Fühlen sich eure Kinder isoliert?

Unseren Kindern macht die derzeitige Situation sehr zu schaffen. Sie gehen gerne in die Schule und vermissen ihre Freunde. Auch ihre Vereine und den damit verbundenen Sport vermissen sie. Klar ist es toll zu Hause zu sein aber die Rahmenbedingungen sind anders als in den sonstigen Ferien und das macht sich langsam bemerkbar. Die Stimmung ist schlecht und Lustlosigkeit zu irgendwas macht sich breit.

Wie ist das bei euch? Fühlen sich eure Kinder sic so isoliert? Was macht ihr dagegen?

Nein meine Tochter fühlt sich nicht isoliert. Man muss allerdings dazu sagen, dass meine Tochter eh schon seit längerem ein Typ Mensch ist der in keinem Verein ist und auch sonst sehr gerne einfach nur in ihrem Zimmer chillt. Wir hatten also auch schon vor der Ausgangsbeschränkung große Mühe sie zu Aktivitäten zu motivieren. Klar war sie mal zu Besuch bei Freundinnen oder hat selber Freundinnen zu sich eingeladen aber jetzt führen sie halt Videokonferenzen und haben damit einen großen Spaß.

Ich würde einfach versuchen den Kindern auf jede mögliche Art und Weise Kontakt zu den Freunden zu ermöglichen sprich über Telefonate, Videochat und wenn dann mal die Medienzeit ein wenig überschritten wird geht in meinen Augen die Welt auch nicht unter. Bezüglich Bewegung würde ich einfach versuchen täglich in die Natur raus zu gehen bzw. fahren. Gemeinsam mit Haushaltsmitgliedern darf man zwar keine großen Ausflüge machen aber spazieren gehen bzw. in die Natur, in den Wald, z.B. darf man ja noch.

Meinem Sohn fehlen seine Kindergartenfreunde schon, wir haben einen großen Garten und der gleicht das etwas aus, aber nur mit seiner Schwester ist ihm das schnell mal etwas langweilig. Die beiden streiten auch gerne mal miteinander, weil sie ja nur noch aufeinander hängen. Es ist also schon gerade für meinen Sohn sehr anders und er ist traurig darüber. Ich denke man muss einfach das Beste daraus machen und meinen Kindern fehlt es zumindest nicht an Platz, das wäre in einer kleinen Wohnung sicherlich noch mal viel stressiger.

Da ich keine Kinder habe, können diese sich natürlich auch nicht isoliert fühlen. Allerdings fühlen sich meine Patenkinder und Kinder aus der Nachbarschaft schon etwas isoliert. Wenn wir über WhatsApp oder Facebook schreiben, sind die schon etwas traurig, dass die nicht auf den Spielplatz mit ihren Freunden können, den Bolzplatz nicht besuchen dürfen oder sogar zu zweit mit dem Bruder nicht an der Tischtennisplatte spielen dürfen.

Je nach Alter verstehen sie es natürlich umso besser. Doch je jünger in meiner Umgebung, wenn man mit den Eltern redet, desto mehr ärgern sie sich schon. Klar, wenn man mit 6 auf dem Spielplatz direkt vor dem Haus mit riesigem „Park“ nicht gehen darf, weil der Vermieter es sperren musste, dann ist das schon nervig. Kinder argumentieren auch gerne mit dem Satz:“Wir sind doch gesund“. Ob man teilweise mit 6 die Tragweite so richtig versteht? Sie wissen es, aber trotzdem ist ein wenig Wehmut dabei.

Aber sie halten sich dran, fühlen sich manchmal gerade jetzt wo wir etwas wärmere Tage haben, etwas doof. Das nervt sicherlich und ich kann mich da gut hinein versetzen. Wenn ich an mich denke und früher, dann hätte ich es verstanden und mich dran gehalten, aber immer auch mal wieder bockig reagiert. Sicher, weil es warm ist, man nichts machen kann/darf usw. Das nervt auch die jungen Burschen.

Die etwas älteren Generationen sind ja derzeit sowieso mehr mit sich, soziale Medien und abhängen in den Wohnungen sowie am PC beschäftigt. Die dürfte es größtenteils kaum stören. Doch man kennt ja auch das Phänomen, was man haben konnte, nutze man nicht und was man nicht darf, will man auf einmal.