Geld hat, aber dafür immer Überstunden macht.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Heutzutage sind die Überstunden doch in den meisten Arbeitsverträgen klar geregelt und es gibt immer mehr gesetzliche Aspekte, die bei der Anzahl geleisteter oder zu leistender Überstunden beachtet werden müssen. Insofern kann eine Ausnutzung von Seiten des Arbeitgebers da eigentlich gar nicht mehr so leicht stattfinden.

Es kommt natürlich auch immer auf die entsprechende Branche an, aber in vielen sind Überstunden ganz normal und die Frage, ob man sich dazu verpflichtet fühlt, diese auch zu leisten, stellt sich da gar nicht. So beispielsweise auf dem Bau, wo im Sommer unzählige Überstunden angesammelt werden und das ganz normal ist. Da käme keiner auf die Idee, sich deswegen zu beschweren.

Kompliziert wird es immer erst dann, wenn man versäumt, klar zu regeln, ob Überstunden ausbezahlt, abgebaut oder anderweitig verwendet werden. Oder wenn es dabei von Seiten des Arbeitgebers zu Problemen kommt, da sich dieser beispielsweise einer Auszahlung verschließt oder was auch immer. Aber da hat man ja dann das Arbeitsrecht im Rücken. Das ist heute glücklicherweise so, vor ungefähr 20 Jahren hatte man da als Arbeitnehmer noch deutlich schlechtere Karten.

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» TamiBami » Beiträge: 2166 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich darf gar keine Überstunden machen, das ist so von der studentischen Krankenversicherung geregelt. Ich arbeite aktuell 20 Stunden pro Woche und mehr darf ich auch nicht arbeiten um mich studentisch versichern zu lassen. Also schon bei einer Überstunde würde ich da rausfallen und das hätte die Konsequenzen. Denn es ist nur entscheidend, wie viele Stunden ich pro Woche arbeite und nicht welcher Verdienst unterm Strich dabei rauskommen würde.

Ich würde die Überstunde von meinem Chef auch gar nicht bezahlt bekommen, ich bekomme ein Festgehalt und gut ist. Wenn ich jedoch häufiger Überstunden machen müsste, würde ich mir das auch nicht gefallen lassen.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



In meinem ersten Leben waren Überstunden vollkommen normal. Schließlich kann man nicht mitten in einer Operation das Besteck fallen lassen, einen Notfall abweisen oder das volle Wartezimmer sich selbst überlassen. Da kam eigentlich immer etwas dazwischen und der Feierabend war eher relativ.

In meinem zweiten Leben war das auch nicht anders. Wenn die Bilanz oder der Jahresabschluss fertig werden musste, dann kam man eben nur zum Schlafen nach Hause. Bei der Beratung sah es auch nicht anders aus. Die Berechnungen und Vorschläge müssen am Tag X zum Kunden. Da gab es keinen Verhandlungsspielraum.

Heute ist es ganz anders. Bis gerade dachte ich, dass ich bis ins neue Jahr vielleicht 4 oder 6 Stunden pro Woche arbeiten werde. Das hat sich vor einer Viertelstunde zerschlagen. Ein Kunde hat ein fast abgeschlossenes Projekt erweitert und die Deadline auf Freitag gelegt. Aber selbstständig heißt eben selbst und ständig. :lol:

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich finde es eigentlich selbstverständlich, dass ich auch mal Überstunden mache, wenn zum Beispiel ein Kollege erkrankt ist oder Urlaub hat und ich die Möglichkeit habe, dann einzuspringen. Aber bei mir bei der Arbeit ist es nicht so, dass man unter Druck gesetzt wird, die Überstunden zu machen und da wir sie dann auch recht schnell wieder als Freizeit ausgeglichen bekommen, mache ich das dann auch gerne und finde es nicht schlimm.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Bei uns ist es eher so, dass Überstunden vermieden werden sollen und entsprechende Anweisungen gibt es auch seitens des Arbeitgebers. Da sich der Dienstplan meist am tatsächlichen Bedarf orientiert und die Dienste auch 24 Stunden lang abgedeckt werden müssen, Nächte jedoch nicht als Arbeitszeit und -stunden zählen, ist das mit einer 40 Stunden-Woche nicht immer ganz so einfach. Zumal man auch durchaus über die Arbeitszeit hinausgeht, was man aber nicht aufschreibt, weil so etwas unbedingt während der Arbeitszeit zu geschehen hat.

Letztendlich macht man dann freiwillige Überstunden, die man aber nur schwer wieder herausbekommt, sodass manchmal etwas getrickst werden muss.

Fällt aber jemand aus oder gibt es Krisensituationen, ist es natürlich immer gern gesehen, wenn freiwillig sich als Ersatz gemeldet wird. Es ist eher selten so, dass der Ersatz dann auch wirklich angeordnet wird, weil es immer jemanden gibt, der Überstunden gebrauchen kann, um auf die monatliche Stundenzahl aufzustocken oder auch, um bei Bedarf die Überstunden auszahlen zu lassen, wobei letzteres ja vermieden werden soll und ausschließlich der Chefetage obliegt.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



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