Früher Kita-Besuch gut für die Entwicklung des Kindes?

Immer wieder ein heftig diskutiertes Thema ist ja, ob ein Kind eher länger daheim bleiben oder doch lieber frühzeitig in den Kindergarten gehen sollte. Welche Meinung habt ihr denn dazu oder wie handhabt ihr dieses Thema oder wie würdet ihr es handhaben?

Bekommt ein Kind in der Kindertagesstätte oder daheim mehr für die eigene und persönliche Entwicklung vermittelt? Mehrfach werden ja immer die sozialen Kontakte als sehr wichtig hervorgehoben, aber sind diese denn auch wirklich immer so entwicklungsfördernd oder unterliegen diese auch nicht mitunter mal negativen Einflüssen?

Ich finde, dass man das gar nicht pauschal beantworten kann. Sicherlich sind in den ersten zwei bis drei Lebensjahren ständige Kontakte zu anderen Kindern nicht so wichtig. Sie schaden aber auch nicht. Dafür ist in dieser Zeit der verlässliche Kontakt zu nur wenige Bezugspersonen wichtig. Das sorgt für einen richtig guten Start ins Leben.

Aber nur weil ein Kind früh in eine Kita geht, fehlt ihm dieser Kontakt nicht. Es ist eher so, dass es in frühen Jahren schadet, wenn Eltern sich schuldig fühlen und kein gutes Gefühl haben, wenn ein Kind in die Kita geht. Diese Unsicherheit spürt auch das Kind und es wird sich nicht sonderlich wohlfühlen.

Aber das gilt natürlich auch umgekehrt. Genervte Eltern, die ihr Kind selbst betreuen, aber viel lieber arbeiten würden, sind genauso wenig gut. Denn auch das bekommt ein Kind mit. Und wer möchte schon ständig unglückliche und genervte Eltern? Besonders wenn er spürt, dass er der Grund dafür ist, aber er noch nicht verstehen kann, worum es eigentlich geht.

Dann kommt auch noch auf die Qualität der Kita an. Schließlich gibt es da auch deutliche Unterschiede. Je schlechter eine Einrichtung ist, desto älter sollte ein Kind sein und desto kürzer sollte die Zeitspanne der Betreuung ausfallen. Das ist eigentlich logisch.

Welche Variante besonders gut für die Entwicklung eines Kindes ist, das hängt tatsächlich von den jeweiligen Umständen ab. Daher sollte endlich eine echte Wahlfreiheit bestehen, wie Kinder in den ersten Jahren betreut werden. Glückliche berufstätige Eltern sind keine Rabeneltern und engagierte Eltern, die für das Kind eine Zeit daheim bleiben, keine faulen Hausfrauen oder -männer. Es gibt nicht den richtigen Weg für alle, es gibt nur den richtigen Weg für die jeweilige Familie. Auch für Alleinerziehende sollte es eigentlich Wahlmöglichkeiten geben, denn die haben es definitiv am schwersten.

Das Thema, ob das Kind eher zu Hause bleiben soll bis zu einem bestimmten Alter oder, ob das Kind eher schon früh eine Kindertagesstätte besuchen sollte, ist wirklich ein großes Thema und schwer zu beantworten. Generell denke ich, dass jede Familie es alleine entscheiden sollte, ob es gut für das Kind wäre, wenn es bis zu einem bestimmten Alter zu Hause bleibt oder, eben schon früh eine Kindertagesstätte besucht.

Vor allem denke ich, dass man nicht einfach pauschal bestimmten kann, ob ein Kind früh in eine Kindertagesstätte sollte oder eben bei den Eltern die ersten Jahre bleibt. Ich denke, dass es da vielen Faktoren gibt, die dafür sprechen, dass das Kind die ersten Jahre zu Hause bleibt, aber genauso gibt es diverse Faktoren, die dafür sprechen, dass das Kind früh eine Einrichtung besucht.

In erster Linie finde ich es persönlich gut, wenn das Kind die ersten Jahre bei den Eltern bleibt, aber, wenn die Eltern lieber arbeiten gehen wollen und wirklich genervt sind, weil sie nicht arbeiten gehen können, nützt es dem Kind wirklich nichts und in so einer Situation ist es dann wohl doch besser, wenn das Kind eine Einrichtung besucht. Andersherum sollte man aber auch darauf Achten eine gute Einrichtung auszuwählen, denn eine schlechte Einrichtung nützt dem Kind sicherlich auch nicht viel.

Am besten ist es wirklich, wenn die betroffenen Familien es von Situation zu Situation selber entscheiden können, was das Beste für ihr Kind ist. Ich denke aber, dass beide Möglichkeiten entwicklungsfördernd sind, aber auch ihre negativen Seiten haben können. Ich persönlich denke aber auch, dass soziale Kontakte sehr wichtig sind, auch für die Kleinsten. Aber dafür muss man sein Kind nicht unbedingt in eine Einrichtung geben. Soziale Kontakte finden die Kinder auch auf Spielplätzen und desgleichen.

Ich glaube nicht, dass ein sehr früher Kita-Besuch schlecht für die Entwicklung eines Kindes ist. Aber es kommt eben auch darauf an, wie viel Zeit sich die Mutter nach der Arbeit für das Kind nimmt. So wurde meine beste Freundin damals mit wenigen Monaten in die Kita gegeben, damit die Mutter arbeiten konnte.

Da die Mutter Lehrerin war, konnte sie ihre Arbeit so legen, dass sie nach Schulschluss sehr viel Zeit mit ihren Kindern verbringen konnte und ich kann nicht behaupten, dass nur eines irgendwelche Folgeschäden durch die frühe Kita davon getragen haben.

Wenn man es in die Kita "abschiebt" um in Ruhe arbeiten zu können und das Kind dann nach der Arbeit vor dem Fernseher geparkt wird ist es total logisch, dass das Kind irgendwann psychische Schäden davon trägt.