Frühzeitige Periode ein Zeichen von fehlender Fürsorge?

vom 16.03.2016, 07:16 Uhr

Ich gehöre zu den Mädchen, die recht früh ihre Periode bekommen haben. In meinem Freundeskreis war das hingegen sehr unterschiedlich. Zwischen 11 bis 14 Jahren waren wir alle eigentlich mit der Periode teilweise schon im vollen Gange. Selten gab es Mädels, die etwas später dran waren.

Nun habe ich folgenden Artikel gelesen, wo der frühzeitige Periodeneintritt offenbar besonders da eingetreten ist, wo Kinder zu wenig elterliche Fürsorge genossen haben. Also man geht somit davon aus, dass auch psychische Ursachen den Körper dazu anleiten, schneller erwachsen und eine Frau zu werden.

Ich kann nur von mir sowie meinem Freundeskreis sprechen. Doch wir wurden alle nicht gerade auf Rosen gebettet und genossen recht human gesagt, nur wenig elterliche Fürsorge sowie Aufmerksamkeit. Mal so und mal so, aber eben eigentlich eher wenig. Das würde jetzt mit unseren Periodeneintritt übereinstimmen, aber noch bin ich nicht sicher, was ich von dem Artikel im Bezug auf diese Passage zu halten habe!

Könnt Ihr Euch vorstellen, dass der frühzeitige Periodenerhalt wirklich eine Ursache sein kann, weil wir zu wenig Aufmerksamkeit von Eltern bekommen haben? Wollte unser Körper damit direkt auf den Modus Frau umwechseln, weil es in unserer Natur einst bestimmt war, Kinder zu gebähren & Co, um letzten Endes die fehlende Aufmerksamkeit als spätere Mutter zu kompensieren?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



In diesem Artikel werden so viele Ursachen für eine bestimmte Einsatzzeit der ersten Periode genannt, dass ich es für unwahrscheinlich halte, dass die angesprochenen psychischen Faktoren in irgendeiner Studie im Gegensatz zu den physischen einen signifikanten Unterschied quer durch die breite (weibliche) Bevölkerung ausmachen.

Anhand welcher Daten wollte man das auch festmachen? Wenn allein schon Geburtsgewicht, Gewicht im Teenageralter und Hormonhaushalt der weiblichen Vorfahren als Einflussfaktoren angeführt werden, wird man schon das kaum real verifizieren können.

Mag sein, dass sich die Theorie irgendwann zu einem Teil bestätigt. Aufgrund der derzeit vorliegenden Daten- und Faktenlage halte ich sie aber für recht weit hergeholt.

» tok_tumi » Beiträge: 837 » Talkpoints: 1,20 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Bullshit, würde ich sagen. Bei diesem Artikel handelt es sich schließlich nicht um die wissenschaftlich akkurate Beschreibung einer medizinischen Studie, sondern um einen wild zusammengeorgelten Mischmasch aus Thesen und Behauptungen, der etwa so viel Aussagekraft hat wie ein Horoskop. Themen wie "Was sagt deine Regel über dich aus?" machen sich eben immer gut in Zeitschriften mit Frauennamen als Titel, da jede Uterusbesitzerin damit Erfahrung hat. :roll:

Zudem gibt der Artikel ja direkt zu, dass die Menarche von Dutzenden von Faktoren beeinflusst wird, und "mangelnde Fürsorge" ist sowieso schwer in wissenschaftlich fassbare Aspekte zu zergliedern. Außerdem müssten demnach die Mädels, die vor 100 Jahren bei uns (und heute in anderen Ländern) mit 12 schon als Magd auf dem Bauernhof geschuftet haben bzw. schuften, vor lauter "mangelnder Fürsorge" menstruiert haben wie die Weltmeister.

Als medizinischer Laie und Menstruationsprofi würde ich aus dem Bauch heraus daher nicht völlig ausschließen, dass auch psychische Aspekte einen Einfluss auf die Menarche haben. Schließlich beeinflusst die Psyche unseren ganzen Körper, und man schaue sich nur an, wie es sich bei vielen Frauen mit der Regel verhält, wenn sie viel Stress haben. Aber bei einem so handfesten Problem wie "Wie überlebe ich eine Schwangerschaft?" würde ich eher davon ausgehen, dass Faktoren wie Gewicht, körperliche Arbeit und die Gene eine entscheidendere Rolle spielen.

Ebenso für Bullshit halte ich übrigens den Schluss-Satz. Nur weil man erst mit 15 oder 16 seine Tage kriegt, ist man deswegen nicht unbedingt lebenslang gesundheitlich im Vorteil. Es kann ja auch sein, dass die Betroffene zuvor magersüchtig war oder ihre Periode wegen einer anderen Krankheit, Chemotherapie oder einer Hungersnot im Heimatland erst spät einsetzt. Man sollte also auch bei Pauschalaussagen nicht immer von unserer wohlgenährten, gut versorgten Wohlstandsgesellschaft ausgehen.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Als Kind von Eltern, die sehr auf Karriere fixiert waren und dementsprechend wenig Zeit hatten, müsste ich dann ja theoretisch wegen fehlender Fürsorge auch früh die Periode bekommen haben, was bei mir aber nicht der Fall war. Ich habe meine Periode mit 15 bekommen, also auf mich trifft diese These überhaupt nicht zu, sodass ich dir dazu raten würde, nicht zu panisch zu werden und da zu viel reinzuinterpretieren.

» Esri » Beiträge: 485 » Talkpoints: -0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^