Frühzeitige Wehen durch Stress - was kann man machen?

Meine Mama war mit mir im 7. Monat schwanger als ihre Mama starb und ich dann durch frühzeitige Wehen schon heraus wollte. Bei meiner Mama ging es dann aber wieder und sie hat mich dann pünktlich bekommen. Ihr war das auch lieber so, wobei sie dann nur noch Ruhe haben sollte. Was kann man da aber machen, wenn man frühzeitige Wehen bekommt und ab wann ist das bedenkenlos? Wie reagiert man am besten?

Zuerst mal sollte man immer sofort ins nächste Krankenhaus mit einer Entbindungsstation. Denn nur dort kann man die Wehen auch aufhalten. Auch können die Ärzte dort feststellen, was der wirkliche Auslöser für die vorzeitigen Wehen ist. Denn nicht alles, was offensichtlich der Grund sein könnte, muss es auch sein.

Ich selbst hatte auch im 7. Monat frühzeitige Wehen. Auf dem ersten Blick gab es gar keinen Grund und erst auf dem Weg in ein Krankenhaus mit Frühchenstation musste ich mich das erste Mal in meiner Schwangerschaft übergeben. Und obwohl ich keinen Durchfall hatte, war der Auslöser ein Magen-Darminfekt.

Im Krankenhaus hat man, neben dem Wehenblocker, auch durch Spritzen die Lungenreife der Kinder beschleunigt. So dass sie eben, falls die Wehen doch wieder beginnen, auch wirklich allein atmen können. Und das kann man eben auch nur in einem Krankenhaus machen. Zumal bei frühzeitigen Wehen auch eine gute Überwachung der Wehentätigkeit wichtig ist.

Was man auf keinen Fall machen sollte ist, irgendwie selber experimentieren. Wenn die Wehen zu stark sind, den Krankenwagen rufen. Sind sie noch auszuhalten dann ab ins Auto und sich ins Krankenhaus fahren lassen. Aber keine Zeit verlieren. Denn nur ein Arzt kann feststellen, was die Wehen bereits ausgelöst haben. Ist der Muttermund bereits geöffnet oder ist es noch nicht so weit. Das kann man nur bei einem Arzt oder im Krankenhaus feststellen.

Deswegen sollte man hier auch keine Tipps geben, was man zu hause machen kann. Das kann ins Auge gehen und Mutter und Kind stark gefährden. Bei frühzeitigen Wehen, die auch durch Ruhe nicht weggehen immer einen Arzt konsultieren.

Ich würde zu Hause auch keine Experimente wagen, also auf keinen Fall irgendwelche pflanzlichen Beruhigungsmittel oder sowas nehmen. Ich würde da definitiv kein Risiko eingehen, da man ja nicht nur sich selbst dabei gefährden könnte sondern auch das Ungeborene.

Meine Tante hatte frühzeitige Wehen damals. Ich weiß nicht mehr genau, in welchem Monat das war. War es Ende des 6. oder auch schon im 7.? Auf jeden Fall wurde mein Cousin dann frühzeitig doch geholt. Es stellte sich heraus, dass sie zu viel Stress hatte, aber nicht weil jemand gestorben war, sondern weil sie ständig von irgendwelchen Nachbarn genervt und terrorisiert wurde und keine Minute Ruhe bekommen hat. Es ist ein Wunder, dass die Schwangerschaft überhaupt so viele Monate gedauert hat und es nicht zu einer Fehlgeburt kam.

Als Prävention würde ich eher versuchen, Stress weitestgehend zu vermeiden. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, eben weil man so etwas wie Todesfälle ja gar nicht vorhersehen kann. Aber gerade bei Nachbarn oder Kollegen oder sonstige Menschen, die einen ziemlich reizen und kaum zur Ruhe kommen lassen kann man was tun, in dem man sie versucht zu ignorieren und ihnen weitestgehend aus dem Weg geht. Wenn es allerdings zu spät ist und die Wehen schon ausgelöst wurden, würde ich direkt ins Krankenhaus fahren bzw. mich fahren lassen und auf ärztliche Meinung zählen.

Am besten reagiert man, bevor es so weit ist. Im Normalfall spricht man über solche Themen lange schon vor dem Geburtstermin mit der eigenen Hebamme oder dem eigenen Gynäkologen. Da bekommt man auch medizinisch fundierte Auskünfte.

Manche Hebammen empfehlen in solchen Fallen, bis der Notarzt kommt noch Magnesium einzunehmen, denn dies wirkt entkrampfend und daher Wehenhemmend. Aber bitte vorher das mit den Fachleuten absprechen, in der Schwangerschaft macht man auf eigene Faust keine Experimente mit Medikamenten. Das kann böse Folgen haben.

Sollte bei den vorzeitigen Wehen die Fruchtblase platzen, sollte man sich auf jeden Fall auch sofort hinlegen, um das Kind davor zu retten, dass die Nabelschnur abgeklemmt wird. Es ist in dem Fall vollkommen unwichtig, ob man Papiere und Kliniktasche gepackt hat, das nötige Kleinzeug kann ein Angehöriger nach bringen.

In jedem Fall würde ich mich den Vorschreibern anschließen, dass man so schnell wie möglich zum Gynäkologen, zur Hebamme oder in die Geburtsklinik gehen sollte, wenn einem so ein Zwischenfall passiert. Entscheidend ist hier auch, wo man schnell hin kommt. Wenn die nächste Klinik zig Kilometer weit weg ist, ist der Ganz zum Frauenarzt um die Ecke vermutlich die effektivere Wahl, wenn die Praxis gerade geöffnet ist. Aber das kann man telefonisch abklären und im Vorfeld klären.